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Kinderchöre verzückten Publikum
Ein außerordentliches Konzert mit Kinderchören aus dem Kreis Altenkirchen fand jetzt in der Betzdorfer Stadthalle statt. Sieben Chöre verschiedenen Altersstufen zeigten, was sie gelernt hatten - und das begeisterte das Publikum, das zumeist aus Eltern, Großltern und Geschwistern bestand.
Betzdorf. Lampenfieber hatten nicht nur die Kinder beim Kinder- und Jugendchorkonzert in der Betzdorfer Stadthalle. Vor Konzertbeginn hörte man in allen Ecken der Stadthalle die Kinderchöre, die sich einsangen. Dazwischen flitzten die jüngeren Kinder durch das Gebäude, als müssten sie noch ganz dringend irgendjemand finden. Kurz vor drei wurde es dann ruhiger und der Saal füllte sich mit Chormitgliedern, Eltern, Großeltern und mitgereisten Geschwistern. Die riesige Bühne war im vorderen Bereich mit einigen Schultüten und kleinen Geschenken dekoriert und am dunklen Hintergrund waren sieben Wölkchen mit dem Schriftzügen der Kinder- und Jugendchöre zu sehen, die links von einem „Noten-Regenbogen" und rechts von einer strahlenden Sonne gerahmt wurden. Die Kinder- und Jugendreferentin des Kreischorverbandes Altenkirchen, Christine Wendel, begrüßte die Hauptakteure dieses Konzertes, die Kinder, und ihre Gäste. Das Konzert, so Wendel, sei ein Bestandteil zum zehnjährigen Bestehen der Chorjugend im Kreischorverband Altenkirchen.
Im Viertelstundentakt präsentierten sich anschließend die sieben Chöre. Die Jüngsten, vom Alter der Kinder her und auch vom Bestehen des Chores, eröffneten den Sangesreigen. Die Sängermäuse aus Wehbach traten ganz munter und mutig zum ersten großen Auftritt an und absolvierten ihre Sache hervorragend. Alle Chöre durften nach Beendigung des Konzertes die ihnen zugedachte Schultüte und die dazugehörigen Präsente mitnehmen. Der Kinderchor Flammersfeld, bestückt mit zwölf putzmunteren Mädchen, zeigte sich in neuer Formation und recht stimmbetont. Auftrittsgewohnt schienen die Jungen und Mädchen aus Niedererbach und auch nicht gerade unter Mitgliedermangel leidend. Ein Chor, so Wendel, der bei der Chorleiterin in der großen Küche probt. Die locke Probenatmosphäre setzten die kessen Niedererbacher auch im Konzertauftritt um und ernteten, wie ihre Vorgänger, tosenden Beifall. Noch eine Spur lebhafter als die Flammersfelder und Niedererbacher kamen die Birnbacher Kanarien daher. Hatte Ursula Räder sich und ihre Kinder schon locker auf dieses Konzert eingestellt, so schienen die Birnbacher diesen Auftritt unter der Leitung von Raimund Häveker zu ihrer eigenen Bühnenshow zu gestalten. Das Känguru wetzte über die Bühne, verfolgt vom australischen Cowboy aus Texas, und die restlichen zehn Kinder sangen, als seien sie drei Dutzend Chormitglieder.
In die älteren Jahrgänge ging es im letzten Drittel des Konzertes mit den Sunshinekids Biersdorf und den Regenbogenkids Herdorf. Letzteere hatten ihre große Zahl der Kinder stark gemischt. So fanden sich dort ganz junge und schon etwas ältere und auftritterprobte Kinder wieder. Den Schluss bildete der Kreiskinderchor Altenkirchen mit seinen beiden Nachwuchschorleiterinnen Milena Lenz und Sarah Simon. Sie powerten regelrecht ihre Sangesfreude ins Publikum. Wendel dankte allen Akteuren für ihre Mitarbeit und die tollen Sagensleistungen der Kinderchöre. Weniger begeistert waren sie und die anderen Mitglieder des Kreischorverbandes sowie einige Chorleiter und deren Vorstände vom Verhalten einiger Zuhörer, die es wieder einmal nicht bis zum Schluss aushielten und das Konzert verließen als "ihre"“ Akteure den Auftritt beendet hatten. Hier wünsche man sich, so der Kreisvorstand, dass jedem auftretenden Chor die Aufmerksamkeit geschenkt wird, die zuvor die eigenen Chormitglieder auch erhielten. (wwa)
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Ein Dutzend Kinder aus Flammersfeld brachten Farbe in den Gesang. Fotos: Wachow
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