Leichtathletik-Mädchen des Kopernikus-Gymnasiums sind Landesmeister
Ein Traum wird wahr. Die Leichtathletik-Mädchen des Kopernikus-Gymnasiums Wissen lösen als überzeugender Landessieger „Jugend trainiert für Olympia“ mit Rekordpunktzahl die Fahrkarte zum Bundesfinale in Berlin. Sie erreichten eine Rekordpunktzahl von 7214 und sind jetzt im Bundesfinale in Berlin im September. Da gab es Jubel bei Eltern, den Trainerinnen und dem stellvertretenden Schulleiter Thomas Heck.
Wissen/Koblenz. Bei hochsommerlichen Temperaturen verwirklichte die in die nächst höhere Altersklasse WK III (Jahrgänge 2000-2001) aufgerückte Leichtathletik-Wettkampfmannschaft der Mädchen des Kopernikus-Gymnasiums Wissen beim Landesentscheid im Koblenzer Stadion Oberwerth ihr während der letzten Jahre immer konkreter gewordenen Traum.
Mit knapp 500 Punkten Vorsprung auf den letztjährigen Landessieger, das Gymnasium Römerkastell Alzey, und der neuen Rekordpunktzahl von 7214 Punkten wurden sie unangefochten Landessieger und qualifizierten sich dadurch für das Bundesfinale der 16 Landessieger vom 20. bis 24. September in Berlin. Die vom stellvertretenden Schulleiter Thomas Heck, der Trainerin der Mädchen beim VfB Wissen, Kornelia Blanke, und von Petra Hassel (ebenfalls VfB Wissen) betreuten Mädchen übertrafen ihr schon überragendes Regionalentscheid-Ergebnis noch einmal deutlich.
Schon in der Anfangsdisziplin, dem wegen der großen Hitze vorgezogenen 800-Meter-Lauf, setzten die Wissener Schülerinnen Akzente. Mit einem ungefährdeten Start-Ziel Sieg durch Celina Harzer (2:38,49 min) sowie den Plätzen 4 und 5 durch Anna Diederich (2:45,06 min) und Clara Schmidt (2:45,13) setzten sie sich in der Mannschaftswertung an die Spitze.
Im anschließenden Kugelstoßwettbewerb gelang Nele Schneider mit dem ersten Stoß des Wettkampfes und der hervorragenden Weite von 11,07 Meter ein Paukenschlag. Dies war gleichzeitig eine neue persönliche Bestleistung. Platz 3 sicherte sich Sarina Lautner mit der sehr guten Weite von 10,39 Meter. Auch Hannah Dietershagen kam mit 9,05 Meter in den Bereich ihrer Bestleistung.
Eine ebenso fulminante Wettkampferöffnung gelang auch im Eröffnungssprung des Weitsprungwettbewerbes Franka Hassel, die auf der schwierig zu springenden Anlage mit ebenfalls neuer Bestleistung von 5,07 Meter die Konkurrenz klar dominierte. Mit 4,84 Meter erzielte Sarina Lautner den geteilten zweiten Platz mit der Bestleistung springenden Hannah Dietershagen.
Der Jubel und die Freude über gelungene Versuche und erzielte Leistungen, das Mitfiebern und Aufmuntern bei missglückten Versuchen oder Leistungseinbußen zeigte allen im Stadion, dass hier ein zusammengewachsenes Team mit einem großen Ziel am Start war. Vor drei Jahren in der Jahrgangsstufe 5 beziehungsweise 6 initiiert, wurde in der Folgezeit daraus ein Selbstläufer. Wollte man im ersten Versuch nur die Vorrunde überstehen, gelang sofort der Sprung ins Landesfinale nach Bad Bergzabern, wo die Mannschaft als mit Abstand jüngstes Team Platz 9 von 11 Finalisten belegte. Davon beflügelt nahm man sich vor in die Nähe des Treppchens zu kommen.
Heraus kam ein Jahr später beim Landesfinale in Konz der Titelgewinn: Landessieger Rheinland-Pfalz 2013 als immer noch deutlich jüngste Mannschaft in der Altersklasse WK IV, die noch nicht beim Bundesfinale startberechtigt ist. Im letzten Jahr verteidigte die Mannschaft ihren Titel und ließ mit deutlichen Punktesteigerungen aufhorchen. Dies festigte den Traum von der Teilnahme am Bundesfinale in Berlin, dem schulsportlich höchsten erreichbaren Ziel. Und nun ist die Realisierung so unglaublich nahe.
Der Ballwurf bescherte mit neuer persönlicher Bestleistung (57,5 Meter) Lea Lemke auch einen neuen Rheinlandrekord im Ballwurf (200 Gramm). Katharina Weller sorgte mit guten 40 Meter und Platz 4 für den weiteren Führungsausbau. Verletzungsbedingt musste Franziska Arndt nach ihrem 38 Meter Auftaktwurf auf weitere Versuche verzichten.
Auch die 75 Meter waren in Wissener Hand, belegten Sarina Lautner (10,08 sec), Franka Hassel (10,30 sec)und Celina Harzer (10,34 sec) doch die Plätze 2 bis 4. Damit war die Marschrichtung zum ungefährdeten Sieg vorgezeichnet. Im Hochsprung dominierte Lea Lemke mit ihrer härtesten Konkurrentin vom Cusanus-Gymnasium Koblenz den Wettbewerb. Mit 1,56 Meter setzten sich beide unter extremen Hitzebedingungen deutlich gegenüber der Konkurrenz durch. Eine kleine Schwächeperiode kostete Katharina eine bessere Platzierung, blieb sie doch mit 1,32 Meter weit unter ihren Möglichkeiten. Nele Schneider fing das aber mit soliden 1,40 Meter wieder auf.
Dies zeichnet auch die Stärke dieses Teams aus, es ist sowohl in der Spitze aber vor allem auch in der Breite hervorragend besetzt. Bedingt durch Zeitplanänderungen gerieten einige der Mädchen in Zeitstress, überschnitten sich doch die Wettkämpfe, so dass die entsprechende Vorbereitung für die betroffenen Athletinnen spärlich bis kaum vorhanden ausfiel. Aber das schien sie eher zu beflügeln statt zu beeinträchtigen, nach dem Motto: „Jetzt erst recht!“.
Die Prunkstücke dieser Leichtathletik-Mannschaft des Kopernikus-Gymnasiums Wissen, die beiden 4x75 Meter-Staffeln, rundeten den gelungenen Wettkampftag eindrucksvoll ab. Beide Staffeln gewannen ihre Läufe souverän mit großem Vorsprung. Sarina Lautner, Lea Lemke, Franka Hassel und Celina Harzer legten 38,43 sec noch einmal um 0,2 sec zu. Auch die zweite Staffel schlug in der Besetzung Katharina Weller, Clara Schmidt, Hannah Dietershagen und Hannah Wagner mit 41,03 sec nicht nur alle anderen Staffeln 2, sondern verbesserten sich gegenüber dem Regionalentscheid um sehr beachtliche 0,6 sec.
„Ein Wahnsinnserfolg für die Schulgemeinschaft des Kopernikus-Gymnasium Wissen, die zeigt, was unsere Schülerinnen zu leisten imstande sind. Wir sind stolz darauf, dass diese Schülerinnen unsere Schule mit ihren Talenten, die auch über den sportlichen und den unterrichtlichen Bereich hinausgehen, bereichern. Dank der exzellenten Trainingsarbeit durch Trainerin Kornelia Blanke – unterstützt durch Petra Hassel - im Verein VfB Wissen kann das Kopernikus-Gymnasium Wissen dieses überragende Team stellen und an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen, fahren wir doch nach genau 25 Jahren wieder mit einer Leichtathletikmannschaft zum Bundesfinale,“ kommentierte der stellvertretende Schulleiter Thomas Heck den tollen Auftritt der Schülerinnen.
Bei der Rückkehr wurden die Mannschaft durch die Eltern mit einem Empfang und einem Plakat sowie einem T-Shirt mit dem Slogan „Berlin - wir kommen!“ freudig begrüßt.
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