Milchbauern protestieren gegen niedrigen Milchpreis
Die bundesweite Plakataktion des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) am 22. Dezember wurde auch in Wissen durchgeführt. Milchbauern aus der Region Westerwald und dem Kreis Altenkirchen beteiligten sich an dieser Aktion. Die erneute Dumping-Preisaktion der großen Händler heißt für viele Milchproduzenten die Insolvenz.
Wissen. Mit der sogenannten „Weihnachtsgruß-Aktion“ machten die Milchbauern am Wissener Kreisverkehr im Unterdorf auf die prekäre Situation aufmerksam. Sie kamen mit ihrem Traktoren und platzierten ein Plakat mit der Aufschrift „Merkel, Schmidt & Hogan wollen lieber Milchbauern ruinieren als die Milchmenge zu reduzieren“ gut sichtbar gegenüber des Kreisverkehrs.
Die Botschaft soll an Kanzlerin Merkel, den Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt und den EU-Kommissar für Landwirtschaft gehen. Derzeit erhalten die Milchbauern etwa 28 Cent für einen Liter Milch. Viele Betriebe in der Region können ihre Höfe damit nicht mehr finanzieren. Viele Familienbetriebe in der Region müssen ihre Landwirtschaft aufgeben, da die Kosten nicht mehr gedeckt werden können. Stefan Sommerfeld, einer der anwesenden Landwirte, berichtete, dass die Kosten für Maschinen, Viehhaltung und Instandhaltung der Gebäude die Einnahmen bei weitem übersteigen.
Auch junge Landwirte, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben, machen sich Gedanken um ihre Zukunft. Laura Sommerfeld, eine der Absolventinnen vor Ort, sagte, dass sich viele andere Absolventen ein zweites Standbein aufbauen, um sich eine Perspektive außerhalb der Landwirtschaft zu schaffen.
Die Mitglieder des BDM fordern mit dieser bundesweiten Aktion 50 Cent für den Liter Milch und einen europaweiten Mengenverzicht, also eine Reduzierung der Milchmenge. (rst)
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