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Nachricht vom 27.11.2008    

Weniger Arbeitslose, mehr Kurzarbeit

Auch wenn die Arbeitslosenquote im November im Kreis Altenkirchen nochmals leicht gesunken ist, die Auswirkungen der globalen Finanzkrise haben auch das nördliche Rheinland-Pfalz erreicht. So ist die Zahl der Kurzarbeiter rasant gestiegen und auch bei den offenen Stellen ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

Region. Trotz zuletzt negativer Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmendaten ist die Arbeitslosigkeit in der Region Neuwied/Altenkirchen im November nochmals gesunken. Dies geht aus dem am Donnerstagmorgen herausgegebenen Arbeitsmarktbericht der Arbeitsagentur Neruwied hervor. Die Agentur für Arbeit registrierte zur Mitte des Monats mit 8380 arbeitslos gemeldeten Erwerbspersonen die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem November seit 1994. Gegenüber dem Vorjahr ist die Beschäftigungslosigkeit um 1301 Betroffene oder 13,4 Prozent zurückgegangen, im Vergleich zum Vormonat sind es 125 Erwerbslose weniger. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 5,2 Prozent gegenüber 5,3 Prozent im Vormonat und 6,0 Prozent vor einem Jahr.
Die Zu- und Abgänge in beziehungsweise aus der Arbeitslosigkeit liegen mit 2455 und 2583 in etwa auf dem Vorjahresniveau und belegen derzeit noch keinen eindeutigen Trend hin zu steigender Arbeitslosigkeit in der Region. Gleichwohl gibt es in der Region inzwischen klare Hinweise darauf, dass die wirtschaftliche Abwärtsbewegung infolge der globalen Finanzkrise den Arbeitsmarkt im nördlichen Rheinland-Pfalz erreicht. So ist die Zahl der im Bereich der Agentur für Arbeit Neuwied gemeldeten Arbeitslosen, die sich zu einem hohen Anteil unmittelbar aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos melden mussten, binnen Monatsfrist um 78 Personen oder 2,5 Prozent von 3114 auf 3192 gestiegen, während die Zahl der bei den ARGEn gemeldeten Arbeitslosn – im wesentlichen gestützt durch Beschäftigungsmöglichkeiten am 2. Arbeitsmarkt - im gleichen Zeitraum von 5391 auf 5188 um 203 oder 3,8 Prozent gesunken ist.
Die im Monatsverlauf gemeldeten Stellenangebote signalisieren einen sinkenden Personalbedarf der Unternehmen. Mit 386 Stellenmeldungen wurde die Zahl des Vormonats um 20 Prozent und des Vorjahres um 10 Prozent unterschritten.
Insbesondere wurden in den letzten Wochen und Monaten angezeigte Personalbedarfe von Zeitarbeitsunternehmen zu fast 50 Prozent storniert, da dort Aufträge wegfallen und die Firmen ihr vorhandenes Personal zum Teil nicht mehr einsetzen können.
Einen deutlichen Anstieg gibt es zudem bei der Kurzarbeit. Während vor einem Jahr lediglich 7 Betriebe für insgesamt 43 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen mussten, sind es aktuell bereits 37 Unternehmen für 928 Arbeitnehmer. Ein Ende dieser Entwicklung ist nach Angaben der Agentur noch nicht absehbar, da laufend weitere Anzeigen der Unternehmen eingehen.
Karl-Ernst Starfeld, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, zur aktuellen Arbeitsmarktentwicklung: "Dass die Zahl der Arbeitslosen auch in diesem Monat sinkt, ist erfreulich, darf aber nicht den Blick darauf verstellen, dass die nächsten Monate am hiesigen Arbeitsmarkt schwierig werden. Die derzeit zu beobachtende Vorgehensweise der Unternehmen, Kündigungen möglichst zu vermeiden und stattdessen auf Kurzarbeit auszuweichen, ist aus ökonomischer und sozialer Sicht zu begrüßen. Mit der Verlängerung der Bezugsfrist für das Kurzarbeitergeld auf 18 Monate und der Öffnung der Kurzarbeit auch für Zeitarbeitsunternehmen – allerdings unter besonderen Voraussetzungen - sind die Weichen richtig gestellt, um die Unternehmen und deren Mitarbeiter in dieser Phase bestmöglich zu unterstützen."
Die geringste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk verzeichnet derzeit die Region Betzdorf mit 4,1 Prozent, gefolgt von Linz mit 4,5 Prozent, Altenkirchen mit 5,9 Prozent und schließlich dem städtisch verdichteten Neuwied mit 6,1 Prozent.
Im Landkreis Altenkirchen waren zuletzt insgesamt 3265 Frauen und Männer erwerbslos, knapp 70 weniger als im Oktober. Im Vergleich zu November 2007 hat sich die Arbeitslosigkeit insgesamt um 690 (-17,4 Prozent) deutlich verringert.
Die Arbeitslosenquote im Kreis ist aktuell auf 4,7 Prozent gesunken. Im November 2007 lag sie noch bei 5,7 Prozent.
Im November haben sich 1002 Personen arbeitslos gemeldet und 1071
konnten ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. 1345 (41,2 Prozent) aller Arbeitslosen werden von den Dienststellen der Agentur für Arbeit in Altenkirchen und Betzdorf betreut und 1920 (58,8 Prozent) bei den Jobcentern der ARGE in Altenkirchen, Betzdorf und Wissen.
Inzwischen gibt es auch im Kreis Altenkirchen klare Hinweise darauf, dass die wirtschaftliche Abwärtsentwicklung infolge der globalen Finanzkrise auch den hiesigen Arbeitsmarkt erreicht hat. So ist die Zahl der im Bereich der Agentur für Arbeit gemeldeten Arbeitslosen, die sich zu einem hohen Anteil unmittelbar aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos melden mussten, binnen Monatsfrist um 2,0 Prozent auf 1345 gestiegen, während die Zahl der bei den ARGEn gemeldeten Arbeitslosen – im wesentlichen gestützt durch Beschäftigungsmöglichkeiten am 2. Arbeitsmarkt - im gleichen Zeitraum um 4,5 Prozent auf 1920 gesunken ist.
Ein deutliches Anzeichen für die schlechtere Auslastung der Betriebe ist daneben die abnehmende Zahl der von den Unternehmen gemeldeten Stellenangebote, und zwar von 155 im Oktober auf nunmehr 126.


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