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Ärztliche Aufgaben nicht verlagern
Die Übertragung ärztlicher Aufgaben auf das Pflegepersonal in Krankenhäusern, wie es die Landesregierung angedacht hat, stößt auf Widerspruch. Ein Verschieben der Aufgaben sei nicht des Rätsels Lösung, glaubt MdL Dr. Peter Enders.
Mainz/Eichen. „Grundsätzlich kritisch“ beurteilt der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Peter Enders, die Verlagerung von Aufgaben vom ärztlichen Personal auf Pflegekräfte. Dies wurde in einem jetzt vorgelegten Gutachten angeregt, dass Gesundheitsministerin Malu Dreyer als Grundlage zur Steigerung der Qualität in den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern nutzen will.
Zwar sei es grundsätzlich zu begrüßen, so Enders, dass durch die Optimierung der Arbeitsabläufe die Qualität in den Krankenhäusern gesteigert werden solle: „Es ist aber fraglich, ob man die Qualität in den Kliniken wirklich verbessert, in dem man Aufgaben von verschiedenen Ebenen verschiebt, statt den massiven Personalabbau der vergangenen Jahre zu hinterfragen.“ Zudem sei die Wund- und Schmerzbehandlung als Ausübung der Heilkunde eine originär ärztliche Aufgabe und könne gar nicht voll verantwortlich an die Pflegekräfte übertragen werden, so Enders.
Enders lobte im Zusammenhang mit der Diskussion um die Qualität der Krankenhausbehandlung das kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Sonderprogramm, dass die Neueinstellung von 21.000 neuen Pflegekräften ermögliche. Die zusätzlichen Pflegekräfte sollten allerdings so eingesetzt werden, dass die Betreuung der Patienten verbessert werde. Gleichzeitig müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden, um endlich die zahlreichen freien Arztstellen in den Kliniken zu besetzen. Auch müsse alles daran gesetzt werden die ausufernde Bürokratie, mit der die Krankenhausärzte täglich konfrontiert würden, zu reduzieren, forderte der gesundheitspolitische Sprecher. Der von der Landesregierung im letzten Jahr angegangene „Masterplan“ greife bisher nicht und könne auch nur ein erster Schritt zur Verbesserung sein.
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Enders kündigte an, dass das von der Gesundheitsministerin vorgestellte Gutachten zur Verbesserung der Effizienz und Qualität im Krankenhaus zum Thema im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landtages zu machen.
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