Schulverpflegung professionell gestalten – erste Zertifikate
„Toll gemacht“, lobt Bärbel Euler, Ernährungsberaterin am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel in Montabaur, und gratuliert den ersten sechs Teilnehmerinnen, die das Zertifikat „Schulverpflegung professionell gestalten“ erhalten haben.
Region. An allen Ausbildungsmodulen teilgenommen und die Prüfung bestanden haben: Margitta Müller und Heike Lück (Privates Gymnasium Marienstatt), Christina Heim-Cleppien (Gymnasium Kannenbäckerland), Krystyna Kuschka (Förderschule Höhn), Heike Schmidt (Förderschule Wissen) und Claudia Erschfeld (Metzgerei Erschfeld, Horhausen)
Eine gute Schulverpflegung ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Sie soll den Schülerinnen und Schülern gut schmecken und zugleich zu einer verbesserten und bedarfsgerechten Ernährung beitragen. Statistiken weisen besorgniserregende Erkenntnisse über das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen auf – ein Grund mehr, dem Thema einen besonderen Stellenwert zugeben.
Im Rahmen einer sechsteiligen Seminarreihe, die von März bis Juni in der Werkstatt für Behinderte der Vereinigung Lebenshilfe gGmbH Flammersfeld stattfand, haben sich die Teilnehmer aktuelles Wissen angeeignet. Ernährungsberaterinnen des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel führten das Seminar durch und gaben praxisbezogene Informationen und Tipps.
Im Zentrum stand der „Qualitätsstandard für die Schulverpflegung“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der die Verantwortlichen bei der Umsetzung einer guten Mittags- und Zwischenverpflegung unterstützt.
Zunächst erfuhr die Gruppe vieles über geeignete Lebensmittel und einen gut zusammengestellten Speiseplan. „Das hätte ich nicht gedacht, dass auch in Apfelsaft soviel Zucker ist. Werden unsere Kinder auch mit weniger Fleisch satt?“ - engagiert diskutierten die Teilnehmerinnen die Ausführungen der Ernährungsexpertin des DLR. Am zweiten Seminartag ging es um Speiseplanung, den Einsatz von regionalen und saisonalen Produkten, sowie die Berücksichtigung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten in der Gemeinschaftsverpflegung.
Modul drei beinhaltete verschiedene Verpflegungssysteme, wie Frischküche, Cook & Chill und Cook & Freezesysteme und die Warmverpflegung. Welches Verpflegungssystem die beste Alternative darstellt, kann nur von Fall zu Fall beantwortet werden. Die Entscheidung ist abhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen, z.um Beispiel Transportwegen. Ulrich Himmelbach, Küchenleiter der GSB Gesellschaft für Service und Beschäftigung im Westerwald stellte sein Angebot der Schulverpflegung in der „Warmverpflegung“ vor. Eine Einweisung in den gerade neu angeschafften Konvektomaten nutzen die Teilnehmer zum regen Austausch.
In den weiteren Modulen wurden Hygienethemen und das Kioskangebot besprochen. Der Schulkiosk an der Realschule plus in Altenkirchen, den die „Neue Arbeit“ in Altenkirchen betreibt, wurde genau unter die Lupe genommen. „Was läuft gut und was kann man noch in Angriff nehmen? Welche Wünsche liegen vor und welche lassen sich in die Wirklichkeit umsetzten?“ Zum guten Schluss entscheiden die Schüler ob sie das Angebot nutzen. Die Qualität, die Schulkultur, Maßnahmen in der Ernährungsbildung, die Partizipation aller Beteiligten, die Kommunikation sowie das Image und das Preis-Leistungsverhältnis sind Aspekte die zum Erfolg der Schulverpflegung führen.
Das DLR wünscht den Teilnehmerinnen viel Erfolg im neuen Schuljahr. Im Herbst startet der nächste Lehrgang „Schulverpflegung professionell gestalten“ in Mayen. Interessenten können sich schon jetzt vormerken lassen. Information: Bärbel Euler, Telefon 02602/9228-32 oder baerbel.euler@dlr.rlp.de.