Poledance: Sport-Meisterschaft der anderen Art
100 Tänzerinnen und Tänzer aus vier Ländern zog die Europäische Poledance-Meisterschaft ins Wissener Kulturwerk. Dem Zuschauer boten sich Tanzvorführungen der etwas anderen Art: körperlich anspruchsvoll und ästhetisch auf hohem Niveau. Was den Stangentanz-Wettbewerb darüber hinaus auszeichnete.
Wissen. Der unbedarfte Betrachter wird sich kaum vorstellen können, wie viele Übungsstunden es kosten mag, um auch nur in Ansätzen das vollbringen zu können, was den Zuschauern am Wochenende im Wissener Kulturwerk geboten wurde. 100 Tänzerinnen und Tänzer (in der Minderzahl) legten 85 Auftritte hin, die nicht selten den Atem stocken ließen. Im Zentrum der Vorführungen waren stets: zwei vertikale Eisenstangen, ungefähr 50 Millimeter dick. Zum Leben erweckt wurde die Bühne aber erst durch die ambitionierten Wettbewerbsteilnehmer aus ganz Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz. An den Stangen praktizierten sie Übungen, die alles andere als alltäglich wirkten – und genau dadurch ihren Zauber entfalteten.
Oft nur durch reine Muskelkraft glitten, schwebten und schwangen die größtenteils Damen in der Luft. Da erinnerte nichts an das Rotlichtmilieu, mit dem der ein oder andere Poledance in Verbindung bringen wird. Stattdessen weckten die Darbietungen eher Assoziationen mit Artistikauftritten im Zirkus.
Selbst den Teilnehmern, die als „Beginner“ auftraten, sah man die unzähligen Übungsstunden in ihren Tänzen an. Insgesamt gab es sechs Kategorien: Double, also Zweierteams, Advancend (Fortgeschrittene), Elite, Männer und Teamperfomances.
Alle Auftritte wurden von einer Jury aus Frauen aus dem Sportbereich begutachtet. Die erfahrenen Tänzerinnen wie Rania Elle Asami oder Roxi Ziemann demonstrierten ihr Können ebenfalls an der Stange. Die besten Teilnehmer und Teams erhielten Pokale und Medaillen sowie Preise von der Firma Angel Wings. Das Altenkirchener Unternehmen für Poledance-Kleidung initiierte auch diese etwas andere Sport-Meisterschaft im Kulturwerk.
Die beiden Organisatoren Tanja Hermanns und Simone Winkel freuten sich über die gelungene Premiere in Wissen. Man habe sich gezielt für einen stilvollen Veranstaltungsort in der Umgebung entschieden, der zudem eine gute Zuganbindung für die Teilnehmer aus ganz Deutschland und den Nachbarländern aufweisen kann. Eine Turnhalle sei nicht infrage gekommen. Die Veranstaltung in Wissen habe laut den beiden Organisatorinnen ausgezeichnet, dass auch Anfänger starten durften. Und: Die Premiere könnte durchaus noch weitere Poledance-Meisterschaften im Kulturwerk nach sich ziehen. Bei entsprechenden Rückmeldungen plane man, in regelmäßigen Abständen zum Stangentanz-Wettbewerb nach Wissen einzuladen.(ddp)
Wer von den Tänzerinnen und Tänzern letztlich einen Pokal mit nachhause nehmen durfte wird in diesem Artikel noch ergänzt werden – genauso wie einige Fotos.
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