Schüler besuchten im Rahmen des Schüleraustausches Kaliningrad
Im Rahmen des Schüleraustausches mit dem Lyzeum-Internat Kaliningrad verbrachten Schülerinnen und Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums eine Woche in Kaliningrad/Königsberg.
Betzdorf. Direkt nach der Ankunft wurden die deutschen Gäste zu einer Einrichtung zur Förderung von hochbegabten Schülern aus der Region Kaliningrad am Frischen Haff gebracht. Dort präsentierten die russischen Schüler größtenteils auf Englisch und Deutsch ihre Projektergebnisse, die sie innerhalb der Woche der Fremdsprachen erarbeitet hatten. So wurden zum Beispiel Pläne für einen englischsprachigen Führer für den Kaliningrader Zoo oder Touristeninformationen zu St. Petersburg vorgestellt.
Den nächsten Tag verbrachten die Betzdorfer mit ihren Gastfamilien und erkundeten mit diesen die Stadt Kaliningrad. Bei der gemeinsamen Stadtführung am Folgetag erfuhren die deutschen Gäste viel über die Entwicklung der Stadt und sahen unter anderem den Dom mit dem Grab Immanuel Kants und das Puppentheater in der ehemaligen Luisenkirche.
In Jantarnyj/Palmnicken besuchten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren russischen Gastgebern die Holocaust-Gedenkstätte und informierten sich im ehemaligen Schloss über Bernsteinverarbeitung, die eine wichtige Einnahmequelle der Region darstellt. 90 Prozent des weltweit verarbeiteten Bernsteins stammen aus der Region Kaliningrad. Auf dem Soldatenfriedhof in Russkoje/Germau setzten sich Deutsche und Russen mit den dunklen Seiten ihrer gemeinsamen Geschichte auseinander.
Am nächsten Tag wurde dann auch im Unterricht über die Geschichte Kaliningrads/Königsbergs in den letzten 300 Jahren gesprochen. Seit einigen Jahren tritt auch die deutsche Vergangenheit immer mehr ins Bewusstsein der Menschen und die deutschen Gäste erfuhren, dass Kaliningrad in der Jugendsprache „König“ genannt wird.
Da das Thema des diesjährigen Schüleraustausches „Freizeitbeschäftigung ohne Computer, Facebook und Smartphone: aktiv und kreativ“ lautete, erkundeten deutsche und russische Schüler gemeinsam Freizeitparks in Kaliningrad, besuchten mit ihren Gastfamilien Museen wie das Bernsteinmuseum oder das Museum der Weltmeere und verbrachten einen Abend im Bowlingcenter.
Zum Abschluss der Reise stand noch die Kurische Nehrung auf dem Programm. Aufgrund der Visa-Bestimmungen konnten leider nur die deutschen Schüler das Thomas-Mann-Haus im litauischen Nida/Nidden besichtigen. Der litauisch-russische Grenzübergang machte der deutschen Gruppe bewusst, wie schön es ist, innerhalb der Europäischen Union grenzenlos reisen zu können. Die Schüler beschäftigten sich auf der Nehrung auch mit der Problematik der Wanderdünen und der Geschichte der von Johannes Thienemann gegründeten Vogelwarte in Rybatschij/Rossitten. Für die Schüler der Betzdorfer UNESCO-Projektschule war es besonders interessant zu erfahren, dass die Kurische Nehrung zum UNESCO-Naturerbe zählt.
Nach einem tränenreichen Abschied kehrten die Betzdorfer um viele Erfahrungen reicher nach Hause zurück. Besonders beeindruckend waren die große Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der russischen Gastgeber. Der Schüleraustausch wird durch die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, das Land Rheinland-Pfalz und den Kreis Altenkirchen finanziell unterstützt. Jens Wöllner
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