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Nachricht vom 16.08.2015    

Mr. VdK mit viel Lob in den Ruhestand verabschiedet

Tausenden Menschen im AK-Kreis hat Horst Müller geholfen. Nun geht der Geschäftsführer des Sozialverbands VdK Ende des Monats in den Ruhestand. Und seine Bilanz kann sich sehen lassen, wie jetzt auf der feierlichen Verabschiedung deutlich wurde.

VdK ohne Horst Müller (Mitte) - über Jahrzehnte schien das unvorstellbar gewesen zu sein. Nun wurde der Geschäftsführer des Sozialverbands im Kreis Altenkirchen feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Man werde sich anstrengen müssen, um seinen erfolgreichen Weg fortzuführen, betonte Kreisvorsitzender Manfred Becher (rechts). Müllers Frau (links) übrigens arbeitet ebenfalls in der Geschäftsstelle des VdK, als Sekretärin und Beraterin. Fotos: Daniel Pirker

Betzdorf/ Kreisgebiet. Manchmal sagen Zahlen mehr als Worte, wenn es um die Leistungsbilanz einer Person geht. Das ist definitiv der Fall bei dem langjährigen Geschäftsführer des VdK im Kreis Altenkirchen, der nun feierlich im Betzdorfer Stadthallenrestaurant in den Ruhestand verabschiedet wurde. So zählte der Sozialverband im AK-Land zu Horst Müllers Antritt im Jahr 1976 3500 Mitglieder – und nun, wo er das Zepter an Thomas Roos übergibt, sind es sage und schreibe 12.450, nahezu jeder zehnte Bürger im Kreis also. Hinter Müllers Leistungsbilanz verbergen sich tausende Schicksale, die dank seinem Eingreifen noch eine positive Wendung nahmen; tausende Fälle, in denen er sich für die Belange von Hilfesuchenden wie Rentnern oder Schwerbehinderten einsetzte und enorme Nachzahlungen und Finanzhilfen erkämpfte, veranschaulichte der VdK-Kreisvorsitzende Manfred Becher in seiner Rede.

Sicher, Müller hatte fast 40 Jahre Zeit, um „seinen“ Sozialverband an die Spitze zu führen und ihm seinen Stempel aufzudrücken. Aber diese Auslegung wäre zu einfach, betonte der Landesverbandsvorsitzende Willi Jäger in seiner Ansprache. Denn: „So ein Status wächst nicht durch Jahre, sondern durch Qualität.“ Es ist kein Zufall, dass schon bald unter den AK-Bürgern hieß: „Wenn Du ein Problem hast, frag Herrn Müller.“ Tatsächlich hätte der nun scheidende Geschäftsführer ein vorbildliche Arbeitsmoral an den Tag gelegt, stellte Jäger heraus.

Wie die konkret aussah, verdeutlichte Müllers Nachfolger Thomas Roos. Die Einführung in Roos neue Arbeit hatte der künftige Ruheständler an einem Sonntag vorgenommen. Wieso nicht während er Werkwoche? Um keine Beratungszeit zu opfern.

Überraschend ist es da, dass Müllers beruflicher Hintergrund erst mal ein ganz anderer war. Der derzeitige Kreisvorsitzende Manfred Becher ließ Müllers Laufbahn Revue passieren. Danach war Müller mit 23 Jahren vom damaligen Kreisvorsitzenden Willi Pick rekrutiert worden. Pick gab damit einem auf den ersten Blick Fachfremden die Chance, sich als Kämpfer im Dschungel des Sozialrechts zu beweisen. Müller biss sich durch. Aus dem Kaufmann ist schließlich ein Jurist geworden, wie es Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato in seiner Laudatio plakativ umschrieb. Besonders sei laut Brato die Leistung Müllers hervorzuheben vor dem Hintergrund, dass sich über die Jahre hinweg sehr viel im Sozialrecht stetig verändert habe.



Und mit seinem Fachwissen hatte sich Müller auch den Respekt der Verantwortlichen in der Kreisverwaltung verdient, insbesondere der Sozialabteilung, die für die Sozialhilfe oder soziale Sonderleistungen zuständig ist. Das betonte Landrat Lieber in seiner Ansprache. Weiter hieß es vom Chef der Kreisverwaltung: Es gebe nicht viele Spezialisten, die so ein komplexes Gebilde wie das Sozialrecht durchschauten. Müller aber gehöre zu ihnen.

Welche immense Rolle Müllers „kurzer Draht“ zu den Verwaltungen spielte, machte der Geehrte in seiner Rede selbst deutlich. So hätten durch das gute Verhältnis zu den Ämtern viele Verfahren gar nicht erst den juristischen Weg nehmen müssen. „Manches konnte in fünf Minuten Telefonat geklärt werden anstatt in ellenlangen Briefwechseln.“

Insgesamt rückte Müller statt seiner eigenen Person vor allem die rund 350 Ehrenamtlichen der VdK im AK-Land in den Vordergrund. Sehr gut habe er mit ihnen zusammengearbeitet. Und daneben beschrieb er den Antrieb für seine konstante Leistung: Die Schicksale der Menschen, denen er half.

Keine Frage: Mit Müller geht jemand mit einem Werdegang, die immer seltener zu beobachten sind. Wenig überraschend war es angesichts der Leistungen des baldigen Ex-Geschäftsführers, dass der Kreisvorsitzende Becher erklärte: „Wir werden uns anstrengen müssen, um ihren erfolgreichen Weg fortzuführen.“ (ddp)



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