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Stehende Ovationen für Gala
Die große Weihnachtsgala von "piano vocale" zu Gunsten der Palliativstation des DRK-Klinikums in Kirchen war ein voller Erfolg: Das Publikum belohnte die großartige Leistung der Mitwirkenden mit stehenden Ovationen.
Betzdorf. Minutenlange, stehende Ovationen an die fünf Künstler waren der Dank des wunderbaren Publikums in der Betzdorfer Stadthalle für ein hervorragendes Konzert, zu dem das Duo "piano vocale", Pianist Rudolf Elzner und seine Ehefrau Ulrike Vornweg-Elzner, Rezitatorin und Moderatorin, eingeladen hatten. Zu dieser Weihnachtsgala hatte Elzner ein Programm der Extraklasse zusammengestellt, was die begeisterten Zuhörer in etwa drei Stunden erleben durften. Der Star des Abends war die gebürtige Eiserfelderin Anke Hoffmann, ein internationaler Star mit zahlreichen Preisen. Mit ihrer lupenreinen Stimme setzte sie einen Glanzpunkt nach dem anderen. Ergreifendend und kraftvoll interpretierte sie große Arien ebenso wie Musicalhits und humorvolle Operettenmelodien.
Begleitet wurde Anke Hoffmann am Flügel oder E-Piano von dem hervorragenden Pianisten Rudolf Elzner, der durch sein nuanciertes Spiel zum Gelingen der musikalischen Darbietungen wesentlich beigetragen hat. Auf dem E-Piano erzeugte er die jeweilige Stimmung, ob bei den Musicals das passende Klangbild oder die passenden Registrationen, Orgelklänge oder Streicher, wie zum Beispiel beim "Ave Maria" von Caccini, hier spielt er eigene Improvisationen, beim "Air" von Bach, bei "Erwache, frohlocke" aus dem "Messias“"von Händel oder dem "Alleluja" aus "Exultate Jubilate" von Mozart.
Durch die Moderatorin und Rezitatorin Ulrike Vornweg-Elzner wurde das Publikum nicht nur in besonderer Weise durch das Programm geführt, sondern man erfuhr etwas über Entstehung, Hintergrund und Inhalt der vorgetragenen Musiktitel, so dass die Zuhörer einen größeren Bezug zu den jeweiligen Stücken entwickeln konnte. Mit ihrer lockeren, gekonnten Art trug sie auch die aus ihrer Feder stammenden Gedichte, die zum Innehalten und Nachdenken anregten, vor. Sie war das Bindeglied zwischen den einzelnen Musikvorträgen und dem Publikum, ihre Moderation und Rezitation waren genial – man hätte eine Stecknadel fallen hören können während Ihrer Vorträge.
Unter den zahlreichen Gästen konnte die Moderatorin auch Mitarbeiter/innen der Palliativstation begrüßen sowie deren Chefarzt Dr. Günter Bamberg, der Elzners und allen Anwesenden für ihr Engagement seinen Dank aussprach. Der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Krell schloss sich dem an und hob in seinem Grußwort den hohen Stellenwert hervor, den das Kirchener Krankenhaus für die Region habe. Nachdrücklich betonte er: "Es ist unser Krankenhaus."
Im Mittelpunkt stand an diesem Abend allerdings die Musik. Zunächst wurden die Besucher in die Welt der Opern, Operetten und Musicals geführt. Auf atemberaubende Weise sang Anke Hoffmann zum Beispiel das Koloratur-Glanzstück "Il bacio", den Kusswalzer von Luigi Arditi. Melancholisch gefühlvoll brachte sie "Rusalkas Lied an den Mond" von Antonín Dvorák zum Klingen, um dann wieder ihre temperamentvolle Stimme – mit dem Sektglas in der Hand – in dem bekannten "Trinklied" aus Verdis Oper "La Traviata" zum Ausdruck zu bringen. Großartig gelangen ihr die bekannte Arie "Lascia ch’io pianga" aus "Rinaldo" von Händel und das getragene "Ave Maria" von Caccini. Bei den Koloraturarien "Erwach, frohlocke" von Händel und "Alleluja" von Mozart wurden der Sopranistin mit ihrer brillanten Stimme und dem begleitenden Pianisten einiges abverlangt. Beide meisterten die Arien mit Bravour.
Gekonnt meisterten die Künstler auch den Sprung in das Genre der Musicals. Klassiker wie "Memory" aus "Cats", "Think of me" aus "Phantom der Oper" oder das verträumte "Can you feel the love tonight" aus "König der Löwen" sang die Sopranistin ausgesprochen gefühlvoll. Ihre wunderschöne Stimme ergänzte sich perfekt mit dem ausdrucksstarken Mezzosopran von Beate Jordan, die gebürtig aus Kirchen stammt und kurzfristig den zweiten Gesangpart bei dieser Gala übernommen hatte. Im Duett begeisterten die beiden Sängerinnen mit der "Barcarole" aus "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach und dem ergreifend interpretierten "Panis Angelicus" von César Franck.
Für eine weitere klangliche Abwechslung im Programm sorgte der Trompeter Sascha Becher aus Katzwinkel. Die Gala bereicherte er unter anderem mit dem bekannten "Air" von Bach und dem eingängigen Schlusschoral "Jesus bleibet meine Freude" ebenfalls von Bach. Auf schönste Weise leiteten seine strahlenden Trompetenklänge über zum weihnachtlichen Teil des Abends. Alte und neue Weisen wie "Hört der Engel helle Lieder" und "I believe in Father Christmas" waren so recht nach dem Geschmack der Zuhörer, die bei "Santa Claus is coming to town" regelrecht mitwippten.
Der Text von Ulrike Vornweg-Elzner "Vier Kerzen im Advent" leitete über zum Schlusslied der Gala, dem bekannten "Christrosenlied" von Robert Stolz, das von den beiden Sängerinnen gefühlvoll interpretiert wurde. Vor der von Anke Hoffmann fantastisch gesungenen Zugabe "Time to say goodby" dankte Ulrike Vornweg-Elzner allen Akteuren, Spendern und Helfern. "Vor allem hoffen wir, dass wir unser Ziel erreichen konnten, nämlich Sie mit Freude und einem Lächeln im Gesicht auf die Vorweihnachtszeit einzustimmen", betonte sie. Zweifellos war ihnen dies gelungen – ein unvergesslicher Abend!
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Foto: Stehende Ovationen für die fünf Mitwirkenden an der Weihnachtsgala in der Betzdorfer Stadthalle.