Wegfall der Milchquote als Chance sehen
Seit dem 1. April gibt es die Milchquote nicht mehr. Der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion der SPD, Thorsten Wehner begrüßt diese Entwicklung und weist auf die Chance für die heimischen Betriebe hin.
Region. „Der Wegfall der Milchquote zum 1. April ist für die rheinland-pfälzischen Betriebe eine Chance“, erklärt der heimische Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner, der auch agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz ist.
„Rheinland-Pfalz ist ein Exportland und profitiert vom globalen Handel. Das gilt auch für die Milchwirtschaft. So bieten sich in Zukunft etwa neue Absatzmöglichkeiten auf dem fernostasiatischen Markt an. Zudem können die Milcherzeuger ihre Marktposition durch Bündelung des Angebotes in Erzeugergemeinschaften und über Genossenschaften stärken. Beides funktioniert in Rheinland-Pfalz traditionell gut. Damit auskömmliche Erzeugerpreise erzielt werden, sind auch Handel und Verbraucher gefragt.“
Wehner zeigte sich offen, „ein Frühwarnsystem zur Entwicklung des Milchpreises zu diskutieren“. Milcherzeuger, Marktteilnehmer und auch staatliche Stellen sollten frühzeitig im Blick haben, falls der Milchpreis stark schwanke oder deutlich sinke. Sinnvoll sei, auf politischer Ebene eine Risikoausgleichsrücklage einzuführen, auf die Betriebe im Einzelfall zurückgreifen könnten.
„Die Quote muss weg! ist seit der Milchkrise 2008 die Position der SPD“, betont Wehner. „Denn die Quote hat nicht zu einem stabilen Preisniveau geführt, sie hat auch nicht den Strukturwandel in der Landwirtschaft aufhalten können. Stattdessen hat sie zu hohen Kosten bei den Landwirten gesorgt.“
Der SPD-Politiker streicht die Bedeutung der Milchviehbetriebe heraus: „Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung, zur Pflege der Landschaft und zum Erhalt des Grünlandes gerade in unseren heimischen Mittelgebirgen. Selbstverständlich müssen die Landwirte bei der Milchproduktion Gewinne erwirtschaften können“, betont Wehner. Dies sei auch notwendig, damit sie Investitionen im Sinne des Tierwohls tätigen könnten.