Krankenhaus-Reform - So nicht!
DRK-Kinderklinik Siegen beteiligt sich aktiv an bundesweitem Protest „Krankenhaus-Reform - So nicht!“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DRK-Kinderklinik Siegen demonstrieren in Siegen und Berlin aktiv gegen geplante Krankenhausreform.
Region. Die DRK-Kinderklinik Siegen beteiligt sich aktiv am zentralen Aktionstag der Krankenhäuser gegen die geplante Krankenhausreform am 23. September. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik haben von 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr in einer “Aktiven Mittagspause“ vor der Klinik ihren Protest entsprechend zum Ausdruck gebracht. Neben Ansprachen der Mitglieder der Betriebsleitungen zu den neuen Herausforderungen, die die geplante Krankenhausreform für die Siegener Kinderklinik mit sich bringt, ließen die Teilnehmer dabei ihre Botschaft „Krankenhausreform - So nicht!“ symbolisch mit 100 Luftballons Richtung Berlin fliegen.
Regionale Bundestagsabgeordnete hatten zudem in den letzten Wochen persönlich Post von Eltern, Patienten und Mitarbeitern der Klinik in Form von individuellen Beschwerdepostkarten erhalten. Parallel dazu machten sich am frühen Morgen des 23. September annähernd 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Krankenhäuser der Region, darunter auch Mitarbeiter der Kinderklinik, auf den Weg in die Bundeshauptstadt, um mit tausenden Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland an der zentralen Demonstrationsveranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Dachverband aller Kliniken im Land, vor dem Brandenburger Tor teilzunehmen.
„Wir wollen die Politik damit wachrütteln, denn wir brauchen eine Krankenhausreform, die dort ansetzt, wo unsere wirklichen Probleme sind“, kritisiert Stefanie Wied, Geschäftsführerin der DRK-Kinderklinik. Der jetzt vorliegende Entwurf verschärft die strukturellen Probleme, insbesondere auch die der schon jetzt durch das System benachteiligten Kinderkliniken, nochmals. Die anhaltend schwierige Lage vieler Krankenhäuser, die hohen Belastungen des Personals, vielerorts Personalengpässe, Sanierungsstau infolge unzureichender Investitionsmittel und immer weiter steigender Behandlungsbedarf, insbesondere auch in der Notfallambulanz -das seien die drängenden Probleme, die den Krankenhäusern unter den Nägeln brennen und zu deren Lösung die Krankenhausreform maßgeblich beitragen müsse.
Der Entwurf jedoch sehe weitere Belastungen und Kürzungen vor, anstatt zunächst zumindest die Finanzierung des Personals in den Krankenhäusern zu sichern. „Das erzeugt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Recht Angst um ihre Arbeitsplätze, Unverständnis, Protest und Empörung. Mehr Qualität durch weniger Geld und Personal -diese Formel geht gerade bei uns als hochspezialisierter Kinderklinik mit vielen Zusatzangeboten für die ganze Familie nicht auf“, unterstreicht Wied. Die von der Bundesregierung angestrebte „Stärkung der Pflege am Bett“ könne so unmöglich erreicht werden.
Auf dem Wellersberg wird man also nicht müde, aktiv darum zu kämpfen, auch weiterhin die kompetente Anlaufstelle für alle Familien mit Kindern aus der Region zu sein.