Ausstellung in der Salvatorkirche Rosbach
"Ihr seid die Schande unserer Schule" - Die kurze Lebensgeschichte des jüdischen Geschwisterpaares Artur und Ruth Seligmann aus Rosbach zeigt eine Ausstellung vom 31. Mai bis 12. Juni in der Salvatorkirche in Windeck-Rosbach. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 31. Mai, 11.30 Uhr.
Windeck-Rosbach. Die Wanderausstellung des Evangelischen Schul- und Jugendreferats Altenkirchen entstand 2012 in enger Zusammenarbeit mit dem Archiv des Rhein-Sieg-Kreises und der Gedenkstätte "Landjuden an der Sieg" in Windeck-Rosbach.
Die Ausstellung wird am 31. Mai um 11.30 Uhr im Anschluss an den Gottesdienst (Beginn: 10 Uhr) eröffnet. Die Gedenkstätte bietet an diesem Tag eine zusätzliche Öffnungszeit von 13 bis 15 Uhr an.
Auf 20 Rollup-Tafeln werden Alltagsszenen aus dem kurzen Leben der jüdischen Kinder Ruth und Artur Seligmann aus Rosbach präsentiert. In den 1920er Jahren geboren, wuchs das Geschwisterpaar in dem bürgerlichen Haushalt des Rosbacher Textilhändlers Willy Seligmann und seiner Frau Johanna auf.
Ab 1933 mussten sie nicht nur in der Volksschule „staatlich organisiertes Mobbing“ erleben. Die Spirale der Ausgrenzung und Gewalt zwang die Familie nach dem Novemberpogrom 1938 zur Flucht zu Verwandten nach Köln. Im Herbst 1941 wurden Willy, Johanna und die Kinder Ruth und Artur Seligmann in das Ghetto Riga deportiert, wo sich ihre Spuren verloren.
Im Spiegel der aktiven Erinnerung von drei Zeitzeugen aus Rosbach, durch historische Recherchen, aber auch durch Impulse aus der Perspektive Jugendlicher bietet die Ausstellung "Ihr seid die Schande unserer Schule" einen facettenreichen Zugang zum Thema Eskalation der Verfolgungen einer jüdischen Familie im Nationalsozialismus.
Jugendliche ab der Jahrgangsstufe 8 haben in der Ausstellung vielfältige Möglichkeiten, sich mit dem Thema zu befassen. Sie können sich die Ausstellung unter Anleitung eines pädagogischen Mitarbeiters der Gedenkstätte "Landjuden an der Sieg" in betreuter Gruppenarbeit erschließen, sowie besondere Themenkomplexe exemplarisch erarbeiten. Begleitend zur Ausstellung kann ein lokalgeschichtlicher Rundgang durch Rosbach auf den Spuren der jüdischen Familie Seligmann mit einem kurzen Besuch der Gedenkstätte "Landjuden an der Sieg" durchgeführt werden.
Die Ausstellung wird von der Evangelischen Kirchengemeinde Rosbach in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte "Landjugend an der Sieg" in der Salvatorkirche in Windeck-Rosbach, Kirchplatz 4 gezeigt. Öffnungszeiten: täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Über die Gedenkstätte »Landjuden an der Sieg« können pädagogische Begleitveranstaltungen für Schüler und Jugendliche gebucht werden.
Informationen und Kontakt: Archiv des Rhein-Sieg-Kreises, Adrian Stellmacher, Telefon: 02241 132470, gedenkstaette@rhein-sieg-kreis.de.
Evangelische Kirchengemeinde Rosbach, Pfarrer Dr. Oliver Cremer, Telefon: 02292/9111085,
oliver.cremer@ekir.de