Stürmische Ferienfreizeit erlebt
Eine Fahrt der besonderen Art erlebten die 24 Teilnehmer der Segelfreizeit der Jugendpflegen Betzdorf/Kirchen in den Sommerferien. Eine Woche verbrachte die Gruppe auf dem Ijsselmeer und dem Segelschiff "Nil Desperandum", allerdings mit zahlreichen stürmischen Abenteuern.
Betzdorf/Kirchen. Schon bei der Hinfahrt mit der Bahn endete die Zugfahrt für die Gruppe unfreiwillig und stürmisch in Amsterdam, denn der stärkste Sommersturm seit über 100 Jahren legte den gesamten Bahnverkehr um und in der Stadt lahm. Nach einer mehrstündigen Odyssee und dem Warten im Bahnhof beschlossen die Betreuer Siebel Schmick, Ingo Molly und Jan-Eric Müller einen Abholservice zu organisieren.
Der Gepäckbus von Jugendpfleger Ingo Molly den Mustafa Karaca und Steffi Stieler nach Enkhuizen gefahren hatten, wurde von diesen entladen und somit zum Personenbus umfunktioniert. In drei Fahrten legte man den Restweg nach Enkhuizen, dem eigentlichen Starthafen der Segelfreizeit, zurück, so dass die letzte Gruppe nachts um 23 Uhr endlich auf dem Schiff ankam. Für die Ankömmlinge hatte Steffi ein Abendessen vorbereitet und nach dem Bezug der Kabinen war man froh, endlich das Ziel erreicht zu haben und in einem vernünftigen Bett schlafen zu können und nicht die Nacht auf dem Bahnhof von Amsterdam zu verbringen.
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen gab es dann eine Einweisung in das Schiff und die unterschiedlichen Segel wurden durch den Skipper Ab van Hasselt und die Matrosin Melanie Cassen erklärt. Dann ging der erste Segeltörn auch schon los, die Segel wurden gesetzt und das Schiff seeklar gemacht. Durch die Schleuse ging es vom Ijsselmeer ins Markermeer, um unter Segel in Richtung Amsterdam zu starten. Da das Wetter wieder schlechter wurde, steuerte der Skipper lieber den Hafen der Kleinstadt Hoorn an. Dieses Städtchen lud mit kleinen Gassen und zahlreichen Geschäften zum Verweilen und zum Shopping ein.
Am nächsten Morgen ging es dann trotz Regens wieder auf Fahrt, zwar klarte es ab und zu mal auf, allerdings kam man nur langsam voran und aufgrund des Wetters endete die Fahrt in Monnickendamm. Derweil vertrieben sich die Jugendlichen die Zeit mit den verschiedensten Gesellschaftsspielen, lesen oder einfach mal ausruhen und dösen, wobei letzteres durch das leichte Schaukeln des Schiffes besonders gefördert wurde. Das Hafengelände wurde kurzerhand zum Fußballplatz und natürlich war auch immer etwas in der Kombüse zu tun. Denn eine Seefahrt die macht hungrig und gemeinsames Kochen gehört selbstverständlich auch dazu.
Aufgrund der Wetterlage beschloss die Gruppe gemeinsam mit dem Skipper wieder Richtung Ijsselmeer zu segeln und einen Zwischenstopp im Starthafen Enkhuizen einzulegen, um neuen Proviant einzukaufen und das kleine Städtchen zu besichtigen. Zwar hatte auf dieser Tour der Regen nachgelassen, allerdings nahm der Wind wieder zu. Bei böigem Wind ging es dann am nächsten Tag von Enkhuizen Richtung Norden. Nachdem die Segel gesetzt waren und das Schiff gut im Wind lag, erschreckte die Gruppe bei voller Fahrt ein Knirschen. Das Hauptsegel riss mit lautem Krachen einmal entlang der Naht und die Fahrt musste abrupt unterbrochen werden. Der Skipper nahm das Schiff aus dem Wind, die Matrosin holte gemeinsam mit den Betreuern das kaputte Segel ein und es ging unter Motor wieder zurück in den Hafen von Enkhuizen. Hier wurde das Segel vom Mast genommen und an einen Segelmacher zur Reparatur übergeben.
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Da die "Nil Desperandum" über drei Masten mit Segeln verfügt, ging es wieder raus auf See zum nächsten Segeltörn. Jedoch wurde der Wind wieder stärker und um nicht noch mehr zu riskieren, verbrachte man die Nacht in einem kleinen Nothafen in der Mitte des Damms, der die beiden Binnenmeere trennt. Nach einer ruhigen Nacht, erfrischten sich zahlreiche Teilnehmer mit einem Sprung von Bord im Ijsselmeer und nutzten die Möglichkeit zum Schwimmen. Bei gutem Segelwetter startete man wieder Richtung Enkhuizen und erlebte eine unspektakuläre Segeltour. Denn die Fahrt näherte sich dem Ende und nach einer ruhigen Nacht in Enkhuizen ging es mit dem Zug wieder zurück nach Betzdorf/Kirchen. Das Resümee der Teilnehmer war, eine solch tolle abenteuerliche und abwechslungsreiche Freizeit erlebt man nicht immer und bei der nächsten Segelfreizeit wollen sie gerne wieder mit an Bord gehen.
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