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Nachricht vom 16.11.2015    

Duisburg schlagen Bären

40 Minuten sind gespielt. Der Anschlusstreffer zum 1:2 hat Mut gemacht. Und ins letzte Drittel geht man mit einer Überzahlsituation. „Die Stimmung in der Kabine war wie elektrisiert“, beschreibt EHC-Trainer Craig Streu die zweite Drittelpause. Wir gehen da jetzt raus und schlagen Duisburg. Heute geht was. So der Tenor im Team.

Das Foto zeigt EHC-Verteidiger Thomas Ziolkowski, der auf seinen für Duisburg spielenden Bruder Christoph Ziolkowski blickt. Foto: fischkoppMedien.

Neuwied. Am Ende ging doch nichts: EHC Neuwied 2, Füchse Duisburg 8. Der Spitzenreiter kann eben richtig gutes Eishockey spielen. Das war nicht neu, wurde aber an diesem Abend in der Neuwieder Bärenhöhle in einem lange ausgeglichenen Spiel eindrucksvoll bestätigt.

Zunächst: Eine Schweigeminute, um der Opfer von Paris zu gedenken. Auf Wunsch der Bären hatten sich beide Teams hierzu nicht an der blauen Linie gegenüber aufgestellt, sondern gemeinsam, nebeneinander stehend, den Blick auf die Zuschauer gerichtet. Die Schiedsrichter in ihrer Mitte. Auch Trainer und Betreuer beider Teams stellten sich gemeinsam auf das Eis. Ein starkes Signal, dem ein lautstarkes Spiel folgen sollte. „Ja, es war genau der Eishockeyabend, den ich erwartet hatte“, sagte Füchse-Trainer Tomas Martinec.

Die Gäste übernahmen schnell das Zepter, was sicherlich auch zwei frühen Strafen geschuldet war, die der EHC kassierte. Artur Tegkaev und Josh Myers saßen eine knappe Minute gemeinsam in der Kühlbox, aber die Neuwieder kämpften sich – angepeitscht von den Fans – ohne Gegentreffer durch die doppelte und einfache Unterzahl. Weil aber auch das Streu-Team zwei Überzahlsituationen nicht nutzen konnte, blieb es bis zur 16. Minute beim 0:0. Dann kam Chad Niddery von hinter dem Tor daher und schob den Puck an EHC-Keeper Björn Linda vorbei zur nicht unverdienten Gästeführung ein (16.).

Chancen hatten sich zu diesem Zeitpunkt beide Teams erarbeitet. Und es war spürbar: Fällt hier ein Tor für den EHC, dann steht diese Halle Kopf. Doch die Scheibe wollte auf der Gegenseite einfach nicht am DEL-erfahrenen Füchse-Keeper Sebastian Stefaniszin vorbei. Ein Bild, dass sich auch lange ins zweite Drittel hinein festigte. Duisburg agierte schnell, scheibensicher, abgeklärt. Aber Neuwied konnte mithalten, setzte Nadelstiche, schmiss sich defensiv in jeden Schuss. Ein Abend für blaue Flecken. Und ein Spiel auf Augenhöhe – auch, als die Gäste in Überzahl durch Viktor Beck den zweiten Treffer nachlegten (31.).

Für der erlösenden ersten Neuwieder Treffer brauchten die Bären eine doppelte Überzahlsituation – aber geschenkt: Brian Gibbons schaute Stefaniszin aus und traf zum 1:2 (34.). Danach: Die Bären drückten auf den Ausgleich, Duisburg drückte der Schuh. Der Spitzenreiter wankte, aber würde er auch fallen? Immerhin ging es nach einer späten Strafe gegen Viktor Beck mit noch satten 99 Sekunden Überzahl ins letzte Drittel. Der Moment, in dem das Momentum kippen kann. In dem du dir denkst: Jetzt machen wir es.



Doch die sich bietenden Chancen – für sich gut herausgespielt – blieben ungenutzt. „Das war bitter, da waren wir dran am Ausgleich“, gab Streu später zu Protokoll. Doch dann schlugen die Füchse zu: Viktor Beck traf zum 3:1 (43.), Danny Albrecht bekam obendrein das 4:1 (45.) geschenkt - nach einem Missverständnis der Bären. „Und plötzlich stehst du da und denkst dir: Toll, jetzt musst du gegen die beste Mannschaft der Liga drei Tore schießen“, beschreibt Streu die Gefühlslage auf der Neuwieder Bank. Das muss sich so weit weg anfühlen, dass selbst das 2:4 durch Artur Tegkaev (49.) an dieser Perspektive nichts ändern konnte. „Da war nicht mehr dieses Gefühl da, dass wir jetzt auch noch die Treffer drei und vier machen“, sagte der Trainer.

Der Schalter war umgelegt, das Licht aus, die Köpfe leer. Zu denken, du hast Duisburg am Rande einer Niederlage, und dann derart in Rückstand zu geraten, das machte in den Schlussminuten auch die Beine schwer. Eine Phase, die Streu nicht gefiel: „Das waren acht katastrophale Minuten. Die haben mich sehr geärgert. Auch, weil wir unseren Keeper Björn Linda in der Phase derart alleine gelassen haben.“ So alleine, dass Raphael Joly (52., 60.), Viktor Beck (55.) und Andre Huebscher (60.) das Ergebnis auf 8:2 in die Höhe schraubten.

„Hey, es war ein klasse Spiel“, sagte Streu. „40 Minuten lang das Beste, was wir in dieser Saison bisher gesehen haben.“ „Hey, es war ein klasse Spiel“, sagte auch Martinec. „Das Spiel kann nach dem zweiten Drittel in beide Richtungen kippen. Am Ende haben wir unsere Chancen sehr gut genutzt.“ Quasi im Stile einer Spitzenmannschaft. Wie ein Team, das in der Liga vorneweg marschiert. Wer sich am Sonntagabend um 19 Uhr gefragt hatte warum, der war zwei Stunden später um mindestens acht Erkenntnisse reicher.

EHC Neuwied: Linda, Haedelt - Erk, Ochmann, Ziolkowski, Pantic, Dennis Schlicht, Sven Schlicht, Wengrzik - Gibbons, Myers, Rabbani, Köbele, Tegkaev, Fröhlich, Müller, Lascheit, Schug, Wasser, Hergt, Butasch.
Schiedsrichter: Erich Singaitis.
Zuschauer: 1254.
Tore: 0:1 Niddery (16.), 0:2 Beck (31.), 1:2 Gibbons (34.), 1:3 Beck (43.), 1:4 Albrecht (45.), 2:4 Tegkaev (49.), 2:5 Joly (52.), 2:6 Beck (55.), 2:7 Huebscher (60.), 2:8 Joly (60.).
Strafen: Neuwied 12 plus 10 Myers, Duisburg 12.

Der Ausblick:
Freitag, den 20. November um 20 Uhr: Black Dragons Erfurt – EHC Neuwied
Sonntag, den 22. November um 19 Uhr: EHC Neuwied – Halle Saale Bulls


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