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Im Familienhund schlummert der Wolf
Auch im Familienhund schlummert der Wolfsinstinkt. Deshalb sind das trächtige Rehwild oder auch Kitze in unseren Wäldern in diesen Wochen und Monaten besonders gefährdet. Deshalb gilt es für Hundebesitzer, einige wichtige Regeln einzuhalten.
Region. "Schäferhund hetzt Reh auf die Straße", "Gerissenes Kitz stirbt qualvoll", "Wildernde Hunde töten träcchtige Ricke" - diese oder ähnliche Nachrichten häufen sich derzeit wieder in den lokalen Medien. Die Jägerschaft weist deshalb darauf hin, dass viele weibliche Rehe derzeit hochträchtig sind und hetzenden Hunden nicht schnell genug entfliehen können. Leichte Beute sind auch wehrlose Rehkitze, Hasenjunge oder Vogelküken, die Wald und Flur noch bis Mitte August in eine einzige Kinderstube verwandeln. Die Jäger bitten daher Erholungssuchende mit Hund, in der Brut- und Setzzeit grundsätzlich auf den Wegen zu bleiben.
Es gilt, den Bedürfnissen von Haus- und Wildtieren gleichermaßen Rechnung zu tragen. Damit Hunde ihren natürlichen Bewegungsdrang ohne Leine ausleben können, ist guter Gehorsam unabdingbar. Die Witterung oder gar der Anblick flüchtender Wildtiere sind starke Reize und lassen schnell den Jagdtrieb erwachen. "Auch im Familienhund schlummert der Wolfsinstinkt", betont der Präsident des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV), Jochen Borchert. Hunde sollten deshalb grundsätzlich auf Pfiff oder Ruf zurückkommen. Ansonsten rät der DJV, die Vierbeiner in den nächsten Wochen und Monaten grundsätzlich an die Leine zu nehmen.
Die Anleinpflicht ist je nach Bundesland, Regierungsbezirk oder Kommune unterschiedlich geregelt. Diese gilt beispielsweise in vielen Naturschutzgebieten.
Nach der Gefahrenabwehrverordnung sind Hunde beispielsweise in der Verbandsgemeinde Wissen außerhalb bebauter Ortslagen umgehend und ohne Aufforderung anzuleinen, wenn sich andere Personen nähern oder sichtbar werden. Ausgenommen hiervon sind lediglich Blindenhunde, soweit sie gekennzeichnet sind, Jagdhunde bei berechtigter Jagdausübung und Diensthunde des Bundes, des Landes und von Gebietskörperschaften, wenn sich die Hundeführer legitimieren können.
Die Jägervereinigungen vor Ort geben auf Anfrage gerne praktische Tipps zur Hundeerziehung. Darüber hinaus bieten einige Landesjagdverbände spezielle Hundelehrgänge für Nichtjäger an.
Weitere Informationen über Jagd und Jäger gibt es auch im Internet unter www.jagd-online.de oder www.ljv-rlp.de.
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Foto: Eine hochträchtige Ricke.