Ich wünscht, ich wär ein Gerwezähner - Heimatvarieté kommt
Das Dorf wird zum Star des Abends, dafür sorgen die Mitwirkenden, die im Heimatvariete Saalü! von den Dorfinspektoren gründlich unter die Lupe genommen wurden. Da wird so Einiges aus der Vergangenheit und Gegenwart zur Sprache kommen. Da kommen die regionalen Künstler ganz groß raus, eine Heimat-Gala mit ungewöhnlichen Facetten mitten aus dem Leben. Es wird Premieren geben, die noch lange für Gesprächsstoff sorgen.
Gebhardshain. Wer da lieber „en Gerwezahn“ wohnte und was das mit den Steinebacher „Löbbern“ zu tun hat, haben die doch immerhin eine Metzgerei, ist nur eine der Fragen, die das Heimatvarieté Saalü!, eine Veranstaltung des Gemeinde- und Städtebundes, die mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und mit Geschichten aus Dorf und Saal im 21. Jahr in Rheinland-Pfalz unterwegs ist, am 30. Oktober im Westerwälder Hof stellen wird.
Das bis in die 1960er Jahre von Landwirtschaft, Erzbergbau und Hüttenwesen lebende Gebhardshainer Land, dessen Zentrum immer schon das gleichnamige Dorf war, wird vielmehr den ganzen Saalü!-Abend lang Thema sein. In dieser Nähe zum Dorf und seinen großartigen Geschichtenerzählern und Akteuren liegt, so Projektleiterin Martina Helffenstein, das Erfolgsgeheimnis des Dauerbrenners Saalü: „in der trotz aller Unkenrufe lebhaften und lebendigen Dorfkultur, die von der Saalü!-Truppe liebevoll und kabarettistisch-komödiantisch in Szene gesetzt wird. Das Dorf wird zum Star.“
Dafür schickt Saalü! drei Dorf-Inspektoren: Herr Müller ist Chef der Truppe, weil er das schon immer war, sein Assistänzer Herr Welte ist schlauer, als er laut Statistik sein müsste und die ewige und vorlaute Praktikantin Frau Drops fasst die Welt schon mal im DinA4-Format zusammen. Die Prüfer vom Ministerium fühlen Gebhardshain, wo Geschäfte sterben, es schon lange keinen Metzger mehr gibt und nur eine Bäckerei, die nicht backt, mit allen Tricks und Raffinessen des Showbizz auf den Zahn:
Geschichten aus Gebhardshain, an dem zwar eigenartigerweise alle Wanderwege vorbei führen und der große Preis von Gebhardshain aber immerhin „rond ömm dänn Köppel“ führt. Gefragt wird, warum erst die Mitgift aus Daaden abgelehnt wurde, mit Hachenburg dann nur ein wenig geflirtet werden durfte und man am guten Ende auf Wissen ein Auge warf, wenn da nicht die Ehe mit Betzdorf ins Haus stünde? Was um Himmels willen ein Simultaneum ist und wieso es früher einige Vereine doppelt gab? In welcher denkmalgeschützten Wirtschaft beim Tanz am allerhöchster Feiertag, bei „de Oos“, es schon um 19 Uhr keine Karten mehr gab - auch wenn man sich „extra von unten rauf frisch gemacht“ hatte?
Wann Rosamunde der Hit war, wer im Takt lachend die Lachpolka spielte, wieso ein „Kirmesmänsch“ jedes Jahr verbrannt wird? Vom Ostereierschießen wird die Rede sein und warum der „Jagdschein“ für ganz was anderes gebraucht wurde. Was es bedeutete, wenn ein Mädchen einem Jungen eine „Kröjdschesdong“ schmierte, was eine Schenkhochzeit war, wer an Dreikönig die Bohnenkönigin krönte, wer „Kälber“ besah, wenn man ein „Rindchen“ kaufte und was das alles mit einer Brautschau zu tun hatte, erzählen die „Gerwezähner Wendbeuler“ Jürgen Giehl, Heiner Kölzer, Brudermeister Günter Pauli, seine Stellvertreterin, Rita Müller, Wolfgang Philipp, Olaf Hoffmann, Michael Becher, Rudi und Matthias Rödder und Konrad Schwan, von ganz woandersher.
Aus Gebhardshain auf der Saalü-Bühne stehen Mitglieder der Theatergruppe der Heimatfreunde, die Gerwezähner "KIJU-Band" träumt ausnahmsweise von California, von der Kirmesjugend und dem Karnevalsverein „Lugge loo“ flimmert, unter der Leitung von Thomas „ROSSI“ Rosenfeld, exklusiv und als Weltpremiere eine Dorfinspektion über die Leinwand und Bürgermeister Jürgen Giehl macht sich seinen Reim auf sein Dorf.
Also Hereinspaziert! Zum Heimatvarieté! Am Freitag 30. Oktober um acht Uhr (Einlass eine Stunde vorher) in den Westerwälder Hof! Zur großen, fulminanten Heimat-Gala mit bewährten Künstlern und einzigartigen Premieren. Für das leibliche Wohl ist gesorgt!
Noch sind Karten im Vorverkauf für 10 Euro zu erhalten bei:
Volksbank Gebhardshain 02747 9208-0 und Juweliergeschäft Johannes Rötzel 02747 3530
Karten an der Abendkasse 13 Euro.
Infos: Kultur- und Festgemeinschaft Gebhardshain, Tel.: 02747 1569,
E-Mail: kufeg-gebhardshain@t-online.de
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