Taschengeldbörse der Verbandsgemeinde Kirchen ein Erfolg
Die Taschengeldbörse der Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) ist Ende Mai 2015 als kreisweit erstes Projekt dieser Art an den Start gegangen - für die Kirchener Verwaltung Grund genug, ein erstes, positives Zwischenfazit zu ziehen.
Kreis Altenkirchen. Zwar konnten schon zahlreiche Jobkontakte vermittelt werden. Wie Patrick Zöller als zuständiger Sachbearbeiter im Kirchener Rathaus allerdings feststellt, könnten noch wesentlich mehr Jugendliche ihr Taschengeld aufbessern: „Jobgesuch Nummer 1 ist das Rasenmähen und leichte Garten- und Grundstücksarbeiten, wie z. B. Hecke schneiden. Die Jobanbieter suchen hierfür vor allem Jungs - die sind jedoch in unserer Job-Tabelle nicht so stark vertreten wie die Mädchen. Diese wiederum suchen vor allem leichtere Tätigkeiten wie z. B. Einkaufsdienste, Pflanzen gießen oder Babysitten. Und für diese Aufgaben fehlen uns leider noch die entsprechenden Jobanbieter“. Besonders gesucht werden Jobanbieter aus den Ortsgemeinden Brachbach, Niederfischbach und Friesenhagen sowie Jobsuchende aus den Ortsgemeinden Niederfischbach, Brachbach und Mudersbach.
Um sich mit den Teilnehmern der Taschengeldbörse auszutauschen und einen Eindruck „aus der Praxis“ zu erhalten, besuchte Bürgermeister Jens Stötzel jetzt vermittelte Jobkontakte im Stadtgebiet von Kirchen.
Die aus dem Rheinland stammende und in Wehbach wohnende Elisabeth Theis suchte über die Taschengeldbörse eine Hilfe zum Rasenmähen. Mit dem 17-jährigen Jonas Irlich wurde ihr schnell ein Kontakt vermittelt und im Gespräch mit Bürgermeister Stötzel erzählt die 86-jährige stolz: „Ich bin richtig froh, solch einen freundlichen und zuverlässigen jungen Mann gefunden zu haben. Gerade für ältere Einwohner ist die Taschengeldbörse eine prima Sache. Ich stand der Börse von Anfang an sehr offen und interessiert gegenüber und würde mir daher sehr wünschen, wenn vor allem Seniorinnen und Senioren etwaigen Vorbehalten nicht nachgeben.“ Auch Jonas freut sich über den vermittelten Jobkontakt und sagt: „Ich finde es gut, dass es hier in Kirchen ein Angebot für Jugendliche gibt, um sich das Taschengeld ein wenig aufzubessern. Mit meinem Lohn spare ich für den Führerschein und ein Auto.“ Zum Schluss gab es von der Senioren noch ein weiteres Lob: „ Auch der Bürgerfahrdienst ist eine ganz tolle Sache. Den mobilitätseingeschränkten Personen wird damit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtert. Mit dem Fahrdienst und der Taschengeldbörse werden in der Verbandsgemeinde Kirchen zwei vorbildliche und nachahmenswerte Projekte angeboten.“
Auch eine weitere ältere Dame aus Kirchen fand nur lobende Worte: „Früher habe ich solche Arbeiten immer gerne selbst erledigt, aber auf Grund meines Alters geht das leider alleine nicht mehr. Von daher freue ich mich über das Angebot der Verbandsgemeinde und den schnellen Vermittlungskontakt durch die Verwaltung.“
Bürgermeister Stötzel zeigte sich bei seinem Besuch beeindruckt von der beispielgebenden, altersübergreifenden Zusammenarbeit. „Ein tolles Angebot und eine Bereicherung für beide Seiten. Die Taschengeldbörse lebt natürlich vom Mitmachen. Insofern wäre es schön, wenn sich weitere Jugendliche und Seniorinnen und Senioren melden und sich ebenfalls beteiligen.“