JU Altenkirchen-Flammersfeld will mehr Heimat
Dem demografischen Wandel und der Landflucht entgegentreten will die Junge Union Altenkirchen-Flammersfeld. Deshalb regt die JU an, vermehrt heimatgeschichtliche Aspekte im Geschichtsunterricht in den Schulen zu bieten. Heimatgeschichte schaffe regionales Zugehörigkeitsgefühl und könne Abwanderung verhindern.
Altenkirchen/Flammersfeld. Der demografische Wandel ist ein oft diskutiertes und omnipräsentes Thema in der Gesellschaft, nicht zuletzt weil er die gesamte Bevölkerung betrifft. Der ländliche Raum wird den demografische Wandel in den nächsten Jahrzehnten ganz besonders stark zu spüren bekommen, da ein Großteil der jungen Menschen berufsbedingt in die Metropolzentren abwandern wird. Auch die Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld wird der demografische Wandel treffen. Schon heute haben viele junge Menschen ihre Arbeitsplätze außerhalb der Verbandsgemeinde, beispielsweise in Koblenz oder Köln. Dieser Trend wird sich perspektivisch weiter verstärken, denn da wo junge Menschen fehlen gehen langfristig auch weitere Arbeitsplätze und Arbeitgeber im ländlichen Raum verloren.
Ein Ansatz dem demografischen Wandel effektiv entgegenzuwirken ist nach Ansicht der Jungen Union (JU) die Geschichte der eigenen Heimat verstärkt in den Vordergrund des Schulunterrichtes zu stellen. Viele junge Menschen wissen kaum etwas über die Vergangenheit ihrer Heimatregion und können daher kein echtes Verbundenheitsgefühl entwickeln. "Wenn man junge Menschen nach Synonymen für Identität fragt werden viele Begriffe genannt, das Wort Heimat ist allerdings nicht unter den genannten Begriffen", schreibt der JU-Vorsitzende Nicolas Schuhen in einer Pressemitteilung.
Hier könne der Geschichtsunterricht nach Ansicht der JU Abhilfe schaffen, indem die eigentlichen Lehrinhalte um Inhalte zum Thema Heimatgeschichte erweitert werden. Die Ausgestaltung des Unterrichtes könne beispielsweise mit historischen Bilddarstellungen und Fotos aus der Heimat, Ortsbegehungen, Stadt- und Dorfführungen, dem Auseinandersetzen mit Archivalien bzw. Artikel aus alten regionalen Zeitungen und dem Hinzuziehen von Zeitzeugen geschehen.
Durch Heimatgeschichte im Schulunterricht werde Verbundenheit und Identifikation mit der eigenen Heimat geschaffen, man erhalte Einblicke in die Vergangenheit und verstehe gegenwärtige Prozesse besser. Diese Faktoren können dazu beitragen, dass junge Menschen sich dauerhaft mit ihrer Heimat identifizieren und sich gerade deshalb gegen die Abwanderung aus dem ländlichen Raum entscheiden. In naher Zukunft sei es notwendig, dass die Politik auf Landes- und Kommunalebene die Wichtigkeit von heimatbezogenen Inhalten im Schulunterricht erkennt.
Bisher seien fast sämtliche Initiativen in diese Richtung von engagierten Bürgerinnen und Bürgern oder von Lehrkräften selbst ausgegangen, die Politik habe bisher wenig sichtbares zum Thema Heimatgeschichte an Schulen beigesteuert. Die JU wird versuchen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen und der Kommunalpolitik Unterrichtsreihen zum Thema Heimatgeschichte zu entwickeln. Selbstverständlich sei Heimatgeschichte im Schulunterricht nur eine Säule im Gesamtgefüge des demografischen Wandels. Es ist nach Ansicht der JU allerdings eine tragende Säule, wenn man der Landflucht auch nur ansatzweise angemessen begegnen will.