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Naturnahes Wirtschaften beim Waldspaziergang erkundet
Gemeinsam mit dem leitenden Forstdirektor des Hachenburger Forstamtes, Friedrich Esser, machte sich Pro AK auf, den Staatswald Marienstatt und dabei besonders die Grundzüge nachhaltigen Wirtschaftens im Forst zu erkunden.
Marienstatt. Ein Waldspaziergang stand auf dem Programm von Pro AK, dem Forum für Kultur, Wirtschaft und Politik; allerdings kein x-beliebiger Spaziergang, sondern geführt von Friedrich Esser, dem Leiter des Forstamtes Hachenburg. Er führte knapp 30 Forumsmitglieder durch den Staatswald Marienstatt und erläuterte an anschaulichen Beispielen die Zusammenhänge zwischen dem naturnahen Wirtschaften im Wald und den seit Jahrhunderten im Forst geltenden Gesetzen der Nachhaltigkeit.
Esser verdeutlichte, dass durch die seit über 20 Jahren in Rheinland-Pfalz wieder praktizierte Wirtschaftsweise die Nachhaltigkeit der Waldflächen, der Holzerträge - es wird nicht mehr Holz geschlagen als jährlich nachwächst - sowie der übrigen Waldfunktionen wie Landschaftspflege, Bodenschutz, Umweltvorsorge in besonderer Weise sichergestellt werden können. Im Laubmischwald in der Umgebung der Abtei Marienstatt an der Großen Nister waren hochwertige Eichen, Eschen, Bergahorne und Buchen zu bestaunen, umfüttert von einer dichten, aus natürlicher Verjüngung entstandenen Generation junger Laubbäume. Zudem konnten sich die Teilnehmer überzeugen, dass durch Belassen von abgestorbenen bzw. beeinträchtigten Altbäumen großartige Nistmöglichkeiten für die heimische Vogelwelt sowie Lebensraum für Insekten erhalten werden. Ein Hornissennest in einem Buchenstamm war ein beredtes Beispiel für die pflegliche und dem Naturschutz verpflichtete Wirtschaftsweise der Förster.
Auch die Bedeutung des Waldes für Kulturgeschichte der Region rund um Marienstatt erläuterte Esser. In einem großen Fichtenbestand konnte der vorsichtige Umbau in einen Mischbestand durch Pflanzung junger Buchen mit den sehr interessierten Mitgliedern diskutiert werden. Der Spaziergang endete an der „schönen Aussicht“, mit herrlichem Blick auf das vom Wald umkränzte Kloster mit der renovierten Basilika und auf das Hachenburger Schloss.
Pro AK-Vorsitzender Ulrich Schmalz beschloss den Waldspaziergang mit Hinweisen auf die große Bedeutung des Waldes mit seiner hohen, unersetzlichen Wirkung für die Kohlendioxid-Bindung aus der Atmosphäre, für das Landschaftsbild, für die Erholungsqualität der Region, wies aber auch auf die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Wald- und Holzwirtschaft hin. Schmalz würdigte das Engagement Essers, der seit vielen Jahren dem Forum angehört und dankte ihm für die informativen Ausführungen.
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Foto: Forstdirektor Friedrich Esser (rechts) informierte die Mitglieder von Pro AK über nachhaltiges Wirtschaften in der Forstwirtschaft.