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Nachricht vom 16.07.2015    

Kontroverse um Ehrenamtskarte für VG Betzdorf

Altenkirchen hat die Ehrenamtskarte schon im März eingeführt, Hamm und Kirchen folgten kürzlich. Mit ihr sollen Ehrenamtliche gewürdigt werden und zudem Rabatte in Freizeiteinrichtungen erhalten. Nun beschloss auch der Verbandsgemeinderat Betzdorf die Einführung – nicht ohne Diskussion.

Nicht ganz einig waren sich die Fraktionen im Verbandsgemeinderat Betzdorf bei der letzten Sitzung im Rathaus, als es um die Einführung von Ehrenamtskarten ging. Foto: Daniel Pirker

Betzdorf. Nein, das sei „kein gelungener Wurf“, kritisierte der Sprecher der FWG, Wolfgang Mies, die Einführung von Ehrenamtskarten. Worum es geht?
In Kooperation mit dem Land können Verbandsgemeinden die Ausweis-ähnlichen Karten vergeben. „Ein besonderes Dankeschön für besonderes Engagement“ sollen sie sein für ehrenamtliche Arbeit, wie es der Chef der Staatskanzlei Clemens Hoch kürzlich anlässlich der Unterzeichnung des entsprechenden Vertrags in Kirchen ausdrückte. Neben der Würdigung profitieren Inhaber der Karte auch von Vergünstigungen in Freizeiteinrichtungen, innerhalb der Verbandsgemeinde und landesweit. Jetzt folgt auch die Verbandsgemeinde Betzdorf. Es winken eine Reduzierung der Kursgebühren bei der Volkshochschule Betzdorf sowie eine Ermäßigung auf die Eintrittspreise für Veranstaltungen der Theatergemeinde.
Das hat der VG-Rat beschlossen, aber eben nicht mit Zustimmung aller Fraktionen, wie das Beispiel der FWG zeigt.

Die Kritik von Mies: Kosten würden vom Land von oben nach unten, also auf die Kommunen, abgewälzt. Dabei hätten diese schon genügend finanzielle Engpässe – auch aufgrund der Bezuschussung der Angebote für die nun Inhaber der Karte Ermäßigungen erhalten sollen. Außerdem störte Mies sich daran, dass viele Ehrenamtliche bei der Vergabe der Ehrenamtskarten außen vor blieben. Tatsächlich kommen nur Ehrenamtler infrage, die sich fünf Stunden pro Woche beziehungsweise 250 Stunden im Jahr engagieren und dafür keine Entschädigungspauschale erhalten.
Martin Haßler von den Grünen stimmte ebenfalls nicht mit dem Konzept der Ehrenamtskarte überein – obwohl er die Wichtigkeit von ehrenamtlicher Arbeit für die Gesellschaft betonte. Unter anderem bedeute die Karte relativ viel Verwaltungsaufwand.



VG-Bürgermeister Bernd Brato hielt dagegen. Die Einführung der Karte koste die Verwaltung nur ein bescheidenes Maß an Geld. Außerdem komme nur ein exklusiver Kreis in den Genuss der Ermäßigungen.
Diesen gleichzeitig von Mies zuvor kritisierten Umstand griff auch Sandra Weeser von der FDP auf. Man solle nachdenken, entsprechende Würdigungen für einen größeren Personenkreis auszuweiten. Grundsätzlich begrüßte sie aber die Einführung der Karten.

Brato ergänzte hier, dass es zum Beispiel die Ehrenordnung gebe, die mehr Personen berücksichtige.
Die Vertreter von CDU und SPD sahen das Konzept hinter der Karte durchweg positiv. Markus Stangier (CDU) wies auf den unermesslichen Beitrag hin, den Ehrenamtliche leisteten ohne aufs Geld oder den persönlichen Vorteil zu achten. Benjamin Geldsetzer (SPD) hielt es für mehr als gerechtfertigt, wenn denjenigen, die die Gesellschaft zusammenhalten, eine solche Aufmerksamkeit entgegengebracht werde.

Für die Einführung von Ehrenamtskarten stimmten schließlich die Fraktionen der CDU und SPD sowie das FDP-Mitglied. Die FWG votierte dagegen und die Grünen enthielten sich. (ddp)


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