Werbung

Nachricht vom 22.02.2015    

Steinebach setzt klares Zeichen gegen Müllumladestation

Der Rat der Ortsgemeinde Steinebach wird diese Sitzung so schnell nicht vergessen. Es war rappelvoll im Bürgerhaus als Ortsbürgermeister Hans-Joachim Greb die Sitzung eröffnete. Der Rat sagte einstimmig Nein zur vom Kreis angedachten Müllumladestation auf der Bindweide. Ob der Rat aber überhaupt ein Mitspracherecht auf dem Gelände hat, soll jetzt juristisch geprüft werden.

Die Ratssitzung in Steinebach verfolgten fast 300 Menschen, die Stühle im Bürgerhaus reichten nicht aus. Fotos: mb

Steinebach. Dem Aufruf der Wählergemeinschaft Diedershagen in Steinebach zur Ratssitzung ins Bürgerhaus zu kommen waren fast 300 Personen gefolgt. Ortsbürgermeister Hans-Joachim Greb hatte zwar 150 Stühle stellen lassen, die rechten aber bei weitem nicht aus. Viele Leute mussten stehen.
Im Mittelpunkt stand die geplante Müllumladestation des Kreises auf dem Gelände der Westerwaldbahn auf der Bindweide. Das Gelände gehört dem Kreis, die Gemeindegrenzen Steinebach und Rosenheim laufen mitten durch das Planungsgelände. Ob und wie weit die Ortsgemeinden da überhaupt ein Mitspracherecht haben, soll jetzt juristisch geprüft werden.

Bevor es zum Thema Müllumladestation ging, wurde der Rat zum Thema Heilstollen in der Grube Bindweide informiert. Im April soll die Entscheidung fallen, ob Steinebach als Heilstollenkurort anerkannt werden kann.

"Bad Steinebach klingt besser als Mülldorf Steinbach", sagte Greb und leitete zum Brennpunktthema über. Nachdem nun Etzbach und Wissen als Standort nicht mehr infrage kommen hat der Kreis die Bindweide auserkoren. Dies bedeute erhöhter LKW-Verkehr, von rund 100 Fahrten am Tag war die Rede, Geruchsprobleme und natürlich auch die Lärmbelästigung.

"Wir fühlen uns als Rat und auch als Bürger hintergangen, es macht den Eindruck als würde hier durch den bewussten Weg der Verschleierung und durch die Hintertür eine Müllumladestation gebaut. Laut Kreis erhoffe man sich Einsparungen von 300.000 Euro im Jahr. Dies mache pro Einwohner 2,30 Euro jährlich aus. Darauf verzichte ich gerne auf dieses Bauwerk samt seiner Folgen", sagte Ratsmitglied Hubert Nauroth, ehemaliger Ortsbürgermeister.



Der 1. Beigeordnete Martin Diedershagen erinnerte an die Veröffentlichungen des AWBs und des Kreises, wo man die Ortsgemeinden in die Entscheidungsprozesse einschließen werde. Er verwies auf die Landesbauordnung, die ein Mitspracherecht der Ortsgemeinde regelt.

Greb wies auf die demokratischen Spielregeln hin, der Rat sei ein gewählter Querschnitt der Bevölkerung und es gebe auch Leute, die sich eine solche Umladestation vorstellen könnten. Aber dafür stimmen, das wagte niemand angesichts des geballten Zorns der anwesenden Bürgerschaft. Einstimmig wurde das Bauvorhaben auf der Bindweide abgelehnt.

Es gab Applaus der Zuhörerschaft. Diedershagen und Nauroth zeigten sich erfreut darüber, dass der Weg in die Öffentlichkeit und der Aufruf richtig gewesen waren. Wie es jetzt weitergehen soll, wird sich noch zeigen. Es soll eine Bürgerinitiative gegründet werden, die dann unabhängig vom Rat agieren kann. (mb/hws)




Lokales: Betzdorf & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Betzdorf-Gebhardshain auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Gründung einer Selbsthilfegruppe zum Thema "Ängste, Depressionen und PTBS"

Neuwied. Am Dienstag, dem 3. Dezember findet um 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr das Gründungstreffen einer Selbsthilfegruppe für ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Altenkirchener Schlossplatz: Erste Eckpunkte der neuen Ausgestaltung festgelegt

Altenkirchen. „Du bist keine Schönheit“ lautet einen Zeile aus Herbert Grönemeyers ewig jungem Gassenhauer „Bochum“. Ohne ...

Diakonie Klinikum Siegen setzt ein starkes Zeichen zum Weltpankreaskrebstag

Siegen. Am heutigen Weltpankreaskrebstag zeigt das Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen starke Solidarität mit den Betroffenen. ...

Landkreis Altenkirchen kooperiert mit Ruanda: Ausbildungsperspektiven für Azubis

Kreis Altenkirchen. Das Projekt „Spa(n)nende Perspektiven“ wurde von Reiner Rudolphi, Geschäftsführer der GOV GmbH + Co. ...

Weltladen Betzdorf unterstützt Projekte mit über 3.800 Euro – Vorstand gewählt

Betzdorf. Die Mitgliederversammlung des Weltladens Betzdorf brachte beeindruckende Ergebnisse: 3.849 Euro werden für verschiedene ...

Weitere Artikel


DJK-Wanderfreizeiten vorgestellt

Betzdorf. Betzdorfs größter Sportverein zählt derzeit 1134 Mitglieder und betreibt 16 Abteilungen in sehr unterschiedlichen ...

Landfrauen besuchten Ausstellung

Weyerbusch. Der Vorstand und die Ortsfrauen der Landfrauen Weyerbusch besuchten die Ausstellung über Gewalt gegen Frauen ...

Musik, Kabarett und Poesie zum Internationalen Frauentag

Altenkirchen. Die "Zucchini Sistaz" begeistern auf faszinierende Weise dreistimmig singend. Mit Netzstrümpfen und falschen ...

Vermutlich Alleinunfall: 64-Jährige schwer verletzt

Betzdorf. Am Samstagabend, 21. Februar, kurz nach 21 Uhr meldete ein Verkehrsteilnehmer der Polizei über Notruf einen schweren ...

KG Wissen sagt "Danke"

Wissen. Die Karnevalssession 2014/2015 ist seit einigen Tagen zu Ende. Die Wissener Karnevalsgesellschaft zog jetzt Bilanz: ...

Senioren-Wegweiser ist fertig

Wissen. Die 2. Auflage der Broschüre „Senioren-Wegweiser der Verbandsgemeinde Wissen“ liegt vor. Übersichtlich, kompakt und ...

Werbung