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Nachricht vom 23.11.2008    

Landwirte brauchen Perspektiven

Eine positive Grundtendenz trotz der momentanen Marktschwäche sieht Landwirtschaftsminister Hendrik Hering für die rheinland-pfälzische Milchwirtschaft. Dies sagte er auf der Jahrestagung der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft in Trier. Allerdings, so der Minister, brauchten die Landwirte auch verlässliche Perspektiven.

Region/Trier. "Die momentane Marktschwäche ändert nichts an der längerfristigen positiven Grundtendenz", stellte Landwirtschaftsminister Hendrik Hering bei der Jahrestagung der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft (milag) in Trier zur derzeitigen Lage am Milchmarkt fest. Wachsende Weltbevölkerung, veränderte Konsumgewohnheiten hin zu westlichen Produkten und weltweit begrenzte Produktionskapazitäten böten neue Perspektiven. Notwendig seien allerdings verlässliche Rahmenbedingungen. Der in dieser Woche vereinbarte Kompromiss des EU-Agrarministerrates enthält laut Hering Licht und Schatten. Kritisch gesehen wird vor allem die verstärkte Umschichtung von direkten Hilfen für die landwirtschaftlichen Betriebe hin zur Strukturförderung. Damit werde deutlich weniger Planungssicherheit geschaffen, auch wenn die Übereinkunft letztlich weniger gravierende Folgen habe als ursprünglich angenommen. Gleichzeitig mahnte Hering, die Gelder aus dem nationalen Milchfonds, für den zusätzliche 70 Millionen Euro EU-Mittel bereitgestellt werden, gerecht zu verteilen. Die Aufschlüsselung unter den Bundesländern dürfe sich nicht nach den Milchanlieferungsmengen richten, da ansonsten Länder wie Rheinland-Pfalz mit hohem Grünlandanteil massiv benachteiligt werden.
Trotz der aktuell ungünstigen Milchmarktsituation liegen in Rheinland-Pfalz die Auszahlungspreise der Molkereien nach Herings Angaben deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Ein Cent Mehreinnahme pro Kilogramm Milch bringt den Landwirten einen Mehrerlös von landesweit pro Jahr rund acht Millionen Euro am Markt. Angesichts dramatischer Preisrückgänge im Einzelhandel appellierte Hering vor allem an die Discounter, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein. "Heimische Milcherzeugnisse auf höchsten Qualitätsstandards sind nicht zum Nulltarif zu haben", betonte Hering. Ein ruinöser Preiskampf dürfe nicht auf dem Rücken der Milchbauern ausgetragen werden.
Der Minister warnte allerdings auch vor dem Irrglauben, mit einseitigen Mengenbegrenzungen allein in Deutschland eine nachhaltige einkommenswirksame Steigerung der Erzeugerpreise erreichen zu können. Auch bislang habe die Milchmengenregelung der EU keine stabilen Erzeugerpreise, hohe Bauerneinkommen oder eine Absicherung vieler Milcherzeugerexistenzen erreicht.
"Um fit zu sein für mehr Markt in der Zukunft muss die Wettbewerbsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft weiter verbessert werden", so Hering. In diesem Sinne sei auch ganz bewusst im Entwicklungsprogramm Paul ein Schwerpunkt auf die Strukturförderung gelegt worden. Damit werde ein Programm von jährlich 125 Millionen Euro bereitgestellt. In der Junglandwirteförderung ist die Prämie um 10 000 Euro auf 30 000 Euro erhöht worden. Aufgestockt wurde auch die einzelbetriebliche Investitionsförderung. Die Entwicklung der letzten Jahre hin zu mehr Markt und weniger Staat eröffnet mehr Chancen als Risiken, zeigte sich Minister Hering überzeugt.



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