Wehner fordert Liquiditätshilfen für Tierhalter
Für die Milch- und Schweinefleischerzeuger im Land ist klar, kostendeckend arbeiten ist nicht oder nur kaum möglich. Viele Milchkuhhalter geben auf oder denken über Alternativen nach. MdL Thorsten Wehner fordert ein Liquiditätsprogramm, das vom Land unterstützt werden soll.
Region/Koblenz. Nach einem Gespräch mit dem Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, und anderen Beteiligten zur schwierigen Situation der Betriebe mit Schweinen und Milchkühen, fordert der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Thorsten Wehner ein vom Land unterstütztes Liquiditätsprogramm.
Die Schweine- und Milchviehhalter kämpfen seit einiger Zeit mit Erzeugerpreisen, die nicht ansatzweise kostendeckend seien. Wehner kritisierte, dass eine der Hauptursachen der aktuellen Krise im Ausnutzen der Marktmacht des Einzelhandels beruht. Hinzu kämen die Auswirkungen des Russlandembargos, die durch eine global schwache Nachfrage nach Schweinefleisch und Milch derzeit noch verstärkt würden.
Zwar existiere ein Liquiditätshilfeprogramm für Futterbaubetriebe der Landwirtschaftlichen Rentenbank zu sehr niedrigen Zinssätzen. Dabei erhielten jedoch nur Betriebe mit Top-Bonität den niedrigsten Zinssatz, was aber nur auf wenige landwirtschaftliche Betriebe zutreffen würde. Nach Meinung von Thorsten Wehner muss den Tierhalten jetzt kurzfristig geholfen werden. Gegenüber der Landesregierung will er sich für entsprechende Liquiditätshilfen einsetzen, die über das Angebot der Rentenbank hinausgehen müssten.
Wehner sieht aber auch die EU gefordert. „Insbesondere die Krise auf dem Milchmarkt kann dauerhaft nur auf europäischer Ebene gelöst werden“, erklärt der Agrarexperte.