GEW fordert bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte und auch eine gerechtere Bezahlung für die Angestellten. Zum Meinungsaustausch trafen sich die Gewerkschaftler mit MdL Thorsten Wehner. Kritik der Gewerkschaftler gab es zu den befristeten Arbeitsverträgen.
Betzdorf/Kreis Altenkirchen. Die Änderungen im Beamtendienstrecht, die zurzeit im rheinland-pfälzischen Landtag diskutiert werden, standen im Mittelpunkt eines bildungspolitischen Gedankenaustauschs zwischen dem Kreisvorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Heribert Blume und dem Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner. Der SPD-Politiker begrüßte zu dem Gespräch im SPD-Bürgerbüro Betzdorf ebenfalls GEW-Kreisvorstandsmitglied Erich Rißler.
Dabei fanden die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und die veränderten Bedingungen zur Altersteilzeit wenig Lob bei den Gewerkschaftern. Heribert Blume wies auf die hohen physischen und psychischen Belastungen hin, denen Lehrkräfte in ihrem Berufsleben ausgesetzt seien. Dadurch würden Viele das Pensionsalter gar nicht erst erreichen. Statt längerer Lebensarbeitszeit sei es sinnvoller, über Entlastungen und bessere Arbeitsbedingungen nachzudenken. Erich Rißler forderte mehr Verlässlichkeit bei der Berufsplanung. Die Problematik der befristeten Arbeitsverträge war beiden GEW-Vertretern ein Dorn im Auge.
Thorsten Wehner, selbst Mitglied im Bildungsausschuss des Landtags, äußerte Verständnis für die Kritik der Bildungsgewerkschafter. Man sei sich in Mainz der gestiegenen Ansprüche an den Lehrerberuf durchaus bewusst, versicherte der SPD-Politiker. Aber man müsse zur Kenntnis nehmen, dass die Menschen immer älter werden und tendenziell später ins Berufsleben eintreten. Auch sei ein großer Teil jenseits des 60. Lebensalters heutzutage deutlich fitter als in früheren Zeiten. „Um eine gewisse Arbeitszeitverlängerung kommen wir nicht herum“, erklärte Wehner. Gleichwohl bestünden individuelle Unterschiede in den verschiedenen Berufsfeldern. Wünschenswert seien flexiblere Arbeitszeitmodelle beim Übergang in den Ruhestand. Der Landespolitiker stellte außerdem fest, dass die Situation in Rheinland-Pfalz oftmals besser sei als im Vergleich mit anderen Bundesländern.
Im Rückblick auf den erzielten Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst verwies er auf die Zusage von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, das Verhandlungsergebnis eins zu eins auf die Beamtinnen und Beamten des Landes Rheinland-Pfalz übertragen zu wollen. Dies sei ein deutliches Zeichen für die hohe Wertschätzung der Arbeit von Angestellten und Beamten. Gerade untere Einkommensgruppen würden von der Erhöhung besonders profitieren, so der Parlamentarier.
Blume und Rißler begrüßten grundsätzlich die Einigung der Tarifparteien. Allerdings sei die Forderung der GEW nach einer gerechten Bezahlung der angestellten Lehrkräfte nicht erfüllt worden. Man werde deshalb weiter für die Interessen der tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen kämpfen, kündigten beide an.
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