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Ein ungewohnter Versammlungsraum
Die Wissener CDU tagte in Wisserhof, bei der Firma Ferdi Hombach, und besuchte das Unternehmen Kleusberg. Zu Gast war der Bundestagsabgeodnete der Union aus dem Oberbergischen, Klaus-Peter Flosbach.
Wisserhof. ,,Ein gelungenes Wagnis", wertete Michael Rödder, Vorsitzender der Wissener CDU. Was war geschehen? Die CDU Wissen hatte ihre jüngste Veranstaltung nicht wie sonst in den Versammlungsraum einer Gaststätte Oder eines Vereines gelegt, sondern in die Fertigungshalle der Firma Ferdi Hombach im Gewerbegebiet Wisserhof. Gast der Wissener CDU war MdB Klaus-Peter Flosbach, Waldbröl. Ungewohnt, aber akzeptabel, interessant und stimmungsvoll war es, dort zu tagen, wo sonst die Arbeitswelt der Firma Hombach, ,,mit Holz gestalten, das ist unsere Stärke", den Ton angab.
Der Tagungsort gefiel auch MdB Flosbach, der aktuell aus Berlin berichtete und gleich auf die Verkehrsprobleme einging, welche der Kreis Altenkirchen, besonders der Wissener Raum, gemeinsam mit seinem Kreis hat: ,,Wir sind uns so nahe, und doch erleben wir eine Grenze, die wir durchschneiden müssen". Die Verbesserung der Verkehrssituation auf der Siegstrecke sei ein gemeinsames Anliegen, weshalb die Anliegerkreise gemeinsam mit anhaltendem Nachdruck agieren mussten. Der Versammlung war es ein Unding, dass die im Zweiten Weltkrieg verursachten Schäden, welche die teilweise Einspurigkeit der Siegstrecke bewirkten, noch immer nicht behoben seien.
Deshalb müsse immer wieder hierauf hingewiesen und ein eindeutiges ,,Ja" der Landesregierung zur Mitarbeit an der Beseitigung dieses Problems eingefordert werden. MdB Flosbach, der sich uneingeschränkt zur sozialen Marktwirtschaft bekannte, ging in seinem Vortrag ausführlich auf die aktuelle Finanzkrise ein und machte deutlich, dass der Bund ein in der deutschen Finanzgeschichte beispielloses Rettungspaket auf den Weg gebracht habe. Die Kanzlerin habe sich einmal mehr als Chefin der Regierung erwiesen, Dabei sei es um nicht weniger als um die Rettung unseres marktwirtschaftlichen Systems, um Arbeitsplatze, Wachstum und Wohlstand gegangen. Im Falle der Untätigkeit der Bundesregierung wäre der Schaden für die Allgemeinheit unabsehbar gewesen. Die Hilfe gelte den Bürgern unseres Staates und ziele nicht auf die Rettung verantwortungslos handelnder Bankmanager.
Wer nun die Unterstutzung des Staates in Form von Bürgschaften und Eigenkapitalhilfe in Anspruch nehme, müsse auch Gegenleistungen dafür erbringen. Das Ziel sei, so MdB Flosbach, die Steuerzahler so wenig wie möglich zu belasten. Für die CDU seien Markttransparenz, weltweite Eigenkapital-Standards und ethisch verantwortliches Handeln jedes Marktteilnehmers wichtige Punkte zur Losung der Probleme. Lobende Worte fand MdB Flosbach für die deutschen Burger, die ruhig geblieben seien, sowie für die Sparkassen und Raiffeisenbanken. Der Geldmarkt habe eine dienende Funktion. Bei den kleinen Firmen funktioniere die Kontrolle, bei großen Objekten hingegen, so sein Eindruck, rechne man sich reich. Gerade Deutschland als ein vom Export abhängiges Land brauche ein stabiles Finanzsystem.
Für zwingend änderungsbedürftig hielt MdB Flosbach das bundesdeutsche Steuersystem. Dies müsse vereinfacht werden. Es gehe nicht an, dass von der Lohnerhöhung eines Arbeitnehmers der größere Teil der Steuer zum Opfer falle. Auf die große Koalition eingehend verwies der klar und eingehend nie ermüdend vortragende Waldbröler MdB darauf, dass es zwangsläufig keine CDU- oder SPD-reinen Gesetze geben könne. Man müsse mehr oder weniger Kompromisse schließen. Dazu gab MdL Peter Enders als Diskussionsleiter zu bedenken: ,,Was wäre, wenn Oskar Lafontaine, der einmal Vorsitzender der SPD und Finanzminister war, sich aber in die Busche schlug, jetzt Verantwortung trüge. Über Hessen werde ihm leider wieder Einfluss gegeben".
Bereits vor der Veranstaltung bei der Firma Hombach ging es für die Christdemokraten zu einer Betriebsbesichtigung zum Nachbarunternehmen Kleusberg. Die Firmenchefs Hubert und Stefan Kleusberg stellten ihren Betrieb überaus engagiert und interessierend vor. Selbst für die ,,alten Hasen" unter den Ratsmitgliedern der Wissener CDU, die meinten: ,,Kleusberg kennen wir doch!" war es ein beeindruckendes Erlebnis, Anerkennendes Fazit: ,,Das ist Organisation und System in Perfektion". Schließlich reicht die Produktpalette der Firma Kleusberg vom repräsentativen Euro- und Verwaltungsgebäude mit mehreren tausend Quadrats-Metern Geschossflache bis zum kleinen Hallenbüro. Außerdem war den wenigsten der Besucher bekannt, dass Kleusberg zwar in Wissen die Zentrale und Werk 1 hat, aber weitere 4 Niederlassungen marktstrategisch verteilt in Deutschland. Die Besucher bekamen es zu hören: ,,Jedes Unternehmen, jede Einrichtung der öffentlichen Hand, kann von heute auf morgen durch einen Großauftrag, ein Forschungsprojekt, die zwingende vorübergehende Verlagerung von Abteilungen usw. mit zusätzlichem Raumbedarf konfrontiert werden. Was mit konventioneller Bauweise nicht zu schaffen ist, das schaffen wir unkompliziert und schnell". Das klang selbstbewusst, aber nicht überheblich, schließlich wurde dieser Anspruch jedem Besucher an Ort und Stelle und per Filmdokumentation bewiesen. Kommentar des CDU-Wahlkreiskandidaten Erwin Rüddel: ,,lch bin beeindruckt von den hier zu sehenden schöpferischen und unternehmerischen Leistungen, von der Ingenieurkunst und dem Können der Belegschaft".
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Die CDU Wissen war mit MdB Klaus-Peter Flosbach (Mitte, heller Mantel), zu Gast bei der Firma Ferdi Hombach und der Firma Kleusberg.
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