Altenpflege und Verkehrssituation waren Thema
Beim Frühstück in der Tagespflege Giebelwald in Kirchen kamen nicht nur Kaffee und Brötchen auf den Tisch: Mit ihren Gästen, den Bürgermeistern Jens Stötzel (Verbandsgemeinde) und Andreas Hundhausen (Stadt), sprachen Senioren und Mitarbeiterinnen über die Zukunft der Altenpflege, das Potential von Tagespflege und die Verkehrssituation in der Umgebung.
Kirchen. Die Tagespflege Giebelwald ist eine Einrichtung der Ökumenischen Sozialstation Betzdorf-Kirchen, deren Hauptgesellschafter die Diakonie in Südwestfalen und der Förderverein der Sozialstation sind. Hier werden Senioren tagsüber betreut, abends kehren sie in ihre eigenen vier Wände zurück.
„Eine tolle Einrichtung, in der hervorragende Arbeit geleistet wird“, waren sich Stötzel und Hundhausen und die Gäste der Tagespflege einig. Sie versprachen, sich für die Belange der Tagespflege einzusetzen, damit hier auch künftig ältere Menschen gut versorgt werden können.
Denn Geschäftsführer Harry Feige erwartet schon bald einen Mangel an Fachkräften: „Es gibt immer mehr ältere Menschen, deshalb brauchen wir viel und gut ausgebildetes Personal.“ Auch den zunehmenden Dokumentationsaufwand kritisierte Feige. „Die Dokumentation erscheint fast wichtiger als die Pflege am Menschen, der Pflegebegriff muss dringend neu formuliert werden.“ Natürlich sei dies kein Problem der kommunalen Politik, aber man freue sich, wenn sich die Bürgermeister auf anderer Ebene für das Thema einsetzen. „Das nehmen wir als Hausaufgabe mit“, versprach Hundhausen, und auch für Stötzel ist die Zukunft der Altenpflege ein wichtiges Thema. „Die Bürokratie darf nicht ausufern, die Prioritäten müssen andere sein.“
In finanzieller Hinsicht hat sich für die Gäste der Tagespflege einiges getan. Seit 2015 kann die Tagespflege ab Pflegestufe 0 ohne Anrechnung auf die Sachleistung beziehungsweise das Pflegegeld in Anspruch genommen werden. Zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen gibt es nun auch für Menschen ohne eingeschränkte Alltagskompetenz. Mit dem esten Pflegestärkungsgesetz gibt es nun vielfältige Möglichkeiten, die Leistungsgrundlagen zu kombinieren.
Zum Abschluss des gemeinsamen Frühstücks hatte das Team der Tagespflege einen ganz konkreten Wunsch an die Bürgermeister. „Eine extra Spur für Linksabbieger an der Einmündung der Bahnstraße in die L 280 wäre toll.“ Denn hier muss der hauseigene Bus, der die Gäste morgens abholt und abends wieder nach Hause bringt, immer lange warten. Stötzel und Hundhausen versprachen, an entsprechender Stelle ein gutes Wort für das Anliegen der Tagespflege Giebelwald einzulegen.
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