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Kultur |


Nachricht vom 27.11.2008    

Hereinspaziert zu Saalü!

Am 2. Dezember gastiert das Haimatvarieté Saalü in der Wallmenrother Turnhalle. Dort kann man dann auch erfahren, wie der "Lord" zur "Lola" wurde und warum schon mal Steine über die Sieg flogen.

Wallmenroth. Wie einmal eine Waschpulvertonne zum Schlagzeug und der "Lord" zur "Lola" wurde und was der Spitzenunterrock von Oma Hanni dabei für eine Rolle spielte, ist nur eine der Fragen, die das Heimatvarieté Saalü!, das mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur und mit Geschichten aus Dorf und Saal im 15. Jahr in Rheinland-Pfalz unterwegs ist, am Dienstag 2. Dezember, in der Wallmenrother Turnhalle stellen wird.
"Walmero", das mit der Bahn groß wurde und wo ein Alteingesessener dennoch an seinen Hauberg-Anteilen am Genossenschaftswald erkannt wird, wird vielmehr den ganzen Saalü-Abend lang Thema sein. In dieser Nähe zum Dorf und seinen großartigen Geschichtenerzählern und Akteuren liegt, so Projektleiterin Martina Helffenstein, das Erfolgsgeheimnis des Dauerbrenners Saalü!: "… in der trotz aller Unkenrufe lebhaften und lebendigen Dorfkultur, die von der Saalü!-Truppe mit Professionalität und viel Liebe kabarettistisch-komödiantisch in Szene gesetzt wird." Dieses Jahr geht’s mit dem renommierten und mit vielen Preisen ausgezeichneten Chawwerusch Theater, das seit 1984 professionelles freies Theater in der Provinz macht, unter dem Karl-Valentin-Motto "Die Zukunft war früher auch besser!" um moderne Zeiten - früher und heute…
So finden die Schauspieler bei einer "Saal-Inspektion" in der 1974 gebauten Turnhalle unter dem modernen Anstrich alte Schichten und Spuren, alte und neue Geschichten: Geschichten aus Wallmenroth, von der "Grube Rosa" und einer "Vereinigung" unter Wallmenroth und ob es stimmt, dass bei Feierabend das ganze Dorf gewackelt hat? Von einem Hundeübungsplatz, von Schlägereien am Maibaum und Steinen, die schon mal über die Sieg flogen und ob die Brücken darüber abgerissen werden sollen? Wie es kam, daß den Wallmenrothern ein Teil von Betzdorf gehört und was die "Kolonisten"-Kinder in der Eisenbahnsiedlung damit zu tun hatten? Von WIR-AG und Kalender wird die Rede sein und weshalb dennoch zu wenig Kinder geboren werden? Welcher Bosch-Dienst oft umsonst, bei Franzosen aber gar nicht arbeitetet und wie es kommen kann, dass man sein eigenhändig gebautes Haus kaufen muß? Warum ein "Felsen"-Stammgast einen Monat täglich vor der Wirtshaustür trank und wie die Tankstelle nachts zur Skatkneipe wurde. Geklärt wird, welcher Willi mal nicht mehr wusste, wo sein Zuhause war und in türkischem Asyl mit Tee bewirtet und nüchtern wurde und welche Beerdigungsgesellschaft nach dem Leichenschmauß ganz in schwarz eine Polonaise tanzte? Auf welchem Saal Turner die letzten Meter der Riesenfelge laufen mußten, an welcher Theke passende Leute miteinander verheiratet und anderen die Haare geschnitten wurden und ob es stimmt, daß an der "Felsen"-Theke heute Vögel Wasser nippen? Wer die letzte Maikönigin war und welche andere – blonde - Dame sich mal beim Sportplatz in einem Liegestuhl räkelte … erzählen viele Wallmenrother.
Aus Wallmenroth auf der Saalü!-Bühne steht der meisterlich-jugendliche MGV Liederkranz Wallmenroth 1875, alte und neue Dorfansichten flimmern zum Teil exklusiv und als Weltpremiere über eine Leinwand und Bürgermeister Michael Wäschenbach verrätselt ein aus seinem Dorf verschwundenes Ding, das früher einmal fast jeder kannte und lieb hatte.
Also hereinspaziert Zu Saalü! - am Dienstag 2. Dezember um 19 Uhr in der Turnhalle am Schladeweg in Wallmenroth.
Vorverkauf (8 Euro) Bürgerbüro Rathaus Betzdorf Telefon 02741/291 900 (dort auch Vorbestellungen möglich), täglich von 8-12 Uhr beim Bosch-Dienst-Rosenbauer (Büro in der Bahnhofstraße). An der Abendkasse kostet der Eintritt 10 Euro.



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