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Nachricht vom 25.07.2015    

„Der Alte muss raus!“: Bis zu 500 Euro Förderung für Kesselaustausch

Mit 250 oder 500 Euro sollen Besitzer von alten Heizungskesseln zum Austausch motiviert werden. Die Förderung ist auf das Kreisgebiet begrenzt und betrifft nur Heizungsanlagen, die mindestens 20 Jahre alt sind. Worum es genau geht, wurde nun im Kreishaus vorgestellt.

Die Aktionsteilnehmer werben für die Förderkampagne "Der Alte muss raus!". Foto: Daniel Pirker

Altenkirchen/ Kreisgebiet. Die Liebe der Deutschen zu Autos ist bekanntlich recht ausgeprägt. Für viele ist es undenkbar, eine 20 Jahre alte „Kiste“ zu fahren. Aber Heizungskessel? Da scheint die Zuneigung der Bürger nicht so ausgeprägt zu sein. Besonders im Kreis Altenkirchen ist der Altersdurchschnitt der Heizungsanlagen überdurchschnittlich hoch, was ein bedeutender Grund für den vergleichsweise hohen Ausstoß von Treibhausgas pro Kopf in der Region ist . Das will man nun mit finanziellen Förderungen ändern.

Um was es genau bei dieser „Verjüngungskur“ geht, erklärten jetzt die Partner dieser Subventions-Aktion im Kreishaus – allen voran Dirk Lichtenthäler, der für die Heizungsbauer-Innung (Sanitär-Heizung-Klimatechnik-Innung Rhein-Westerwald) sprach. Er führte auch den Vergleich der Heizungsanlagen mit Autos an. Die Kesseltauschkampagne nehme sich nun ein Beispiel an der Förderung der Automobilindustrie. Viele denken hier an die Abwrackprämie mit der Käufe von neuen Autos vor einigen Jahren gefördert wurden. Einen ähnlichen Bonus erhalten nun Besitzer von mindestens 20 Jahre alten Heizungskesseln. Die Beweggründe hinter der Aktion laut Lichtenthäler: Klimaschutz und Förderung seines Berufsstands.

Welche Voraussetzungen neben dem Alter des Heizungskessels hierfür erfüllt sein müssen, erklärte Stefan Glässner von der Klimaschutzinitiative des Kreis und seiner Verbandsgemeinden.
Danach muss der Austausch der Heizungsanlage auf dem Gebiet des Kreises Altenkirchen vorgenommen werden, und zwar zwischen August diesen Jahres und Mai 2016. Die Montage darf ausschließlich von einem der 27 Heizungsbau-Betriebe, die sich an der Aktion beteiligen, vorgenommen werden. 250 Euro winken bei einer Investition von bis zu 8000 Euro, 500 Euro bei einer Investition ab 8000 Euro.

Auch die Auswahl der neuen Heizungskessel, Wärmepumpen und Solarkollektoren ist eingeschränkt. So werden nur Modelle gefördert von Herstellern, die an der Kampagne teilnehmen. Welche Betriebe und Hersteller infrage kommen, findet sich auf der Aktionsseite http://klimaschutz-ak.de/Kesseltauschkampagne.html. Hier wird auch beschrieben, wie man den Bonus beantragen kann. Das gilt auch für die zwei weiteren Säulen der Kampagne.

So kann man einen maximalen Rabatt von zehn Prozent bei regionalen Energielieferanten erhalten über fünf Jahre hinweg. Das gilt für Pelletkessel, Ölbrennwertkessel und Erdgasbrennwertkessel. Voraussetzung ist hier neben den Tausch der Heizungsanlage im Rahmen der Kampagne, dass man eine Mindestmenge an Pellets, Öl oder Gas jährlich bestellt.
Die Initiative will auch solarthermische Heizungen fördern. Hier kann man nochmal zusätzlich von 250 Euro (bis 8000 Euro Investition) oder 500 Euro profitieren (ab 8000 Euro Investition).
Die genannten Fördersummen beziehen sich wohlgemerkt nur auf die Klimaschutz-Initiative des Kreises. Hinzu kann noch Geld aus anderen Förderprogrammen kommen, wie Glässner betonte. Wie hoch die Summen ausfallen können, machte er anhand eines Beispiels deutlich:



Max Mustermann entscheidet sich, seinen alten Heizungskessel mit einem neuen Holzpelletkessel zu ersetzen, für den er 18.000 Euro ausgibt. Das kombiniert er mit solarthermischer Unterstützung, die 12.000 Euro kostet. In diesem Fall würde Herr Mustermann 500 Euro „Kesseltauschbonus“ erhalten und 3000 Euro aus einem Anreizprogramm des Bundes. Über fünf Jahre hinweg würde er außerdem von den Rabatten regionaler Energielieferanten profitieren, sofern er mindestens zwei Tonnen Pellets bestellt. Auf 250 Euro beziffert Glässner hier den Bonus. Hinzu kommen 500 Euro Förderung von der Klimaschutzinitiative des Kreises und 2500 Euro aus dem Bundesanreizprogramm für Solarthermie. Laut Glässner ergibt sich somit unterm Strich eine Förderung von 6750 Euro bei einer Gesamtinvestition von 30.000 Euro.

Aber trotz dieser Fördersumme – viele wollen und können sich den Restfinanzierungsbetrag von (in diesem Fall) über 23.000 Euro natürlich nicht sofort leisten. Hier kommen die regionalen Banken ins Spiel. Sie sind ebenfalls Partner der Aktion und erstellen bei Bedarf individuelle Finanzierungskonzepte.
Wer beim Lesen der obigen Zeilen nun denkt, von dem Programm der Klimaschutzinitiative profitierten nicht nur die Heizungsanlagenbesitzer, liegt absolut richtig. Immerhin sind die Immobilienbesitzer, die an der Förderkampagne teilnehmen wollen, nicht frei in der Entscheidung, welche Heizungsbauer sie engagieren, welche Brennstofflieferanten sie wählen oder bei welcher Bank sie gegebenenfalls Kredite aufnehmen. Aber genau das ist auch so gewollt von den Initiatoren. Denn neben den Klimaschutzaspekten soll die Kampagne auch regionale Wertschöpfung erzeugen, wie Landrat Michael Lieber in seiner Begrüßung zu Beginn der Informationsveranstaltung herausstellte. Die Aktion „Der Alte muss raus“ ist also auch ein kleines regionales Subventionsprogramm für die heimische Wirtschaft.

Im Übrigen handelt es sich bei dem Förderprogramm nicht um das erste seiner Art, erinnerte Lieber. Als Anstoß habe eine bereits durchgeführte Aktion gedient: „Die Alte muss raus.“ Im vergangenen Jahr wurden dank finanziellen Anreizen rund 300 energieintensive Heizungspumpen durch Hocheffizienzpumpen ausgetauscht. (ddp)

Weitere Informationen über die Kesseltauschkampagne – auch über die Teilnahmemöglichkeiten – finden sich im Internet auf http://klimaschutz-ak.de/Kesseltauschkampagne.html


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