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Nachricht vom 12.10.2015    

200 Jahre Bürgermeisterei Daaden prächtig gefeiert

Der Wiener Kongress schuf die entscheidende Neuordnung vor 200 Jahren, der auch die Bürgermeisterei Daaden ihren Ursprung verdankt. Das Jubiläum wurde gebührend gefeiert, mit Gästen aus der französischen Partnerstadt, mit den jungen Einwohnern die ihren großen Auftritte hatten, mit einem Vortrag zu Geschichte und mit einem humorvollen Ausblick auf den Karneval in Daaden des Jahres 2015.

Die Gäste aus Frankreich hatten unter anderem eine alte Zeichnung ihres Heimatortes als Gastgeschenk mit nach Daaden gebracht. Von links: Daniel Moszynski, Richard Rivaud und Wolfgang Schneider. Fotos: anna

Daaden. Seit 200 Jahren besteht die Bürgermeisterei Daaden, Grund genug, dieses Jubiläum gebührend zu feiern und zu einem Fest lädt man sich natürlich liebe Gäste ein, in diesem Fall waren es Freunde aus der französischen Partnerstadt Fontenay-le-Fleury.

Viel Unterhaltung, kurze Grußworte und ein Rückblick in die Historie standen im Programm der Samstagabend Veranstaltung im örtlichen Bürgerhaus. Die Daadetaler Knappenkapelle, unter der Leitung von Reinhold Sedlaczek, stimmte die Gäste mit mehreren Liedern auf die kommenden Stunden ein. Verbandsgemeindebürgermeister Wolfgang Schneider sprach seinen besonderen Gruß dem Landrat Michael Lieber, dem Bürgermeister Richard Rivaud, sowie dessen Übersetzer Daniel Moszynski und allen weiteren Gästen aus Frankreich aus. Außerdem grüßte Schneider alle Ortsbürgermeister aus dem Daadetal, alle Ratsvertreter sowie die vielen kleinen Gäste, die am Abend noch Aufführungen geben wollten. Schneider dankte dem Arbeitskreis Daadener Heimatgeschichte für die Organisation der Festlichkeiten und dem Moderator des Abends Dirk Klein.

Landrat Lieber stellte in seiner kurzen Ansprache fest, dass vor 200 Jahren Verwaltungsstrukturen geschaffen worden wären, die bis heute Bestand hätten und erinnerte daran das der Landkreis Altenkirchen im kommenden Jahr sein 200 Jahre währendes Bestehen feiern wird. Sein Dank galt allen, die der Bürgermeisterei Daaden verpflichtet waren und heute noch sind. Als Geschenk des Kreises Altenkirchen kündigte er einen Baum nach Wahl an.

Mit einigen Worten auf Deutsch begann Bürgermeister Rivaud seine Ansprache und bedankte sich für die Einladung zu dem Jubiläum. Einen besonderen Dank sprach er den Gastfamilien aus, bei denen alle wieder herzlich aufgenommen worden wären. Nach einer kurzen Vorstellung einiger Delegationsteilnehmer schloss der Gast mit den Worten: „Es lebe die deutsch-französische Freundschaft“.

Dann war es Zeit für die Auftritte der jüngeren Daadetaler Einwohner. Eine Kindertanzgruppe des Daadener Turnvereins schwirrte als kleine Bienen über die Bühne, etwa 50 Kinder der Daadetal Grundschule sangen ihr Schullied. Den „Westerwälder Werrer Rock“ trugen Kinder der Grundschule Friedewald in Mundart vor, sangen von langen, kalten Wintern, Nebel und Regen und hatten sich entsprechend eingekleidet. Das gefiel dem Publikum im Saal natürlich sehr gut. Eine kleine Schülergruppe der Grundschule Biersdorf zeigte einen Tanz und erntete viel Applaus.



Danach folgte der Festvortrag des Historikers Daniel Schneider. Die Geschichte des Daadener Landes ist eine Abfolge von wechselnden Besitzverhältnissen im späten Mittelalter, die Gründung der Bürgermeisterei Daaden erfolgte in preußischer Zeit und hielt bis in die Gegenwart. Wobei schon 1817, also kurz nach der Gründung des Amtes Daaden, die Orte Schutzbach und Herdorf jeweils komplett Daaden zugeschlagen wurden. Die jüngste Kommunalreform sorgte allerdings erstmals dafür, dass auch die Ortschaften Sassenroth und Dermbach nun zum Amt Daaden gehören. Schneider meinte, dass die Verbandsgemeinde als solches ein Erfolgsmodell sei und das Land Rheinland-Pfalz daran festhalten solle.

Nach der Historie erfolgte ein Ausblick in die Zukunft, ins Jahr 2025 und zwei Herdorfer Karnevalisten leisteten etwas Entwicklungshilfe hinsichtlich der fünften Jahreszeit. Thomas Schuhen und Uwe Geisinger kommentierten den ersten Karnevalsumzug des Daadetals an dem alle dortigen Ortsgemeinden beteiligt waren. Das Zugprogramm passe auf eine Visitenkarte, und die Nisterberger Trachtengruppe seien als Tröifürze unterwegs. Den Motivwagen zierten die Strohpuppen des Aktionskreises und Friedewald habe sein geschlossenes Schloss zum Thema gemacht, so berichteten die Beiden. Am Ende riefen sie dreimal „Hahn Engel“ und „Nadda Jöhh“ und stellten vor Verlassen der Bühne noch fest, dass es an dem Punkt eigentlich immer einen Orden gäbe. Das Publikum amüsierte sich prächtig.

Den musikalischen Schlusspunkt des Abends setzten Jörg Brück und Patrick Fischer vom Verein Musical Kultur mit einigen Solobeiträgen, darunter ein Lied aus dem Musical „Die drei Musketiere“ und der West Side Story. In seinem Schlusswort dankte Bürgermeister Schneider allen Mitwirkenden der Festveranstaltung. Das Modell Verbandsgemeinde bezeichnete auch er als Erfolgsmodell und zeigte sich sicher, dass die neue Verbandsgemeinde Herdorf-Daaden eine Zukunft haben werde.

Am Sonntag wurde in Daaden an verschiedenen Plätzen mit unterschiedlichen Aktionen noch weiter gefeiert. So am Vormittag im Kirdorf beim Feuerwehrhaus, am Mittag bei der Daadetal Grundschule und danach am Rathaus. Dort unterhielten der Bollnbacher Musikverein aus Herdorf, der Musikverein Dermbach und die Schülerband der Realschule Plus Daaden die Besucher. (anna)



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