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TI: Landrat erstaunt über Kritik
Erstaunt über die Kritik aus Kirchen bezüglich des neuen Technologie-Instituts hat sich Landrat Michael Lieber gezeigt. In Wissen soll ein neues Schweiß-Zentrum entstehen, was den Kirchenern offenbar sauer aufstößt. Dabei, so Lieber, werde das neuse Technologie-Institut so auf eine solide Grundlage gestellt. Das, was sich erfolgreich etabliert habe, bleibe in Kirchen. Mit dem Schweißzentrum habe das Schiff unter neuer, einheitlicher Flagge jetzt mehr PS, heißt es in einer Presseerkärung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises.
Kreis Altenkirchen. Der Kreis Altenkirchen erhält ein Technologieinstitut für Metall und Engineering (TIME) und der Standort Kirchen behält den "Leuchtturm". In Wissen entsteht ein zweiter "Schweißleuchtturm". Zudem wird die virtuelle Produktentwicklung für die nächsten fünf Jahre in Kirchen abgesichert. "Es bleibt wie es ist, Technologie-Transferagentur Kirchen sowie das Schweißzentrum in Wissen werden künftig unter der neuen, einheitlichen Flagge TIME segeln. Das, was sich erfolgreich etabliert hat, bleibt in Kirchen, nur das Schiff hat mehr PS, zusätzliche Motoren, zwei Häfen und läuft unter einer anderen Reederei."
Mit diesen Worten reagiert Landrat Michael Lieber auf die harsche Kritik aus Kirchen zum neuen Technologie-Institut. Noch in der Kreistagssitzung am vergangenen Montag, wo der Kreistag bei nur einer Gegenstimme grünes Licht für das technologische Leuchtturmprojekt mit zwei Standorten in Kirchen und Wissen gab, habe der Vertreter des Landes nochmals die Pionierarbeit in Kirchen ausdrücklich herausgestellt. "Ohne Technologietransferstelle und Simulationszentrum kein TIME", so der Landrat. Deshalb verstehe er die Aufregung nicht. Im letzten Jahr im Dezember habe Minister Hendrick Hering klar gesagt, dass in Wissen ein Schweißzentrum der Handwerkskammer entstehen soll und in Kirchen die virtuelle Produktentwicklung/TTA bleibt. Jetzt werde dank der Hilfe des Landes und der weiteren Partner beides verschmolzen in einer Gesellschaft mit neuem Namen.
Der Landrat weist den Vorwurf zurück, der Kreistag sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Das Gegenteil sei der Fall gewesen. Im Kreisausschuss am 25. August und am 27. Oktober sei die Angelegenheit gleich zwei Mal vorberaten worden und die Mitglieder über die künftige Gesellschafterstruktur ausführlich informiert worden.
Beim ersten Gespräch hatte Professor Dr.-Ing. Horst Idelberger den Kreisausschuss über die erfolgreiche Arbeit von TTA/ANSIT auf dem Kirchener Molzberg informiert und am 27. Oktober der Vertreter des Wirtschaftsministeriums über die künftige Gesellschaft. Dort sei von allen Seiten klar zum Ausdruck gebracht worden, dass das TIME zwei Standorte hat. In der Abstimmung mit dem Land habe sich gezeigt, dass die Gesellschaft juristisch nur einen Sitz haben könne. Gleichwohl sei seitens des Landes klar gestellt worden, dass der Standort Kirchen auch in der Gesellschaft abgesichert sei und die Kosten für die bisherige TTA und ANSIT von der TIME getragen werden. Somit erhält die VG Kirchen die Miete künftig direkt vom TIME. TTA und das ANSIT werden in der TIME GmbH aufgehen.
In einem Gespräch von Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Wolfgang Müller, Geschäftsführer und Beigeordnetem Werner Becker sowie den beiden Geschäftsführern Berno Neuhoff und Oliver Schrei am Donnerstag Morgen habe man sich darauf verständigt, die Details des Übergangs insgesamt noch zu regeln. Zwar müsse man formal kündigen, das Ziel aber sei ein Aufhebungsvertrag, in dem dann auch den Standort Kirchen für die nächsten fünf Jahre fest schreibt.
Zudem wies Lieber darauf hin, er habe im September ein internes Gespräch zusammen mit der Kreis-Wirtschafts-Förderungsgesellschaft in Kirchen gegeben, wo er Müller und Becker über die künftige Gesellschafterstruktur von Land, Kreis, Uni Siegen und Handwerkskammer Koblenz informiert habe. Auch dort sei von Anfang klar gewesen, dass das neue Institut zwei Standorte, nämlich Wissen und Kirchen, hat. Der Standort Kirchen sei dabei nie in Frage gestellt worden, so Lieber. Im Gegenteil. Als Landrat habe er sich zusammen mit Bürgermeister Müller und Wirtschaftsförderer Werner Becker, Bürgermeister Michael Wagener sowie der beiden Wirtschaftsförderern des Kreises dafür eingesetzt, dass Kirchen als Standort ausdrücklich abgesichert wird. Lediglich der Forderung der beiden Sitzgemeinden Kirchen und Wissen, Gesellschafter zu werden, sei man nicht gefolgt, da der Kreis bereits die Interessen beider Standorte vertrete solle.
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