Kreis-Grüne befürworten Kehrtwende in Sachen Umladestation
Das Thema Müllumladestation im Kreis Altenkirchen ist vom Tisch. In einer Pressemitteilung der Kreis-Grünen wird dies begrüßt, sie kritisieren die entstandenen hohen Planungskosten die angefallen sind. Aber das Dauerthema Abfall sei damit nicht gelöst.
Kreisgebiet. „Schlecht beraten war der Kreis“, resümierte Grünen-Fraktionssprecher Gerd Dittmann als Reaktion auf die Entscheidung, im Kreis Altenkirchen von dem Bau einer Müllumladestation abzusehen. Denn der Kreis trat die Suche nach dem Standort für eine solche Station an, um die Kosten der Entsorgung niedrig zu halten. Tatsächlich hätte aber der Bau eines millionenschweren Gebäudes die Kosten nach Ansicht der Bündnisgrünen in die Höhe getrieben. Die vom Abfallwirtschaftsbetrieb in Auftrag gegebenen Gutachten konnten die wirtschaftliche Notwendigkeit einer solchen Anlage bis heute nicht hinreichend belegen.
„Trotz Kritik haben wir immer konsequent die Grundlagen für ein eigenes Entsorgungskonzept entwickelt und unsere sachorientierte Arbeit zu diesem Thema fortgesetzt“, sagte Dittmann. Trotz des Erfolges, dass sich die Grünen mit ihrer Ablehnung der Station auf Kreisebene im Interesse der Bürger durchgesetzt haben, kam beim Kreisvorstand keine Freude darüber auf. „Die ganzen Planungskosten für die Suche der Station – immerhin ein sechsstelliger Betrag - und die dadurch geschürte Unruhe in der Bevölkerung hätten wir uns sparen können“, meinte Grünen-Sprecherin Katrin Donath dazu.
"Es war von Anfang an absehbar, dass die Station nicht gebraucht wird. Wenn der Kreis sich jetzt zu einem Verzicht auf die Station durchgerungen hat", meinte Donath, "beruht das nicht, wie von Beigeordnetem Konrad Schwan verkündet, auf der fehlenden Durchsetzbarkeit, sondern auf der fehlenden Notwendigkeit für eine solche Anlage. Die vorhandene Infrastruktur für die Abfallentsorgung gewährleistet in hervorragender Weise eine an den Zielen des neuen Abfallgesetzes orientierte ökologische und zudem preiswerte Entsorgung".
Das Dauerthema Abfallwirtschaft ist aus Sicht der Grünen aber noch nicht beendet. Ausschreibungen für die Abfallbeseitigung sind so zu gestalten, dass Ferntransporte nicht mehr stattfinden, fordern die Grünen. Die Ausschreibungsbedingungen sind so zu gestalten, dass Entsorger, die regionale und klimaschonende Lösungen offerieren, zum Zuge kommen. Anbieter mit Ferntransporten müssten im Verfahren schlechter bewertet werden. Der erste Schritt ist nach Meinung der Politiker bereits getan, das neue Abfallwirtschaftskonzept des Landkreises Altenkirchen nimmt auf das Klimaschutzkonzept Bezug.
Dittmann: „Unsere Hartnäckigkeit hat sich gelohnt“. Ressourceneffizienz sei die zentrale Zukunftsaufgabe in der Entsorgung. Die nachhaltige Abfallentsorgung und ein Stoffstrommanagement sind ein geeignetes Instrumentarium zum Klimaschutz. „Wir haben in den letzten Jahren viele Anlagen unterschiedlicher Entsorgungsfirmen besichtigt. Es besteht definitiv die Möglichkeit der regionalen Verwertung“, bekräftigte die grüne Landtagsabgeordnete Anna Neuhof.
Eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre wird für den Kreis die bevorstehende Rekultivierung der ersten Bereiche der ehemaligen Kreismülldeponie in Nauroth sein. Nach der Stilllegung bedarf die Deponie der Nachsorge. Ökonomisch darstellbare und ökologisch sinnvolle Lösungen der Nachsorge zu schaffen, muss das Ziel sein.
"Wir werden die Arbeiten intensiv und sorgfältig beobachten, Transparenz im Verfahren ist uns wichtig. Auch müssen die Bürger in Nauroth bei den bevorstehenden Maßnahmen mitgenommen und beteiligt werden", schreiben die Kreis-Grünen.
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