Aufruf aus Helmeroth: Den Freunden in Nepal helfen
Die Nachrichten aus Nepal ändern sich täglich, fast stündlich wird die Zahl der Todesopfer und der obachlosen Menschen nach oben korrigiert. Noch immer sind weite Teile des Landes nicht erreichbar und niemand weiß wie es dort aussieht. Für Helmeroths Bürgermeister Paul Stefes war erst fünf Tage nach der Katastrophe klar: sein nepalesischer Freund Udaya Sharma lebt und auch seine Familie. Aber die große Familie steht vor dem Nichts.
Helmeroth. Die Erdbebenkatastrophe in Nepal mit ihren grausamen Dimensionen und der stetig steigenden Zahl der Todesopfer sorgt weltweit für Entsetzen und Hilfsbereitschaft. Auch in der Region des Westerwaldes, denn hier gibt es Freundschaften die seit vielen Jahren bestehen. Helmeroths Ortsbürgermeister Paul Stefes, seine Frau Annelie und weitere Personen traf die Nachricht vom Erdbeben wie ein Schock. Die Sorge galt dem Freund Udaya Sharma und seiner Familie in Kathmandu.
Erst am Donnerstag, fünf Tage nach dem Beben, gab es ein Lebenszeichen von Udaya, er schilderte in knappen Worten die Situation. Das Haus ist zur Zeit nicht bewohnbar, er wohnt mit seiner Familie in einem Zelt, das als Sammelunterkunft für rund 60 Menschen dient. Wasser und Lebensmittel sind sehr knapp. Die Häuser der Großeltern und Schwiegereltern, rund 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, sind restlos zerstört.
„Wir müssen was tun“, da war sich die Familie Stefes schnell einig. Seit 2001 bereisen sie das Land, erst vor ein paar Wochen kamen sie von einer wunderschönen Treckingtour zurück in den Westerwald. Udaya Sharma und seine Familie sind in den Jahren zu Freunden geworden, der deutschsprachige Reiseführer war auch schon mehrmals zu Gast in Helmeroth, das letzte Mal im Sommer 2014. Bei seinen Besuchen lernten ihn auch die Helmerother Bürger kennen.
"Die Reisen nach Nepal haben uns sehr viel gegeben, wir haben eine unvergleichliche Gastfreundschaft erlebt, unvergessene Erlebnisse inmitten einer atemberaubenden Natur und mit wundervollen Menschen. Wir müssen jetzt etwas zurückgeben", ist sich Paul Stefes sicher. Und schon beim Maifest in Helmeroth bat der Ortsbürgermeister die Gäste um Spenden.
"Es gab eine stattliche Summe, auch von Freunden und Mitreisenden, die wir Udaya und seiner Familie schicken können", berichtete Stefes. Das soll zügig geschehen. Des Weiteren ruft die Familie Stefes zu Spenden und Unterstützung auf. Bereits im Jahr 2004 startete Sohn Daniel Stefes nach einer Nepalreise gemeinsam mit seinem Freund Carsten Henn ein Schulprojekt in Nepal, das Kindern armer Einwohner, Waisen und behinderten Kindern den Schulbesuch ermöglicht. Seitdem finanziert sich das Projekt mit vielen privaten Spenden aus Deutschland. Wie die Situation an der Schule aktuell aussieht ist noch unklar.
Das Erdbeben mit seinen vielen Opfern und der Zerstörung der weltberühmten Anlagen der nepalesischen Königsstädte im Bereich der Hauptstadt Kathmandu sind nur schwer zu ertragen. Aber noch schwerer zu ertragen ist die Not der Menschen. Denn Udayas Haus ist zur Zeit nicht bewohnbar und seine Schwiegereltern und Großeltern haben überhaupt kein Dach mehr über dem Kopf. In dem Dorf sind alle Häuser zerstört. Der Freund lebte von dem Einkommen als deutschsprachiger Reiseführer. Der Tourismus war die einzige Einnahmequelle für die große Familie.
"Unser Ziel ist es, die Hilfe schnell und genau dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird um das Überleben zu sichern und den Weg in ein halbwegs normales Leben wieder möglich zu machen", sagte Stefes. Auch er hat die Erfahrung gemacht, dass die Spendenbereitschaft der Menschen größer ist, wenn sie wissen, wo genau das Geld eingesetzt wird und sie auch eine Rückmeldung erhalten. Dafür wird Stefes sorgen. Die Kuriere werden entsprechend berichten und aktualisieren. (Helga Wienand-Schmidt)
Das Spendenkonto lautet:
IBAN: DE 58 570 510 010 101 116 010
BIC: MALADE51BMB
Kreissparkasse Westerwald
Stichwort: Erdbebenhilfe Nepal
Infos zum Schulprojekt gibt es unter www.cd-wich.com
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