Dorfchronik in Mehren mit Festakt vorgestellt
Zur Feierstunde anlässlich der Vorstellung der neuen Dorfchronik waren zahlreiche Gratulanten nach Mehren gekommen. Drei Jahre lang hatte ein Chronik-Ausschuss keine Mühen gescheut, um die Geschichte des Dorfes wieder lebendig werden zu lassen. Musikalisch untermalt wurde der Festakt vom Frauen- und Projektchor sowie der Flötengruppe Mehren.
Mehren. "Wir feiern ein Fest der Freude", schallte es zu Beginn des Festaktes durch Mehren. Der Frauen- und Projektchor Mehren unter der Leitung von Irina Hermann sowie mit Begleitung von Robert Haas am Akkordeon machte den musikalischen Auftakt zu einer Feierstunde, bei der die neue Chronik des Fachwerkdorfes eine zentrale Rolle spielte.
Ortsbürgermeister Thomas Schnabel begrüßte die zahlreichen Gäste im Festzelt: "Kann es einen besseren Ort geben, als hier unter dem ehrwürdigen Klang der Glocken die Feierstunde zu beginnen?" Sein Dank galt neben dem Chronik-Team vor allem den Unterstützern und Sponsoren, die maßgeblich zur Erstellung der Chronik beigetragen hatten.
Einen stimmungsvollen Tanz boten die Kinder der Kita Burgwiese. Als Knechte und Mägde verkleidet und unter den Blicken stolzer Eltern begeisterten die Mädchen und Jungen die Gäste im Festzelt, die nicht mit Applaus für den gelungenen Auftritt sparten.
Anschließend folgte der Höhepunkt des Abends, die Vorstellung der neuen Chronik, präsentiert von Armin Schnabel und Reinhard Kramer. Armin Schnabel berichtete von seinen Gedanken, als er sich vor drei Jahren gemeldet hatte, um bei der Erstellung der neuen Chronik zu helfen: "Das kann ja nicht alzu viel Aufwand sein, wir überarbeiten einfach die letzte Chronik und fügen die letzten 35 Jahre noch hinzu." Dass er sich hier getäuscht hatte, musste er, ebenso wie Reinhard Kramer schnell feststellen. Nach der Bildung des Chronik-Ausschusses stellte sich rasch heraus, mit wie viel Arbeit mit der Erstellung verbunden war. Es folgten stundenlange Besuche in Archiven, unter anderem im Landeshauptarchiv in Koblenz. Weiterhin viele Stunden am Computer und etliche Sitzungen im Feuerwehrhaus. Heraus gekommen ist eine Chronik, in der es um Herrschaft, Verwaltung, Kirch- und Schulgeschichte, aber auch um viele kleine Artikel zu Personen oder Anlässen geht, geschmückt mit 609 Abbildungen auf über 500 Seiten aus der älteren, aber auch aus der neueren Zeit des Fachwerkdorfes Mehren. "Es lohnt sich wirklich, darin zu stöbern und zu schmökern", schloss Armin Schnabel. Der Dank der beiden Chronisten galt vor allem den Ehefrauen, die in den letzten Monaten und Jahren die Arbeit der Männer unterstützt hatten. "Es ist ein Glücksfall für den Ort, dass wir zwei solche Chronisten gefunden haben", befand auch Bürgermeister Thomas Schnabel. Die letzte Aufarbeitung der Geschichte Mehrens war 1979 von Erwin Katzwinkel verfasst worden.
Die Flötengruppe Mehren unter der Leitung von Ute Klevesahl unterhielt die Gäste musikalisch mit Bass-, Tenor- und Altflöten, bevor einige Ehrengäste die Gelegenheit zum Grußwort ergriffen.
Klaus Schneider richtete die besten Grüße von Landrat Michael Lieber aus und sicherte zu, dass dieser den Besuch im Ort nachholen werde. Als Geschenk soll dann ein Baum mitgebracht und gepflanzt werden. Verbandsgemeindebürgermeister Heijo Höfer gratulierte ebenfalls zum überragenden Ergebnis ehrenamtlicher Arbeit. "Das Mehrbachtal ist schon etwas Besonderes", schloss er seine Ansprache unter dem Applaus der Gäste. "Schöne Heimat Mehrbachtal" – dies fand auch der Frauenchor Mehren, der eigens zu diesem Fest einen Projektchor gegründet hatte.
Pfarrer Bernd Melchert lobte das Fachwerkdorf: "Mehren ist mehr als eine alte Basilika auf einem Hügel. Es ist gut zu wissen, dass es hier Menschen gibt, die ansprechbar sind." Als Geschenk übergab er ebenfalls einen Baum, symbolisch für die Beständigkeit, fest verwurzelt mit der Heimat zu sein, aber auch nach Höherem zu streben. Wolfgang Schmidt, Bürgermeister von Rettersen, sprach als Vertreter der Ortsgemeinden zu den Gästen, ebenso wie Prof. Dr. theol. Klaus Otte, ehemaliger Pfarrer von Mehren. Auch er griff das Thema des Baumes auf: "Ein Baum bietet auch Zugvögeln Rast. Nach dem Krieg haben viele bei uns Erholung und Ruhe gefunden – ich wünsche mir auch weiterhin den Mut zur Offenheit." Dirk Lichtenthäler richtete die Grußworte des Schützenvereins Maulsbach aus, ebenso wie Hannelore Marenbach die Grüße der Landfrauen. Auch sie überbrachte einen Gutschein für einen Baum.
Die "Hymne an die Zukunft" von Udo Jürgens, dargeboten vom Frauen- und Projektchor Mehren unter der Leitung von Ehrendirigent Gerd Schnabel, schloss den offiziellen Teil des Festaktes, bevor gemeinsam eine echte Spezialität verzehrt wurde: Westerwälder Heubraten (im Heu gegart).
Die Autoren der Chronik sind: Armin Schnabel, Reinhard Kramer, Dieter Sommerfeld, Gianna Kath, Liane Schumacher , Klaus Otte, Ute Klevesahl, Brigitte Kohl, Friedhelm Kohl, Sabine Heidelbach, Heinz Becker, Rainer Stadler, Dirk Lichtenthäler. (daz)
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