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Lieber übergab Einbürgerungs-Urkunden
"Dass Sie die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben, heißt, dass Sie sich bei uns im Kreis Altenkirchen wohlfühlen", sagte am Donnerstagnachmittag Landrat Michael Lieber, als er im Kaminzimmer des Kreishauses an 14 neue deutsche Staatsbürger die Einbürgerungsurkunden überreichte. Es war das erste Mal, dass die Dokumente in einer solchen Feier im Kreis Altenkirchen übergeben wurden.
Kreis Altenkirchen. Herzlich willkommen hieß Landrat Michael Lieber am Donnerstagnachmittag 14 neue deutsche Staatsbürger im Kreishaus, um ihnen die Einbürgerungsurkunden zu überreichen. Das Kaminzimmer war voll besetzt, da einige auch ihre Kinder mitgebracht hatten. Lieber sagte in seiner Ansprache, der Kreis Altenkirchen freue sich, die Anwesenden als neue deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger begrüßen zu können. Unter anderem erhielten Mitbürger aus Serbien, Kasachstan, Libyen, Marokko und Griechenland die Einbürgerungsurkunde.
Man habe in diesem Jahr bewusst einen größeren Rahmen gewählt, sagte der Landrat. Man habe damit zeigen wollen, dass es sich bei der Einbürgerung um einen bedeutsamen Vorgang handele - sowohl für den Staat als auch für die Eingebürgerten. Lieber sprach von einer erfreulichen Entwicklung im Kreis Altenkirchen in den vergangenen Jahrzehnten, was das Zusammenleben verschiedener Kulturen betreffe. Hier lebe man friedlich nebeneinander und miteinander. Die ausländischen Mitbürger hätten die Kultur in unserem Kreis mitgeprägt. "Der so oft genannte Kampf der Kulturen findet im Kreis Altenkirchen nicht statt," sagte der Landrat. Insbesondere religiöse Gemeinschaften aus anderen Kulturkreisen hätten im Kreis einen festen Platz und es finde ein reger Austausch statt.
Dies möge auch einer der Gründe gewesen sein, aus dem die jetzt Eingebürgerten die deutsche Staatsbürgerschaft gewählt hätten wie für das Leben in einer Gesellschaft, in der die persönlichen Freiheitsrechte garantiert seien, solange sie nicht die Freiheitsrechte anderer einschränkten. Meinungsfreiheit bedeute auch, so der Landrat, dass man einiges aushalten, aber auch nicht alles hinnehmen müsse. Lieber: "Die Demokratie lebt vom Streit der Meinungen."
Der Landrat forderte die neuen deutschen Staatsbürger zum Dialog auf - mit den Nachbarn, den Kollegen. Die Einbürgerung sei auch Folge der sozialen und kulturellen Integration. Sehr wichtig sei das Erlernen der deutschen Sprache, mahnte Lieber an. Sprache sei eine wichtige Voraussetzung für Integration und werde diese erleichtern. Darüberhinaus vermittle das Beherrschen der deutschen Sprache den Neubürgern ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Lieber sagte: "Lassen Sie nicht in diesem Bemühen nach", auch wenn die deutsche Sprache nicht gerade einfach zu erlernen sei.
Als ein wichtiges Recht bezeichnete der Landrat, dass die Einbürgerten nun wählen dürfen. "Üben Sie dieses Recht aus", forderte Lieber. Demokratie sei nämlich nichts Selbstverständliches, sondern lebe von aktiv mitgestaltenden Menschen: "Engagieren Sie sich für die Demokratie." Dies bedeute nicht, sich von den eigenen Wurzeln, der eigenen Kultur zu verabschieden, sondern das Zusammneleben aktiv mit zu gestalten.
Neben ihrer Einbürgerungsurkunden erhielten die Neubürger auch ein Exemplar des Grundgesetzes. (Reinhard Schmidt)
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Landrat Michael Lieber inmitten der 14, die am Donnerstagnachmittag ihre Einbürgerungsurkunden erhielten. Fotos: Reinhard Schmidt
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