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Feuerwehrleute wurden geschult
Der Lehrgang in praktischer technischer Hilfeleistung dauerte zwar nur drei Stunden, aber er hatte es in sich. 30 Feuerwehrleute aus Altenkirchen, Berod, Neitersen und Weyerbusch wurden neben der Schulung zur Handhabung der Gerätschaften auch für das Arbeiten in der Dunkelheit fit gemacht.
Altenkirchen. Einen dreistündigen praktischen Lehrgang in der technischen Hilfeleistung absolvierten 30 Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Altenkirchen aus den Löschzügen Altenkirchen, Berod, Neitersen und Weyerbusch. Das Besondere an diesem Lehrgang war neben der Schulung zur technischen Handhabung der Gerätschaften das Arbeiten in der Dunkelheit. Bei dieser Übung sahen nicht nur die Lehrgangsleiter Bernd Schubert aus Güglingen (Baden Württemberg) von der der Firma Weber-Hydraulik und Frank Gerhards aus Mönchengladbach, beide Fachausbilder für technische Hilfeleistung und Atemschutz, den Feuerwehrmännern auf die Finger, sondern auch die Löschzugführer, Verbandsgemeinde-Wehrleiter Günter Imhäuser und sein Stellvertreter Sascha Lauterbach. Allerdings ging es nicht darum zu dokumentieren, wie die Wehrmänner beim technischen Einsatz bisher arbeiteten, sondern um neue Anwendungsmöglichkeiten, die Einstellung auf die Anforderungen bei den neuesten Fahrzeuggenerationen, der optimalen Vorgehensweise und der neuesten technischen Hilfsmittel.
Vier Pkw standen zur technischen Übung zur Verfügung. Bei zwei Fahrzeugen ging es darum, die Verletzten über eine möglichst große Öffnung herauszuholen. Vorgegeben war, dass jeweils eine schwer verletzte Person sich noch im Fahrzeug befand, im Fußbereich eingeklemmt, keine Wagentür ließ sich öffnen. Die Wehrmänner lernten, wie bei einem Pkw die gesamte Wagenseite, beide Türen mit B-Säule, herausgeschnitten werden. Bei dem zweitürigen Wagen wurde die Seite neben dem Rücksitz komplett aufgetrennt. Hier erfuhren die Wehrmänner, wie Schere und Spreizer an- und einzusetzen sind, Holme durchtrennt, zerschnitten werden, wo Stabilisierungen und technische Einrichtungen eingebaut sind, wie sich die Scheiben der Fahrzeuge schnell und effektiv entfernen lassen und wie mit welchen Hilfsmitteln die verletzte Person vor Glassplittern geschützt wird. An erster Stelle stand bei allen vier Übungsobjekten die Sicherung des Fahrzeuges und die Fixierung des Fahrzeuges gegen unerwünschtes Bewegen. Auch das Unterlegen mit Keilen und, bei, auf dem Dach liegenden Autos, die Sicherung mit den modernen Stabilisierungsgerät. Im 45-Grad-Winkel werden beidseitig Metallhalter (Stäbe) angesetzt, die mit Verspannungen das Fahrzeug in eine weitestgehend sichere Lage bringen sollen. Nach der Entfernung der Scheiben und Öffnung der Fahrzeugseiten wurde noch die Öffnung des Fußraumes geübt. Hier wurden Rettungszylinder angesetzt, die das Fahrzeug an zuvor eingetrennten Stellen im Fahrzeugrahmen auseinander drückten. Bei auf dem Dach liegenden Fahrzeugen wurde mittels des Büchsenöffners, einer Art Zangenwerkzeug oder mit der Schere der Boden geöffnet. Auch die Entfernung der Seitenverkleidung im Fußraumbereich stand hier auf dem Plan. Zu den problematischsten und schwierigsten Aufgaben gehörte allerdings das Entfernen des Wagendachs bei den auf dem Dach liegenden Fahrzeugen. Der Arbeitsraum befindet sich auf dem Erdboden. Die Feuerwehrmänner arbeiten mit schwerem Gerät in liegender Körperhaltung. Der gesamte Arbeitsvorgang muß genauestens geplant werden und die Sichtweise um 180 Grad gedreht werden. Bei der Rettung ist davon auszugehen, dass die verletzte Person noch in dem Sicherheitsgurt hängt. Diese Peron ist letztlich gemeinsam mit dem abgetrennten Dach unter dem Fahrzeug hervorzuholen. Für diesen Testfall benutzten die Altenkirchener den Dummy des Löschzuges Weyerbusch. Die Ausbilder waren mit dem hohen Einsatz, mit dem die Wehrleute der vier Züge ans Werk gingen, sehr zufrieden. Positiv bewerteten die Wehrleute auch die Fragen zur technischen Abwicklung und dem technischen Gerät. (wwa)
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Mit dem Spreizer wird die Seite herausgedrückt. Fotos: Wachow
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