Tagung SchuleWirtschaft: Rückblick und Visionen
Gründe für die Zusammenarbeit de Schule und der Wirtschaft waren hauptsächlich der demografische Wandel, fehlende Bewerber und das Leistungsniveau der vorhandenen Bewerber. Nun ist das Projekt SchuleWirtschaft des Arbeitskreises Altenkirchen im Kreis etabliert. Dieses Jahr soll die Einrichtung einer Fachklasse in der BBS Wissen starten.
Kreis Altenkirchen/ Wissen. Christoph Fischer, Prokurist der Spedition Brucherseifer und Sprecher des Arbeitskreises begrüßte zusammen mit der Sprecherin Doris John die zahlreich erschienenen Mitglieder des Arbeitskreises in den neu hergerichteten Räumlichkeiten des AWZ Verkehr & Logistik in Wissen. Viele Berufswahlkoordinatoren der weiterführenden Schulen, Schulleitungsmitglieder, Jobfüxe, Unternehmensvertreter, IHK, Handwerkskammer, das CJD, die Neue Arbeit e.V., das ganze Netzwerk war begeistert beim Empfang und der späteren Besichtigung dieses funktional bestens ausgestatteten Gebäudes neben der Spedition.
Christoph Fischer stellte zusammen mit Thorsten Braun, CJD Wissen, dieses Aus- und Weiterbildungszentrum für Verkehr und Logistik vor. Gründe der Zusammenarbeit waren hauptsächlich der demografische Wandel, fehlende Bewerber und das Leistungsniveau der vorhandenen Bewerber. Lösungsorientiert wird nun die Ausbildung durch sozialpädagogische Fachkräfte unterstützt, um die überdurchschnittlich hohe Abbruchquote zu senken. Man bietet eine Vollzeitausbildung an und entlastet die Ausbilder in Ausbildungsbetrieben.
Das CJD ist ein Bildungs- und Sozialunternehmen, das seine Arbeit auf Basis des christlichen Menschenbildes gestaltet. „Keiner darf verloren gehen!“ dieser schon 1947 geprägte Leitsatz bedeutet heute, dass jedem Menschen Teilnahme am Leben und an der Gesellschaft zusteht. Dieses wertvolle Zusammenspiel von Wirtschaft und sozialem Bildungsträger bestätigten die Auszubildenden, Jörg Schmidt und Kevin Bender, mit ihrem Ausbildungsleiter, Jürgen Neifer, in anschaulichen Beispielen.
Die Erhöhung der Attraktivität des Ausbildungsberufes erfolgt auch durch erlebnispädagogische Elemente. Ziel ist es, 2016 mit der Einrichtung einer Fachklasse in der BBS Wissen zu starten, Stütz- und Förderunterricht begleitend anzubieten und den Transfer des AWZ in andere Regionen Deutschlands als Pilotprojekt anzubieten.
Julia Schmidl, Berufswahlkoordinatorin der IGS Betzdorf-Kirchen, stellte in einem hoch interessanten Vortag dar, wie man Eltern in der schulischen Berufsorientierung als den wichtigsten Partner noch stärker beteiligen kann. Das Problem ist oft, dass selbst interessierte Eltern nur maximal die Hälfte aller Maßnahmen kennen. So verlaufen wertvolle Maßnahmen oft im Sande, die mit Hilfe der Eltern nachhaltig betreut werden können. Frau Schmidl bot Voraussetzungen an, um das Problem zu lösen: Das Kollegium, der Schulelternbeirat muss gemeinsam mit dem Berufswahlkoordinator Ideen zur Elterneinbindung entwickeln. An vielfältigen Beispielen durch die Klassenstufen von Elternabenden, Vorstellen von Praktika, das Einbinden in die Wahlpflichtfächer, das Vorstellen von Berufen der Elternschaft, Elterntisch bei der ABOM, Elterntag im BIZ, Betriebserkundungen am Arbeitsplatz der Eltern etc. wurden hier mannigfaltige Ideen von Julia Schmidl gebündelt aufgezeigt. Der nun verpflichtende Tag der Berufs- und Studienorientierung im 2. Halbjahr der Klassenstufe acht und elf wird dieses Ziel einer noch größeren Elternpartizipation noch einmal mehr verdeutlichen.
Christof Fischer zeigte in einem Best Practice Beispiel der Marion-Dönhoff - Realschule plus in Wissen auf, wie Patenschaften und Partnerschaften mit Betrieben mit Leben erfüllt werden können.
Stefanie Schneider und Nadine Manz von der Neuen Arbeit e.V. informierten über das MINT–Projekt 2015, das sie als Kooperationspartner betreuen. An zahlreichen Beispielen wurde gezeigt, dass dieses Projekt gut angelaufen ist, dass mehr Mädchen Spaß und Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Berufen gewinnen konnten. Es ist beabsichtigt, dass die Förderung durch die Wirtschaft ausläuft und die Schulen in mehr Eigenverantwortung weitermachen.
Silke Baudendistel von der IHK Altenkirchen zog die Bilanz der ABOM 2015 und gab auch schon einen Ausblick auf die nächste. Diese kreisweite Messe erfeut sich bei Ausbildungsbetrieben und Schulen einer großen Beliebtheit. Sie wird Jahr um Jahr evaluiert und optimiert. Der Wunsch nach mehr Elterninteresse besteht nach wie vor. Deshalb wird es eine Änderung im Programmablauf geben.
Zum Abschluss bedankte sich Doris John bei allen Akteuren und fragte nach Wünschen für die Jahresagenda. Bei Kaffee und weihnachtlichem Gebäck klang die Tagung in informellen Gesprächen aus.
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