50 Jahre Schützenhaus in Wissen wird gefeiert
Am Sonntag, 17. Mai gibt es einen Tag der offenen Tür im Wissener Schützenhaus zu der die Bürgerschaft und schießsportbegeisterte Personen der Region eingeladen sind. Anlass ist das 50-jährige Bestehen des Schützenhaus am Siegbogen in der Nähe der Wissener Sportanlagen. Dazu gibt es ein buntes Programm mit Musik und natürlich ist für das Wohlbefinden der Besucher mit Speisen und Getränken gesorgt.
Wissen. Ein Blick auf die Geschichte des 1870 gegründeten Wissener Schützenvereins zeigt: Es war nicht immer alles einfach, bis es zum Bau des eigenen Schützenhauses kam. Vor 50 Jahren wurde die Einweihung des eigenen Schützenhauses und einer Schießsportanlage gefeiert. Seitdem ist viel geschehen und die Anlage wurde zu einem Vorzeigeobjekt.
Ein Blick in die Chronik:
Sah der Wissener Schützenverein seit seiner Gründung im Jahre 1870 seine Aufgabe alleine in der Pflege des geselligen Vergnügens und damit der Ausrichtung eines alljährlichen Schützenfestes, so änderte sich dies ungewollt im Jahre 1938 durch die von der damals staatstragenden Partei (NSDAP) zwangsweise vollzogenen Fusion mit dem ebenfalls hier ansässigen Kleinkaliber-Schützenverein. Ziel dieser Gemeinschaft, die bereits eine eigene Schießanlage in der Brückhöfe hinter dem Hombach’schen Sägewerk besaß, war jedoch ausschließlich das Übungsschießen mit Armee- und Jagdgewehren auf 50 -Meter-Bahnen. Nachdem nun der Zusammenschluss beider Vereine erfolgt war, hatte man damit auch das Betätigungsfeld dieses „neuen“ Wissener Schützenvereins um das „sportliche Wettkampfschießen“ erweitert.
Dieses, wie auch das „gesellige Vergnügen“, wurden jedoch bald durch den 2. Weltkrieg und seine Folgen unmöglich gemacht. Die Schießanlage wurde zweckentfremdet und verfiel in einen baulich desolaten Zustand, der eine spätere Wiederinbetriebnahme völlig ausschloss.
Die am 18. Juni 1950 in einer „Wiedergründungsversammlung“ neu gefassten Vereinsstatuten berücksichtigen aber den Schießsport auch weiterhin. Zunächst jedoch fehlten Sportgewehre, deren Besitz unter Strafandrohung sogar verboten war und später ein Schießstand, welcher den nunmehr vorgegebenen Richtlinien entsprach.
Für die aktive Schießgruppe, die sich im Jahre 1959 formiert und bereits auf verschiedenen Wettbewerben mit dem Luftgewehr ausgezeichnet hatte, musste also bald etwas geschehen. Man schoss zunächst noch auf einen „In der Hüll“ behelfsmäßig erstellten Stand oder auf der Schönsteiner Schießanlage sowie besonders wintertags in Sälen Wissener Gaststätten. Doch schon im Jahre 1961 schuf der Vereinsvorstand einen Fonds zur Finanzierung eines neuen Schießstandes. Ein geeignetes Grundstück fand sich dann am Alserberg in unmittelbarer Nähe vom Sportplätzen und dem Schwimmbad. Bereits im Dezember 1964 wurden die überwiegend in Eigenleistung der Mitglieder erbrachten Bau- und Einrichtungsarbeiten fertig gestellt und am 24. April des Folgejahres der Wettkampfbetrieb offiziell aufgenommen.
Die nunmehr aus Luftgewehr- und Kleinkaliberständen bestehende Anlage wurde im Jahre 1974 um einen Pistolenstand mit fünf Schießbahnen erweitert. Durch den Zukauf benachbarter Grundstücksflächen wurde im Jahre 2006 auch die Möglichkeit zum Bogenschießen in mehreren Disziplinen geschaffen und von den Sportlern mit besten Platzierungen bis hin zur Vize-Weltmeisterschaft honoriert. Noch im Oktober 2012 wurde die Luftgewehranlage überdacht, vollkommen umgestaltet und mit einer elektronischen Trefferanzeige ausgerüstet. Diese modernste Technik ist für die nächsten Monate auch für die Kleinkaliber-Schießanlage vorgesehen.
Besonders die Sportschützenabteilungen, seit 1992 erfolgreich geleitet von Schießmeister Burkhard Müller, sind heute mit allen anderen Vereinsmitgliedern stolz darauf, eine solch optimale Komplettanlage zu besitzen, wo vor nunmehr 50 Jahren ihr Sport eine Heimstatt fand.
Alle Mitglieder und Bürger sind aus diesem Anlass des Jubiläums zur Besichtigung der Baulichkeiten und Einrichtungen am Sonntag, 17. Mai, ab 10 Uhr eingeladen. Ab 11.30 Uhr unterhält die Jazzband „Schräglage“ und ab 15 Uhr die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen die Besucher, welche auch die Gelegenheit zum Probeschießen mit allen Sportgeräten haben. Speisen und Getränke stehen bereit.
Zum „Tag der offenen Tür“ am Sonntag im Schützenhaus wird die im Jahre 1984 erstmals vorgestellte Bilderchronik des Vereins erneut allen Interessenten zum Betrachten angeboten. Viele Hundert Fotoaufnahmen mit erklärenden Kurztexten sind auf Stellwände aufgebracht und geben einen Rückblick auf vergangene Schützenfeste und deren Majestäten.
Während die älteren Besucher die Fotochronik und die Ausstellung der Vereinsportwaffen in Augenschein nehmen können, steht für die Jüngsten eine Hüpfburg zur Verfügung. Dazu können Erinnerungsmedaillen sowie Poloshirts mit aufgedrucktem Vereinslogo im Schützenhaus erworben werden.
Lokales: Wissen & Umgebung
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |