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DJK Betzdorf greift nach den Sternen
Die DJK Betzdorf ist Sieger des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ in den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald. Bei der Bewertung durch die Jury in Hachenburg setzte sich der Verein gegen den TuS Hilgert, den TC Horhausen und sieben weitere Vereine durch. Der Wettbewerb wird in der Region von den Sportkreisen und der Westerwald Bank durchgeführt. Für die Betzdorfer winkt nun auch eine Auszeichnung auf Landesebene.
Hachenburg/Betzdorf. Die Aktion „Sterne des Sports“ wird vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) im Rahmen der Kampagne „Sport tut Deutschland gut“ gemeinsam mit den Volks- und Raiffeisenbanken durchgeführt.
Die „Sterne des Sports“ sind eine Auszeichnung für Sportvereine, die spezielle Programme für Kinder und Jugendliche aufgelegt haben, Maßnahmen zur Integration von Menschen aus anderen Ländern entwickeln, Sinn für die Einbeziehung ganzer Familien beweisen oder solche Vereine, wo Gesundheitssport im Vordergrund steht. „Mit der Auszeichnung werden Projekte gewürdigt, die über den Sport hinausgehen. Wir wollen die Bedeutung der Sportvereine für die Gesellschaft immer wieder hervorheben“, sagte Bankvorstand Paul-Josef Schmitt. Die „Sterne des Sports“, so der Vorstand, belegten eindrucksvoll, dass Sport auch im übertragenen Sinne Deutschland gut tue.
Mit der Jury-Entscheidung für die DJK Betzdorf zeigte sich auch der stellvertretende Geschäftsführer des Sportbundes Rheinland, Harald Kron, der zur Jury gehörte, mehr als einverstanden. „Die DJK leistet seit vielen Jahren Vorbildliches“, so seine Wertung, der sich die Sportkreisvorsitzenden Herbert Rimpler (Westerwald) und Hans-Georg Brass (Altenkirchen) gerne anschlossen.
Beim DJK-Konzept „Integration durch Sport“ geht es um Integration in mehrfacher Hinsicht: Sowohl Menschen mit geistiger Behinderung als auch Mitbürger ausländischer Herkunft finden hier im Sport ein Zuhause. Seit über zehn Jahren ist eine Behindertensportgruppe fester Vereinsbestandteil. Insbesondere Kinder lernen Integration durch Sport. So wurden bereits mehrere Jugendfreizeiten unter mit dem Motto: „Wir machen eine Reise um die Welt“ durchgeführt, bei denen Kinder und Jugendliche nicht nur Menschen aus anderen Ländern begegneten, sondern auch landestypische Gebräuche, Spiele oder Speisen kennen lernten. Das gemeinsame Spiel lässt hierbei überhaupt keinen Raum für Ausgrenzung. Über Jahre hinweg hat die DJK mit etwa sieben Prozent Mitgliedern mit Migrationshintergrund zudem Kontakte zum Ausländerbeirat aufgebaut und pflegt den Austausch mit dem „Sultan-Ahmed-Moschee-Verein“.
Insgesamt hatten sich in diesem Jahr zehn Vereine aus der Region um die „Sterne des Sports“ beworben. Für den ersten Platz auf regionaler Ebene erhält die DJK Betzdorf den Großen Stern des Sports in Bronze sowie 500 Euro für die Vereinskasse. Außerdem wird das Konzept auch auf Landesebene begutachtet. Hier hofft die Jury auf einen weiteren Erfolg - konnten die Regionalsieger der letzten Jahre doch durchweg auch dort punkten. Zuletzt reichte es für die ASG Altenkirchen für den dritten Platz im Land.
Einen Kleinen Stern in Bronze erhalten der TuS Hilgert und der TC Horhausen, dazu kommen 350 bzw. 250 Euro Vereinszuschuss. Der Club aus Hilgert hatte sich mit seinem Konzept „Gleiche Gesundheitschance für alle Kinder“ beworben. Dabei geht es um das gemeinsame Turnerlebnis von Eltern und Kindern. Kinder lernen ihre Grenzen kennen und können Hemmungen abbauen, soziale Kontakte knüpfen. In Zusammenarbeit mit dem evangelischen Kindergarten wird außerdem Kleinkinder-Turnen angeboten. Die Kinder sollen Spaß an Bewegung finden, durch die auch ihr Selbstbewusstsein ausgebildet wird. Im kreativen Bewegungsspiel haben Kinder mir körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen außerdem die Möglichkeit, die positiven Auswirkungen des Sports, etwa die Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit, zu erleben. Beim TC Horhausen schließlich setzt man gezielt auf die Jugendarbeit und Kooperation mit Schulen, um den Verein fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit der Integrierten Gesamtschule (IGS) und der Carl-Orff-Schule für geistig Behinderte. „Schulkooperation und Jugendförderung“ ist die Überschrift. Dabei wird einerseits gezielt Nachwuchsförderung im Tennissport betrieben, anderseits werden aber auch viele Gemeinschaftserlebnisse geschaffen – vom gemeinsamen Kochen über den „Kreativen Tennis-Tag“ bis hin zu Naturschutzprojekten.
„Wir hoffen, dass die Erfolge der Vereine auch für andere Motivation sind, ihre Arbeit beim nächsten Mal vorzustellen und sich der Jury zu stellen. Natürlich würdigen wir auch die Leistungen der weiteren Teilnehmer, die sich in diesem Jahr beworben haben“, sagte Paul-Josef Schmitt abschließend. Das waren der SV Adler 1925 Zehnhausen, der TC SW Montabaur, der TuS 1846/1919 Hachenburg, die Reha-Sportgemeinschaft Wissen, der Turnverein Schwarz-Weiß Meudt, der FC Mündersbach und der TuS Nister 1951.