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Gemeindebüro "lieblos" und "kalt"?
Gestaltungsmängel im neuen Gemeindebüro meinen die Niederfischbacher Sozialdemokraten ausgemacht zu haben. Die Fassade sei zwar gelungen, das Innere aber ohne Seele, meinen die Genossen.
Niederfischbach. "Leider wurde wenig aus der Chance gemacht, ein ‚Haus für die Bürger’ zu schaffen."“ So lautet das Fazit der SPD-Ratsfraktion nach einer Besichtigung der neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Grundschulgebäude in Fischbacherhütte. Dort wird in Kürze neben weiteren gewerblichen Mietern auch das Gemeindebüro Einzug halten. Die Fraktion habe seinerzeit der Maßnahme zugestimmt, weil man sich davon eine modernere, kostengünstigere und effizientere Verwaltung versprochen habe, erklärte Fraktionssprecherin Bettina Schwarz-Bender. Nun dränge sich der Eindruck auf, dass man bei der Sanierung - die Investitionskosten betragen über eine halbe Millionen Euro - mehr an die Fassade gedacht und den Gebäudekern vernachlässigt habe. Die innere Gestaltung und Aufteilung bezeichnen die Sozialdemokraten als "lieblos" und "kalt". "Keine Spur vom Charme und der freundlichen Atmosphäre des Büros im Hahnseifen", so Schwarz-Bender. Teilweise befänden sich noch uralte Heizkörper und Waschbecken aus Grundschulzeiten in den ehemaligen Klassenräumen. Unverständnis herrschte auch über die Verlegung "stinkender PVC-Böden" in Teilen des Gebäudes. Die Gestaltung sei in ihrer Gesamtheit nicht behindertengerecht, angefangen bei den nicht vorhandenen Behindertentoiletten sowie Zufahrtsrampen für Rollstuhlfahrer.
Als innovativ und richtig bezeichnet die SPD die Einrichtung elektronischer Schlösser mit Zugangskarte. Allerdings stelle sich die Frage, was ein solches Schloss in einer Haupteingangstür bewirken soll, die äußerlich einen maroden Eindruck mache. Das Geld hätte sinnvoller investiert werden können, beispielsweise, um die rostigen Rohre zu ersetzen. Die Verwaltung habe hier offensichtlich weder bei der Planung noch bei der Umsetzung richtig hingeschaut und nur verwaltet, kritisiert die SPD.
Unzufrieden ist man auch mit der Übergangslösung für den Jugendraum im früheren Sitzungssaal im Hahnseifen. Klar sei, dass den Jugendlichen ein solcher Treff zur Verfügung gestellt werden müsse. Noch vor zwei Monaten habe es seitens der Verwaltung geheißen, die Jugendlichen könnten den Raum im jetzigen Grundschulgebäude auf dem Rothenberg übergangsweise für ein Jahr mitbenutzen. Die Fraktion zeigt sich irritiert über den "plötzlichen Rauswurf" und meint, dass eine Lösung am bisherigen Standort möglich gewesen wäre, ohne im Hahnseifen ein neues Provisorium zu schaffen. In der Grundschule befänden sich zahlreiche leer stehende Räumlichkeiten, trotz des sehr gut angenommenen Ganztags-Schulbetriebes. "Für die Jugendlichen muss der Eindruck entstehen, hin und her geschoben zu werden", ärgern sich die Niederfischbacher Genossinnen und Genossen, die eine schnelle und dauerhafte Lösung für den Jugendtreff fordern.
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