Fairer Handel für eine gerechte Weltordnung
Der Weltladen hatte zu einer Aktion auf dem Betzdorfer Wochenmarkt eingeladen. Anlass war der Weltfriedenstag. Mit Blick auf die Weltkrisen hätte das Wetter nicht passender sein können. Denn es regnete in Strömen.
Betzdorf. Der Regen hatte zahlreiche Unterstützer nicht davon abgehalten, Flagge zu zeigen am Stand des Weltladen anlässlich des Weltfriedenstags. Kein Zentimeter unter dem Aktionszelt war frei, als Hermann Reeh vom Weltladen seine Rede vortrug und die Motivation hinter der Aktion erklärte.
Vor allem unterstrich Reeh, dass Friedenspolitik ohne eine gerechte Weltordnung nicht machbar sei. Und gerade diese ermögliche erst eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen „an den Gütern der Erde“. Nur wie kann eine solche gerechte Weltordnung realisiert werden? Laut Reeh sei hier der faire Handel ein wichtiges Instrument: „Faire Preise für Produkte sind keine Almosen, sondern schaffen Strukturen für einen gerechten Handel weltweit.“ So werde das Überleben von benachteiligten Produzenten vor allem im Süden gesichert - und damit auch Fluchtursachen beseitigt.
Gleichzeitig ist sich Reeh bewusst, dass fairer Handel allein nicht ausreicht. Denn die Politik dürfe nicht tatenlos bleiben. Sie müsse in den Markt eingreifen. Konkret fordert Reeh Mindestpreise zugunsten von Kleinbauern und generell soziale und ökologische Mindeststandards.
Abschließend dankte Reeh den Unterstützern der Aktion des Weltladens. Damit machten sie deutlich, dass sie sich „gemeinsam aktiv für weltweite Gerechtigkeit, Frieden und eine Wirtschaft, die im Dienst des Gemeinwohl steht“, einsetzen wollen.
Zu den Anwesenden gehörten unter anderem die Landtagsabgeordneten Anna Neuhof (Grüne) und Michael Wäschenbach (CDU), Ahmet Öcal von der muslimischen Gemeinde, Marion Pfeifer von den Grünen Betzdorf-Kirchen, Horst Gutacker von der Arbeiterwohlfahrt Betzdorf, Udo Quartz vom DGB-Kreisverband sowie Werner Hammer von der Kolpingfamilie Gebhardshain. (ddp)
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