SPD-Delegation besuchten Christophorus Grundschule
SPD-Landtagsabgeordnete besuchten die Christophorus Grundschule in Betzdorf-Bruche, da diese Ganztagsgrundschule in verpflichtender Form eine Sondereinstellung einnimmt. Landesweit gibt es nur zwei verpflichtende Grundschulen. Auch die Probleme der Lehrerversorgung wurden diskutiert.
Betzdorf-Bruche. Die Christophorus-Schule in Betzdorf-Bruche besuchten jetzt Mitglieder des Arbeitskreises Bildung der SPD-Landtagsfraktion um deren bildungspolitische Sprecherin MdL Bettina Brück. Die Initiative zum Gespräch war vom Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner, selbst Mitglied im Arbeitskreis, ausgegangen. Zur kleinen Delegation gehörte auch MdL Benedikt Oster aus dem Wahlkreis Cochem-Zell. Die SPD-Landespolitiker wurden von Schulleiterin Ute Mülling sowie Melanie Ansari und Isolde Bosch von der Lehrervertretung der Grundschule empfangen.
Wehner freute sich, dass sich außerdem Schulrätin Marie-Luise Hees von der ADD Trier und Bürgermeister Bernd Brato als Vertreter des Schulträgers Zeit für den bildungspolitischen Meinungsaustausch genommen hatten. Die Grundschule in Bruche nimmt eine Sonderstellung in der rheinland-pfälzischen Schullandschaft ein. Denn landesweit existieren nur zwei verpflichtende Ganztagsgrundschulen in öffentlicher Trägerschaft.
Neben dem „normalen Grundschulauftrag“ habe man auch die Aufgabe, als Schwerpunktschule Integration zu ermöglichen. So können Kinder mit einer Beeinträchtigung auf Antrag der Eltern die Schule besuchen und erhalten gemeinsamen Unterricht mit den übrigen Schülerinnen und Schülern, berichtete Schulleiterin Ute Mülling.
Es war vor allem das Interesse an den Erfahrungen, die man vor Ort seit Einführung der gebundenen Ganztagsschule im Schuljahr 2009/2010 sammeln konnte, die Ausschlag für den Ortstermin gegeben hatten. Der Besuch sei aber auch Ausdruck der Wertschätzung für die gute pädagogische Arbeit an der Christophorus-Schule, so Thorsten Wehner. Die Gäste aus der Landespolitik konnten sich im ausführlichen Gespräch von dem enormen Herzblut und Engagement aller Beteiligter vor Ort überzeugen. Um hier zu unterrichten, gehöre auch eine entsprechende Lebenseinstellung, glaubt Ute Mülling. „Schwerpunktschule muss man leben wollen“, so die Schulleiterin.
Auch Schulrätin Hees bescheinigte dem Team eine hervorragende Arbeit. Dennoch habe man weiterhin Überzeugungsarbeit für das Schulkonzept zu leisten. Eine Erfahrung, welche die bildungspolitische Sprecherin des SPD-Landtagsfraktion Bettina Brück auch aus anderen Regionen kennt. Für besondere pädagogische Angebote könne man nie genug Werbung machen. Landesweit etabliert habe sich das System der Ganztagsschule in Angebotsform. So wünschten sich zwar etliche Schulen verpflichtende Ganztagsangebote. Diese konnten aber bisher nicht verwirklicht werden. Dabei führe bei Berufstätigkeit beider Elternteile an einem Ganztagsangebot kaum ein Weg vorbei.
Schulleiterin Ute Mülling stellte klar, dass die am Standort Bruche bewusst gewählte Zweizügigkeit auf absehbare Zeit gesichert sei. Auch das Thema Lehrerversorgung wurde diskutiert. So erfolge die Stellenzuweisung auf Grundlage der Personalisierung für Ganztagsschulen in Angebotsform. Aus Sicht der Schule werde dabei die besondere Unterrichtssituation mit verpflichtendem Unterricht auch am Nachmittag nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt.
Die Abgeordneten erklärten, das Thema noch einmal auf politischer Ebene diskutieren zu wollen. „Wenn wir die Ganztagsschule in dieser Form wollen, müssen die bestmöglichen Rahmenbedingungen geschaffen werden“, meint Thorsten Wehner.
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