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Nachricht vom 22.01.2016    

„Der Mentor“ im Hüttenhaus Herdorf

Anspruchsvolles Theater mit erstklassigen Darstellern erlebte das Publikum im Herdorfer Hüttenhaus. "Der Mentor" mit Volker Lechtenbrink und Andreas Christ in den Hauptrollen wurde geboten und das preisgekrönte Theaterstück Des Autors Daniel Kehlmann begeisterte das Publikum.

Benjamin Rubin (Volker Lechtenbrink) hat Martin Wegners (Andreas Christ) Stück gerade völlig verrissen. Fotos: anna

Herdorf. Die Komödie am Kurfürstendamm war Dienstagabend, 19. Januar wieder einmal im Hüttenhaus vertreten und präsentierte das Stück „Der Mentor“, mit Volker Lechtenbrink und Andreas Christ in den Hauptrollen. Die Geschichte stammt aus der Feder des Autors Daniel Kehlmann, der allein für dieses Werk mit sechs Preisen ausgezeichnet wurde. Weltruhm erlangte der Schriftsteller durch seinen Roman „Die Vermessung der Welt“, der allein in 46 Sprachen übersetzt und von Detlef Buck verfilmt wurde.

Im Stück „Der Mentor“ treffen zwei Autoren aufeinander. Der eine Benjamin Rubin (65), von Volker Lechtenbrink verkörpert, der andere Martin Wegner, gespielt von Andreas Christ. Das Mentor-Projekt einer Kulturstiftung hat beide zu einer mehrtägigen Veranstaltung zusammen geführt, beide nehmen nur wegen des Geldes daran teil. Rubin hatte in jungen Jahren das Theaterstück „Der lange Weg“ geschrieben und damit Ruhm erlangt, allerdings in den folgenden Jahren nichts Vergleichbares mehr geschaffen. Er soll Wegners Werk „Namenlos“ als Mentor betreuen, um beide kümmert sich derweil der Kulturbeauftragte Erwin Wangenroth (Oliver Dupont), zudem hat Wegner seine Frau Gina (Anja Boche) mitgebracht.

Rubin verreist Wegners Stück mit den Worten: „Das ist alles ganz und gar furchtbar“. Sicherlich habe er Talent, aber man würde es nicht bemerken. Wegner ist gekränkt, wütend und zweifelt seine Entscheidung Autor zu werden an. Seinen Mentor hält er für senil, wozu dieser ihm auch mehrfach Anlass gibt. Selbst Gina kann Martin keinen Trost zusprechen, ganz im Gegenteil, es läuft mehr und mehr auf eine handfeste Beziehungskrise hinaus. Gina spricht plötzlich von schmutzigem Geschirr und der Tatsache, dass sie das Geld verdient. Martin hat genug, er reist ab und zwar allein. Gina und Rubin tragen ihren eigenen Disput aus, aber keineswegs so heftig wie die beiden Männer zuvor. „Wir drehen uns immer nur um uns selbst“, bekennt Rubin. Er habe für sich immer in Anspruch genommen ein Künstler zu sein und dass für ihn besondere Maßstäbe gälten. Die Dialoge der beiden werden tiefsinnig und hintergründig und immer um sie herum der etwas ratlose Erwin Wangenroth, der das Projekt als gescheitert ansieht. Doch dann kehrt Martin zurück, fischt sein Laptop wieder aus dem Teich und das Geschehen nimmt nochmals Fahrt auf. Mehr soll aber hier an Ort und Stelle nicht verraten werden, schließlich tourt das Ensemble ja noch einige Zeit mit dem Stück durchs Land.



Die Regie führte Folke Braband, Regieassistenz – Mona Brinkmann, für Bühne und Kostüm war Stephan Dietrich zuständig und für die Musik Felix Huber. Das Publikum konnte sich ganz auf die Dialoge der vier Akteure einlassen, die in ihren Rollen sehr überzeugend auftraten. Die Requisiten auf der Bühne bestanden aus drei Stühlen und einem Hocker, so dass es kaum etwas gab, was vom gesprochenen Wort ablenkte. Selbst die quakenden Frösche waren zeitweise nur dezent im Hintergrund zu hören. Mit anhaltendem Applaus quittierten die Zuschauer im Saal die Leistung der Darsteller auf der Bühne. (anna)


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