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Weihnachtliche Stimmung im Kloster
Auf Advent und Weihnachten einzustimmen - das hatten sich Frauen- und Männerchor des MGV Betzdorf Bruche vorgenommen. In der Klosterkirche in Bruche versetzten sie mit ihrem wunderbaren Konzert die Besucher in Verzückung.
Betzdorf-Bruche. Zum "Singen im Kloster" hatten der Frauen- und Männerchor des MGV Betzdorf-Bruche eingeladen, um musikalisch auf Advent und Weihnachten einzustimmen. Die stilvolle Klosterkirche bietet den passenden Raum, um Zuhörer und Musiker gleichermaßen in adventliche, erwartungsvolle Stimmung zu versetzen.
Das Licht am Adventkranz ließ Stille und Nachdenklichkeit einkehren und das Konzert konnte beginnen. Flöte (Daniela Staudt, Alsdorf) und Orgel (Christa Schlosser, Altenkirchen), eröffneten es mit dem Larghetto aus Sonate Op. 1 von Georg Friedrich Händel. Der Vorsitzende Norbert Bayer begrüßte die zahlreich erschienen Zuhörer mit den Worten: "Wir wollen Ihnen mit unseren Gesängen, Flöten- und Orgelspiel und mit den Betrachtungen von der Weihnachtsbotschaft her Frieden, Freude und innere Einkehr vermitteln." Gleichzeitig bedankte er sich beim Rektor des Klosters, Pater Pickmeier, dass er dem Chor die Klosterkirche zur Durchführung des Konzertes zur Verfügung gestellt hatte. Sein besonderer Dank an Pater Pickmeier galt dessen tätigem Mitwirken beim Konzert, dergestalt, dass er den gesungenen Worten durch geistige Impulse zu größerer Bedeutung und Verständnis verhalf.
Eindrucksvoll eröffnete der Chor mit seinen 60 Sängerinnen und Sängern das Konzert, begleitet von Christa Schlosser an der Orgel, mit "Wachet auf, ruft uns die Stimme" von Johann Sebastian Bach. Pater Pickmeier hieß ebenfalls die Besucher, Sängerinnen, Sänger und Musiker aufs herzlichste Willkommen und gab seiner Vorfreude auf das Konzert Ausdruck.
"Vater unser, der Du bist, geheiligt werde Dein Name", Hanne Hallers Gebet des Herren erklang nun in gemischter Chorversion. "O Heiland reiß die Himmel auf", ein altes Kirchenlied von 1666, aus dem Rheinfelsischen Gesangbuch, eröffnete einen Zyklus von vier Liedern des Männerchores. Besonders beeindruckend gelang den Sängern hierbei das vertonte Gedicht "Markt und Straßen steh’n verlassen" von Joseph von Eichendorff. Außerdem brachten sie "Weihnacht im Waldkirchlein" und „Still ist die Nacht“ zu Gehör.
Bei "O for the wings of a dove", vielen auch als "Hymne" bekannt, von Felix Mendelssohn Bartholdy, konnten Christa Schlosser und Daniela Staudt ihrer Virtuosität freien Lauf lassen und die Flötistin interpretierte den Satz "O könnt’ ich fliegen wie Tauben dahin" so wirkungsvoll, dass man die Tauben durch den Raum schwirren hörte. Eine sehr beeindruckende und einfühlsame Leistung der beiden Solistinnen.
Die Sängerinnen des Frauenchores eröffneten ihren Teil des Konzertes mit dem Weihnachtslied "Vom Himmel hoch, o Engel komm"“, aus dem Kölner Gesangbuch von 1623. "Weihnachtsfriede", ruhig und getragen interpretierte Sopranistin Maria Czichy dieses stimmungs- und friedvolle Weihnachtslied, harmonisch ergänzte der Frauenchor den Gesangsbeitrag. Beim "Kleinen Trommler" merkte man den Frauen ihre eigene Begeisterung für dieses Lied regelrecht an. Den Höhepunkt des Konzertes bildeten Auszüge aus der 2008 von Bert Ruf komponierten "Weihnachtskantate".
Chor, Flöte und Orgel ergänzten sich hierbei äußerst wirkungsvoll. Eröffnet wurde die Kantate mit der Sinfonia (Flöte und Orgel) und endete mit "Jesus, sei willkommen, Halleluja", voller Inbrunst gesungen von den 60 Stimmen der beiden Brucher Chöre unter Leitung ihres Chorleiters Paul Hüsch.
Den nun folgenden "Andachtsjodler" aus der Deutschen Bauernmesse von Annette Thoma kann man guten Gewissens als eines der Lieblingsstücke von Chorleiter Paul Hüsch bezeichnen. Er dirigierte seine Sängerinnen und Sänger hierbei mit geschlossenen Augen und den Zuhörern wird nicht entgangen sein, wie Chor und Chorleiter hierbei harmonierten und jeder auch nur kleinste Fingerzeig befolgt wurde.
Beim Lied "Wenn aus des Himmels Höhen" für gemischten Chor und Orgel waren auch die Zuhörer eingeladen, beim "O du fröhliche" mitzusingen und beim "Transeamus, usque Betlehem" war der Chor noch einmal vom tiefen Bass bis zum hohen Sopran gefordert, um diesem alten Weihnachtslied Glanz zu verleihen.
Mit "A quiet prayer" von Simon Clark verabschiedeten sich Flöte und Orgel auf solistische Weise, so, wie sie auch das Konzert eröffnet hatten.
Und nun durften die Zuhörer den Musikern und Sängern und vor allem dem Chorleiter den wohlverdienten, stehenden Applaus spenden. Strahlende Gesichter der Gäste zum Abschied waren für die Gastgeber ein Zeichen dafür, dass das Konzert seine Zuhörer angesprochen hat.
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Foto: Paul Hüsch und die Solistinnen Christina Schlosser, Daniela Staudt und Maria Czichy.