Kabelschaden und Siebenschläfer legen Rhein-Sieg-Strecke lahm
Seit Dienstagnachmittag, 18. August ist die Rhein-Sieg-Strecke der Deutschen Bahn unterbrochen. Im Stellwerk Blankenberg, nahe Eitorf gab es einen Kabelschaden und im Stellwerksgebäude hatte ein Siebenschläferpaar sein Zuhause. Nun hat Arten- und Naturschutz bei der Deutschen Bahn auch Priorität und die Strecke zwischen Eitorf und Hennef wurde gesperrt.
Region. Die Rhein-Sieg-Strecke der Deutschen Bahn ist für viele Überraschungen gut. Verspätungen sind häufig, auch Ersatzverkehre kommen oft vor. Nun war ja gerade die Großbaustelle beseitigt und der Zugverkehr rollte wieder störungsfrei.
Bis Dienstagnachmittag, 18. August. Es kam im ferngesteuerten Stellwerk Blankenberg, nahe Eitorf zur Störung. Gemeldet wurde ein Kabelschaden. Personal wurde dorthin geschickt. Die Mitarbeiter Der DB entdeckten dann im Stellwerksgebäude ein Siebenschläferpaar. Schon der Gestank war nach Angaben atemberaubend, so dass der Raum nicht betreten werden konnte. Da aber die tierischen Untermieter im Stellwerk der Deutschen Bahn streng unter Artenschutz stehen, konnte auch nichts unternommen werden.
Somit musste ein Busverkehr eingerichtet werden. Alle Züge in Richtung Köln endeten in Eitorf, und das klappte zu Beginn nicht reibungslos. Die Züge aus Köln in Richtung Siegen/Au endeten in Hennef. Natürlich verzögerte sich die Reisezeit in beide Richtungen, auch am Mittwoch, 19. August wird der Busersatzverkehr zwischen Eitorf und Hennef in die jeweiligen Richtungen aufrechterhalten. Es betrifft den Regionalexpress RE 9, und die S-Bahnlinien 12 und 13.
Ein Sprecher der Bahnpressestelle Düsseldorf teilte mit, dass die Siebenschläfer in der Nacht das Stellwerk verlassen haben. "Vermutlich haben sich die nachtaktiven und scheuen Tiere gestört gefühlt, denn der Kabelschaden am Stellwerk muss ja repariert werden. Derzeit sind die Reparaturarbeiten in vollem Gange, wir hoffen im Laufe des Tages die Strecke freigeben zu können", sagte der Bahnsprecher.
Siebenschläfer (Glis glis) gehören zur Familie der Bilche und sind streng geschützt da sie vom Aussterben bedroht sind. Die nachtaktiven Tiere haben einen besonderen Lebensrhythmus, da sie die meiste Zeit ihres Lebens verschlafen. Der berühmte Siebenschläfertag geht auf ihr Verhalten zurück. Ende September gehen die possierlichen Nager in den langen Winterschlaf. Der Siebenschläfer wurde im Jahr 2004 zum Tier des Jahres gekürt. (hws)
Sobald die Strecke wieder ungehindert befahrbar ist will die DB informieren.