Großübung der Feuerwehr in Kirchen-Katzenbach
In Kirchen-Katzenbach und Umgebung hörte man am Freitag, 14. August, ab 19 Uhr die Feuerwehrsirenen. Grund dafür war eine Großübung, an der 150 Feuerwehrmänner und –frauen beteiligt waren. Ziel war es die Löschwasserversorgung für den Notfall zu testen.
Kirchen. Bereits um das Jahr 1990 gab es einen Feuerwehreinsatz am Bauernhof in Kirchen-Katzenbach, der aufgrund der schlechten Löschwasserversorgung schwierig zu händeln war.
Hinzu kommt noch das Hotel zum weißen Stein, das im Brandfall einen stark erhöhten Löschwasserbedarf hat. Daher beschloss die Wehrleitung der Verbandsgemeindefeuerwehr Kirchen mit Hilfe einer Großübung auf dem Gelände des Bauernhofs Utsch alternative Möglichkeiten der Löschwasserversorgung in diesem Bereich zu testen und somit im Notfall besser gewappnet zu sein.
Dafür wurde gegen 19 Uhr am Freitag der Alarm ausgelöst. Es folgte eine Übungs-Brandbekämpfung am Bauernhof durch die Löschzüge Freusburg, Heckersdorf-Offhausen und Teilen der Löschzüge Wehbach-Wingendorf, Brachbach und Niederscheldenhütte, die durch den Stellvertretenen Wehrführer LZ Kirchen, Christian Böllstorff geleitet wurde.
Hierfür wurden zunächst circa eine Stunde lang Fahrzeuge von der Wasserversorgung bei der Firma Maul bis zum Bauernhof hin und her geschickt, um regelmäßig Wasser zu holen bis die Wasserverbindung vom Hydranten über die Schläuche zum Bauernhof stand. Über den Hydranten liefen rund 48 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Dies war weniger als die Feuerwehr erwartet hatte und wäre im Brandfall nicht unbedingt ausreichend.
Daher wurde noch eine zweite Möglichkeit ausgeschöpft: die Wasserversorgung durch die Sieg. Der Löschzug Mudersbach sowie Teile der Löschzüge Brachbach und Niederscheldenhütte machten dies möglich. Es galt 45 Höhenmeter sowie rund drei Kilometer von der Sieg bis zum Bauernhof Utsch zu überwinden. Dafür entschied man sich für eine offene Schaltreihe, in der das Wasser nicht rein durch Schläuche fließt, sondern mit Hilfe von zwei Wasserbehältern auf der Strecke die Höhenmeter ausgeglichen wurden. Diese Methode war etwas vielversprechender. Das THW Betzdorf versuchte ebenfalls die Strecke und die Höhenmeter mit Hilfe einer offenen Schaltreihe zu überwinden, besaß jedoch nicht genügend Material und Schläuche und erreichte deshalb nur ein Drittel der Strecke. Dies wäre in einem Brandfall dennoch hilfreich, erklärte Wehrleiter Christian Baldus, da die Feuerwehr die restliche Strecke abdecken kann und sie damit noch mehr Löschwasser zur Verfügung hätten.
Es flossen von der Sieg während der Übung 65000 Liter pro Minute durch das System. Somit wurden insgesamt über 100 Kubikmeter Wasser verbraucht.
Der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Matthias Theis zieht ein positives Fazit aus der Großübung. Das Zusammenspiel der verschiedenen Löschzüge hat gut funktioniert und die Defizite, die sich erst durch die Übung herauskristallisiert haben, sind durch Planung wett zu machen. Er bedankte sich auch bei der Familie Utsch, die die Übung mit der Bereitstellung ihres Bauernhofs erst möglich gemacht haben.
Obwohl sich die Feuerwehr nun alle Möglichkeiten der Löschwasserversorgung durch die Übung anschauen konnte, gibt es dennoch keine perfekte und einzige Lösung für die Problematik, wie Baldus feststellte. Nun kommt es auf die Situation im Brandfall an, wie die Feuerwehr in Zukunft handeln wird. Schließlicht hat sie nun mehrere Möglichkeiten je nach Umstand zur Auswahl und kennt die genauen Löschwassermengen sowie Geschwindigkeiten der Schlauchverlegung und des Aufbaus der offenen Schaltreihe. (jkh)
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