Flüchtlingssituation in der VG Altenkirchen beleuchtet
Der SPD-Ortsverein Altenkirchen hatte zu einer Informationsveranstaltung in das Sportlerheim nach Eichelhardt zum Thema „Flüchtlinge in der Verbandsgemeinde Altenkirchen“ eingeladen. Klar wurde: ohne bürgerschaftliches Engagement geht es nicht. Der Dank galt den vielen ehrenamtlich tätigen Personen.
Altenkirchen/Eichelhardt. Nach einer Einleitung von Thorsten Wehner, MdL, der die Flüchtlingspolitik der Landesregierung erläuterte, skizzierten Bürgermeister Heijo Höfer, der Leiter der Diakonie Altenkirchen Timo Schneider, Matthias Gibhardt vom Kinder- und Jugendzentrum Altenkirchen sowie Hauptkommissar Achim Ramseger von der Polizeiinspektion Altenkirchen die Lage in der Verbandsgemeinde.
Bis zum 1. Oktober 2015 wohnten 160 Asylbewerber in der Verbandsgemeinde. Die Mehrheit der Flüchtlinge kommt aus Syrien, Afghanistan und Albanien. Die meist jungen Männer kommen dienstags und donnerstags mit einem Bus aus Trier wo sich eine Erstaufnahmestelle befindet.
„Wir halten an mehreren Orten Wohnraum für die Menschen vor“, erläuterte Höfer. „Die Menschen, die zu uns kommen, sind friedlich und froh, wenn ihnen geholfen wird“.
Dies konnte Ramseger aus der Sicht der Polizei nur bestätigen. „Es gibt, wie überall, auch bei den Flüchtlingen schwarze Schafe, aber bei der Mehrheit ist das Zusammenleben reibungslos. Zum Glück haben wir in der Verbandsgemeinde auch keine große rechte Szene“, führte Ramseger aus.
Matthias Gibhardt berichtete von den Flüchtlingen, die das Kinder- und Jugendzentrum in Altenkirchen besuchen. „Auf einmal waren sie da. Bei Kicker- und Videospielen wurden schnell Kontakte geknüpft. Das ist Integration im besten Sinn“.
Viele Flüchtlinge die nach Deutschland kommen sind durch Krieg, Zerstörung und Verfolgung in ihren Heimatländern traumatisiert. „Hier bietet die Diakonie Hilfe an“, sagte Timo Schneider und lobte die gute Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde.
In der Versammlung wurden aber auch Bedenken geäußert hinsichtlich der großen Zahl der Asylsuchenden und des nicht enden wollenden Flüchtlingsstromes. „Auch wenn bei uns alles relativ ruhig abläuft, dürfen wir die Ängste und Verunsicherung der Bevölkerung nicht auf die leichte Schulter nehmen“, sagte Höfer. Er verglich die heutige Situation mit dem Jahr 1990, wo nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion tausende Menschen nach Deutschland kamen. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten sind sie integriert, haben Familien gegründet und Häuser gebaut“, sagte Höfer.
Um die Integration der jetzigen Flüchtlinge voran zu treiben, und darin waren sich alle Anwesenden bei der Veranstaltung einig, müssen sie möglichst schnell die deutsche Sprache erlernen. Die Sprachkurse sollten unabhängig davon ob das Asylverfahren positiv oder negativ ausgeht, so schnell wie möglich besucht werden. Eine zentrale Forderung.
Anerkennung und Dank sprachen alle den vielen ehrenamtlich tätigen Helfern aus. Ohne sie könnte diese große gesellschaftliche Aufgabe nicht gemeistert werden.
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