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Armenische Minderheit im Fokus
Um die armenische Minderheit in Aserbaidschan und deren Geschichte geht es bei einem Forschungsprojekt an der Universität Siegen. Angesichts der Vorfälle um Südossetien gewinnt das Projekt zusätzlich an Interesse: Wie gehen nach dem Zerfall der Sowjetunion Staaten in dieser Region mit ihren Minderheiten um?
Siegen. Seit Oktober 2008 wird im Fach Politikwissenschaft an der Universität Siegen über die Politik der aserbaidschanischen Regierung gegenüber der armenischen Minderheit im Lande geforscht. Es handelt sich um ein Drittmittelprojekt, das vom Deutsch-Aserbaidschanischen Forum e.V. in Berlin finanziert wird. Leiter ist der Siegener Politologe Professor Dr. Rüdiger Kipke.
Das Vorhaben wird sich zunächst mit der Entscheidung der Moskauer Führung von 1921 befassen, das Gebiet von Bergkarabach der Verwaltung Aserbaidschans zu unterstellen, und die nachfolgende Politik der KPdSU und der kommunistischen Führung der Sowjetrepublik Aserbaidschan in den Angelegenheiten der armenischen Minderheit bis zum Ende der Breschnew-Ära untersuchen, die in ihrer letzten Phase schon vermehrt von nationalen Spannungen in verschiedenen Teilen der Sowjetunion begleitet war.
Im Mittelpunkt wird die Analyse und Evaluation der aserbaidschanischen Politik gegenüber den Armeniern in der Zeitspanne von 1982 bis zum Beginn der gewaltsamen ethnischen Auseinandersetzungen des Jahres 1988 sowie in der darauf folgenden Phase bis zum Vorabend des militärischen Konflikts um Bergkarabach im Jahre 1992 stehen.
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Foto: Professor Dr. Rüdiger Kipke (links) und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Christian Johannes Henrich.