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Nachricht vom 22.08.2015    

Landesdrogenbeauftragte besuchte die Diakonie

Sabine May, Drogenbeauftragte im rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium, informierte sich über das Angebot der Suchthilfe im Diakonischen Werk Altenkirchen. Es wurden die Problematiken der Suchtkrankenhilfe und Drogenberatung im ländlichen Raum diskutiert.

Altenkirchen. Bei dem Besuch informierte sich May vor allem über die Besonderheiten der Suchtberatung im ländlichen Raum. Die Beratung, Prävention und Selbsthilfe hat in ländlichen Regionen eine andere Ausrichtung als in der Stadt.

"Der Konsum von Suchtkranken verläuft auf dem Land differenzierter als in der Stadt. Es gibt keine Szenetreffpunkte die man aus großen Städten kennt. Krankheit, Leiden und Sterben aufgrund der Suchtkrankheit findet viel privater, einsamer statt und damit auch isolierter von Hilfesystemen", so Timo Schneider, Geschäftsführer des Diakonischen Werks.

Ein zentrales Problem der Sucht im Landkreis Altenkirchen ist vor allem legale Drogen wie Alkohol. "Alkoholsucht findet sich in jeder sozialen Schicht und jedem Alter wieder. Ein Großteil unserer Beratungsfälle sind Alkoholkranke" so Schneider weiter.

Insbesondere der Prävention misst May eine entscheidende Rolle bei: „Der Einstieg in die Sucht muss möglichst verhindern werden. Es ist deshalb auch auf einen verantwortungsvollen Umgang mit legalen Suchtmitteln hinzuwirken. Hier zieht das Land mit den Partnern vor Ort an einem Strang.“

Ein weiterer besonderer Aspekt des ländlichen Raums, der mit Sabine May diskutiert wurde, ist die Problematik der Drogensubstitution. Die Versorgung der meist Heroinabhängigen im Kreis Altenkirchen ist nur durch sehr wenige Ärzte gewährleistet. Ein Großteil der Suchtkranken die auf eine Drogenersatztherapie angewiesen sind, erhalten in Koblenz oder Neuwied Unterstützung. Die Problematik der Mobilität im ländlichen Raum wird in diesem Zusammenhang sehr deutlich. Hohe Kosten und kaum Verbindungen in die Städte macht die Form der Therapie nur unter großer Belastung durchführbar.



Ein weiteres Phänomen, das auch im Kreis Altenkirchen immer häufiger wird, ist das des polytoxischen Konsums, also des Konsums mehrerer unterschiedlicher Drogen gleichzeitig oder nacheinander. Dies erhöht das Risiko der Suchterkrankung und der schwerwiegenden Folgen davon. Neben der hohen Zahl von Suchtkranken im Kreis die zu Wartezeiten in der Suchtberatung führt, ist dies ein weiteres zentrales Problem der Suchthilfe im Kreis Altenkirchen.

Weitere Informationen zur Suchtberatung und Suchtprävention beim Diakonischen Werk Altenkirchen, Stadthallenweg 16, 57610 Altenkirchen, Telefon: 02681-8008 20 oder info@diakonie-altenkirchen.de.


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