Werbung

Nachricht vom 28.01.2016    

Gründungen vor Ort sollen gefördert werden

Google, Facebook oder Apple: nicht wenige der heutigen Internet- und IT-Giganten gründeten sich als kleine Garagenfirmen. Ob so etwas auch im Kreis Altenkirchen funktionieren könnte? Auf einer Veranstaltung zum Kirchener Start-Up-Haus im Waldhof diskutierten Landtagsabgeordneter Michael Wäschenbach MdL und die CDU Kirchen mit Experten für Unternehmensgründungen.

MdL Michael Wäschenbach (stehend), (von links) Professor Harald von Kortzfleisch (Universität Koblenz-Landau), Thomas Sting (DC-Datacenter-Group GmbH) und Tim Kraft (Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen). Foto: privat

Kirchen. „Das Wirtschaftsklima in Rheinland-Pfalz leidet. Es gibt zu wenig Unterstützer für junge Firmengründer“, bemängelte Wäschenbach. „Die Landesregierung kümmert sich nicht um die Zukunft von Arbeitsplätzen und Wettbewerbsfähigkeit unserer Region.“ Denn vor allem Unternehmen im Bereich der Informationstechnologie seien diejenigen, die Perspektiven hätten. Daher sei das Projekt in Kirchen, um jungen Unternehmern Plätze zum Arbeiten und logistische Unterstützung anzubieten, nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein demograpfisches. Professor Harald von Kortzfleisch von der Universität Koblenz-Landau bestätigte dies: „Die digitale Wirtschaft ist die Wirtschaft von Morgen.“ Doch dafür müsste es mehr Förderung von Gründungen und bessere Finanzierungsmöglichkeiten für die Akteure geben. Wichtig sei auch, dass unternehmerisches Denken geschult werde. Das Bildungssystem nehme den jungen Menschen viel Kreativität und Selbstständigkeit, so der Professor für Management, ein Schulfach Wirtschaft, wie es das Landtagswahlprogramm der rheinland-pfälzischen CDU vorsieht, sei notwendig.

In der von Thilo Kipping geleiteten Diskussion berichtete Thomas Sting, Geschäftsführer der DC-Datacenter-Group GmbH in Wallmenroth, von seinem unternehmerischen Werdegang. Stings Unternehmen ist spezialisiert auf moderne Hochsicherheits-Rechenzentren. Auch er äußerte sich positiv zum geplanten Projekt in Kirchen: „Wir haben hervorragende Talente von den hiesigen Schulen. Warum fördern wir diese nicht, und nehmen sie an die Hand, bevor sie alle in die Großstädte ziehen?“ Wer gründen wolle, müsse das nicht in Berlin tun. „Daher ist es absolut notwendig, Gründungen vor Ort zu fördern!“ Interessanterweise seien es derzeit vor allem Handwerker mit abgelegter Meisterprüfung, die in dieser Region Firmen gründen, erläuterte Hans-Peter Vierschilling von der Handwerkskammer.



Das Grundüngsbüro der Universität Siegen, vertreten durch Professor Arndt Werner, bot seine Kooperation an. „Es gibt viele Studenten, die ein Unternehmen gründen wollen. Gerne kooperieren wir mit dem Start-Up Haus und unterstützen die Gründer!“ Tim Kraft von der Wirtschaftsförderung des Kreises begrüßte ebenfalls das Projekt: Der Kreis hätte theoretisch alles, was junge Unternehmen brauchen. Sowohl Breitband als auch vielfältige Partner ständen zur Verfügung. Er betonte, dass das Gründen einer Firma auch stets Risiken berge. Michael Wäschenbach entgegnete, dass auch Scheitern keine Schande im Leben sei. Dies sei auch eine Frage einer Gründerkultur. Wer den Mut hätte, zu gründen, dürfe nicht stigmatisiert werden, wenn sein Projekt nicht funktioniere. Mit dem Start-Up Haus werde auch ein demografisches Zeichen an junge Menschen gesendet, dass sie hier vor Ort willkommen seien, „damit wir hier zukunftsfähig bleiben!“


Lokales: Kirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


Matthias Reuber drängt auf schnelle Lösung für die B8

Der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Matthias Reuber fordert eine zügige Ertüchtigung der ...

Landesregierung fördert Straßenausbau im Kreis Altenkirchen

Der Landkreis Altenkirchen erhält eine finanzielle Unterstützung für den Ausbau der Kreisstraße 15. Verkehrsministerin ...

Neue Ideen für die "Hufer Dorfschätze" in Horhausen

In Horhausen wurden im Rahmen eines Workshops zahlreiche Vorschläge zur Neugestaltung des Geländes rund ...

Straßen im Daadener Land: Sanierungsbedarf und Diskussionen in Biersdorf

Im Daadener Land sind die Straßen teilweise in einem schlechten Zustand. Der Landesbetrieb Mobilität ...

Ein Tag im Mainzer Landtag: Besuchergruppe trifft Sabine Bätzing-Lichtenthäler

Eine Gruppe von 52 Interessierten folgte der Einladung der SPD-Fraktionsvorsitzenden Sabine Bätzing-Lichtenthäler ...

Rheinland-Pfalz enthält sich bei Milliarden-Finanzpaket im Bundesrat

In einer entscheidenden Abstimmung im Bundesrat über das umfangreiche Finanzpaket mit Milliardenkrediten ...

Weitere Artikel


Inklusionslotsen ebnen den Weg ins Berufsleben

Die drei Agenturen für Arbeit Montabaur, Koblenz-Mayen und Neuwied sowie der dazu gehörigen Jobcenter ...

Tipp für Fastnacht: Ermäßigte Mehrwertsteuer für Tanzpartys

Gute Nachricht für alle Fastnachtsvereine in Deutschland: Wer als gemeinnütziger Verein in den „tollen ...

Vorsicht an Karneval – Die Gefahr lauert im Glas

Für die Närrinnen und Narren beginnt jetzt die schönste Jahreszeit. Auf Karnevalssitzungen, in Gaststätten ...

Thorsten Wehner MdL besuchte Hilfevereine im Landkreis

Gemeinsam mit dem Beauftragten der Ministerpräsidentin für ehrenamtliches Engagement, Bernhard Nacke, ...

10. „Westerwälder LandTage“

Wenn Fläche wählen könnte, hätte die Landwirtschaft im Landkreis Westerwald erhebliches Gewicht. Immerhin ...

Karneval feiern ohne Alkohol

Die Jahreshauptversammlung des Vereins Freundeskreis Wissen, "Suchtkrankenhilfe" zeigte die wichtige ...

Werbung